Lampertheim. Zweites Spiel, zweiter Sieg – beim TV Lampertheim kann man mit dem Saisonstart zufrieden sein. Doch der neue Trainer Tobias Führer sieht trotz der maximalen Punktausbeute und des 32:20 (12:10) am Sonntagabend gegen den SKV Mörfelden sein Team noch nicht in der Verfassung, die er sich wünscht. „Auch wenn wir am Ende mit zwölf Toren gewonnen haben, lief es nicht gut“, fand der Coach, der besonders die erste Hälfte einfach als „schlecht“ bezeichnete.
„Deckung war schwach“
Mörfelden – Vorletzter der vergangenen Saison und in dieser in ähnlichen Gefilden erwartet – versuchte über weite Strecken das Tempo zu verschleppen und gleichzeitig immer wieder Nadelstiche zu setzen. Das gelang den Gästen besonders in der Schlussphase der ersten Hälfte, als die Lampertheimer extrem fehlerbehaftet agierten. „Unsere Deckung war schwach und unsere Chancenverwertung eine Katastrophe“, so Führer. „Wir hätten alleine schon in der ersten Hälfte mehr als 20 Treffer markieren müssen, gehen dann aber gerade einmal mit plus zwei in die Pause.“
Die Spargelstädter setzten sich zwar von 7:4 (16.) auf 10:5 und 11:6 (25.) ab, kassierten dann aber noch völlig unnötige Gegentreffer bis zum 12:10-Pausenstand. Entsprechend fiel auch die Kabinenansprache Führers alles andere als entspannt aus.
Immerhin: Seine Mannschaft zeigte nach dem Seitenwechsel, dass sie zugehört hat. Mit einem ganz starken Start in die zweite Hälfte machte der TVL schnell alles klar. Elf Minuten, in denen gutes Tempo aus einer nun stabilen Deckung heraus gemacht wurde und in denen vorne die Chancen konsequent genutzt wurden, reichten, um das Spiel deutlich zu gestalten. Der 9:0-Lauf bis zum 21:10 (41.) bedeutete die Entscheidung. „Damit war das Spiel tatsächlich durch“, so Führer, dem allerdings nicht schmeckte, dass seine Mannschaft danach wieder zu viele Fehler machte.
Mörfelden, das sich zu keiner Zeit aufgab, aber insgesamt doch zu schwach war, um Lampertheim ernsthaft zu gefährden, versuchte noch einige Umstellungen, auf die der TVL zwar die passende Antwort fand, aber insgesamt nicht die nötige Effizienz an den Tag legte. „Und die werden wir gegen andere Mannschaften auf jeden Fall benötigen. Heute haben wir uns einem schwachen Gegner zu sehr angepasst. Das wird auf Dauer nicht reichen. Wir müssen einfach konsequenter in unserem Spiel werden“, mahnt Führer, wohlwissend, dass nächstes Wochenende bei der MSG Roßdorf/Reinheim II noch einmal eine Pflichtaufgabe ansteht. „Auch da sind wir in der Favoritenrolle. Wenn wir den Anspruch haben, oben mitzuspielen, müssen wir das gewinnen“, fordert der TVL-Coach und will unter der Woche im Training Vollgas geben. „Wir haben noch etliche Stellschrauben zu drehen und müssen insbesondere in der Deckung uns noch deutlich steigern. Da sind wir noch nicht so gefestigt, wie ich mir das vorstelle.“
TVL-Tore: Pfendler (9/1), Gaebler (7), Lochbühler (5), Bach (4), Nieter (2), Heiler, Kettler, Kühr, Bohrmann (je 1), Größler (1/1). me
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