SV Viktoria Wertheim II - SpG Distelhausen/Lauda II 0:5
Wertheim: Marcel Eckhardt (42. Genc), Weiss, Kamanmaz, Tobias Eckhardt, Kaleli (75. Niedens), Rot (70. Schulz), Schork, Bogdan (80. Ostertag), Zimbelmann, Jamerson, Schomber (65. Yildiz).
Distelhausen/Lauda: Feix, Fuchs, Balta, Schubert, Neuberger (75. Arslan), Preda, Taranu, Ariesan (81. Blos), Balta, Karadag, Tzalampyras.
Tore: 0:1 Feix (10.), 0:2 Ariesan (21.), 0:3 Preda (22.), 0:4 Ariesan (23.), 0:5 Ariesan (44.). – Schiedsrichter: Klaus Steffan (Königheim)
„Ein Sieg heute muss sein“, sagte Ismayel Karadag, Spielertrainer der SpG Distelhausen/Lauda II, noch vor dem Anpfiff des A-Klasse-Kellerduells gegen Viktoria Wertheim II. Bisher fuhren er und sein Team erst einen Punkt in der laufenden Saison ein (gegen Tauberhöhe am vergangenen Spieltag). Als Gründe für den schlechten Start nannte er urlaubs- und verletzungsbedingte Ausfälle seiner Spieler. „Man muss aber auch sagen, dass in Distelhausen aktuell ein Umbruch stattfindet. Die Spieler bekommen ein neues Spielsystem beigebracht und müssen sich daran erst gewöhnen“, ergänzte Karadag. Er will seiner Mannschaft beibringen, auch mit dem Ball und gegen den Ball Lösungen zu finden und sich – nicht wie in den vergangenen Jahren – immer hinten reinzustellen und auf Konter zu lauern.
Viktoria ist mental ganz wo anders
Vor ähnlichen Herausforderungen steht auch Spielertrainer Marcel Eckhardt bei der SV Viktoria Wertheim II. Auch ihn plagen zahlreiche verletzungs- und urlaubsbedingte Ausfälle. „Das ist heute natürlich ein Sechs-Punkte-Spiel“, sagte er vor der Begegnung, bei der er als Torwart ran musste, weil ihm sechs Stammspieler fehlten. Auch deshalb wäre er „sogar mit einem Punkt zufrieden“ gewesen, erklärte Eckhardt. Beim B-Klasse-Aufsteiger stimme momentan die mentale Einstellung noch nicht, analysierte er den Fehlstart in die neue Saison: „Viele denken noch, dass wir die unschlagbare zweite Mannschaft aus der letzten Saison sind. Viele sind in den Köpfen noch nicht so weit, dass wir jetzt eine Liga höher spielen.“ Um da rauszukommen, forderte er gerade gegen Distelhausen/Lauda II, Kampfgeist und 100-prozentigen Siegeswillen. „Wir brauchen eine Initialzündung, damit wir endlich begreifen, dass wir in der A-Klasse bestehen können.“
Die sollte aber nicht kommen, stattdessen hagelte es in der ersten Hälfte bereits fünf Gegentore – und es hätten sogar noch mehr sein können. Die SVV-Defensive verteidigte in weiten Teilen des Spiels schlecht und auch nach vorne gelang nicht viel, weil der Ball immer wieder verloren ging. So war es nicht verwunderlich, dass Eckhardt bereits nach zehn Minuten hinter sich greifen musste. Sein Gegenüber, Torhüter Sven Feix, hatte den Ball nach einem Freistoß direkt verwandelt. Es kam aber noch dicker: Die Tore zwei bis vier fielen im Abstand von je einer Minute und gelangen allesamt viel zu einfach. Die Wertheimer Abwehr verteidigte nicht und bekam den Ball so auch nicht geklärt.
Spielertrainer Eckhardt verletzt ausgewechselt
Für Spielertrainer Marcel Eckhardt war die Partie als Torwart nach 43 Minuten auch schon vorbei. Bei einer Aktion verdrehte er sich das Handgelenk, weshalb er ausgewechselt werden musste. Feldspieler Brandon Jamerson machte für ihn weiter – und durfte ebenfalls zeitnah hinter sich greifen, als Raul-Andrei Ariesan seinen Hattrick perfekt machte (44.).
Aufgrund der zahlreichen Gegentore sank die Stimmung bei der Viktoria kontinuierlich. Bereits nach rund 25 Minuten beschimpften sich die Abwehrspieler gegenseitig, die Schuld wurde beim Schiedsrichter gesucht und aus Frust heraus wurden Gegenspieler gefoult. In dieses Bild passt auch, dass Stürmer Patrick Schork aufgrund einer Gelb-Roten Karte nach 66. Minuten vom Feld folg und Wertheim infolge zu Zehnt weitermachen musste. Die zweite Hälfte verlief insgesamt aber unspektakulärer. Der SpG gelangen keine nennenswerten Chancen mehr, und die Viktoria nutze ihre wenigen nicht.
Warten auf die Initialzündung
So durfte die SpG Distelshausen/Lauda II nach Abpfiff ihren ersten Saisonsieg feiern, während die Viktoria mental immer noch keinen Schritt näher an der A-Klasse ist. „Wir haben uns in der ersten Hälfte selbst geschlagen. Wir haben den Gegner durch eigene Fehler eingeladen, Tore zu schießen“, analysierte Eckhardt und forderte von seiner Mannschaft, nun nicht aufzugeben und weiterzuarbeiten. „Wir hoffen weiter, dass die Initialzündung kommt“, sagte er mit Blick auf die nächsten Spiele.
Ein ganz anderes Stimmungsbild zeigte sich bei Ismayel Karadag. Der freute sich über den ersten Dreier der Runde und dessen Auswirkungen auf die Spieler. „Das war für die Moral heute sehr wichtig. Wenn wir so weitermachen, dann kommen wir in den nächsten Spielen Schritt für Schritt dahin, wo wir eigentlich hin wollen“, erklärte er nach Abpfiff.
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