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Handball-WM 2027 nicht in Mannheim: Das sagt Arena-Boss Daniel Hopp

Die Handball-WM 2027 wird nicht in der Mannheimer SAP Arena ausgetragen. Das sorgt für Enttäuschung. Doch schon bald könnte Mannheim wieder Gastgeber sein

Von 
Marc Stevermüer
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Daniel Hopp, Geschäftsführer der SAP Arena. © Sebastian Gollnow

Mannheim. Die Erinnerung ist noch sehr präsent. Ganz so, als sei all das erst gestern gewesen. So sehr haben sich die Bilder von enthusiastischen Fans und ausverkauften Handball-Hallen bei Nationaltorwart David Späth eingeprägt. „Diese Kulisse, dieser Hype und diese Energie bei einem Heimturnier - das ist unglaublich, das kann man gar nicht in Worten beschreiben. Solch eine brutale Atmosphäre habe ich niemals zuvor erlebt“, blickt der Schlussmann des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen mit Begeisterung auf die EM 2024 zurück.

WM-Spielorte 2027

  • München: SAP Garden (10 796 Plätze), zwei Vorrundengruppen, u.a. mit Deutschland.
  • Köln: Lanxess-Arena (19 250 Plätze), deutsche Hauptrundengruppe, beide Halbfinalspiele, Spiel um Platz drei, Finale.
  • Hannover: ZAG-Arena (10 800 Plätze), eine Hauptrundengruppe.
  • Stuttgart: Porsche-Arena (6200 Plätze), zwei Vorrundengruppen.
  • Kiel: Wunderino-Arena (10 250 Zuschauer), zwei Vorrundengruppen.
  • Magdeburg: GETEC-Arena (6500 Plätze): zwei Vorrundengruppen, President’s Cup (Platzierungsspiele).

 

Getragen vom Publikum erreichte er mit der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zu Jahresbeginn das Halbfinale. Entsprechend groß ist jetzt schon bei ihm auch die Vorfreude auf die Heim-WM 2027: „Ich habe im Hinterkopf, was in diesem Jahr im Januar hier los war. Das möchte ich noch einmal erleben und mich für die WM im eigenen Land empfehlen.“

Arena-Boss Daniel Hopp hofft auf Zuschlag für Mannheim bei künftigen Turnieren

Beim Turnier 2024 wurden in der Mannheimer SAP Arena noch zwei Vorrundengruppen ausgetragen. Bei der WM 2027 kommt die Heimspielstätte der Löwen mit ihren 13 200 Plätzen aber nicht um Zug. „Wir sind natürlich enttäuscht, diesmal nicht den Zuschlag bekommen zu haben“, sagte Arena-Geschäftsführer Daniel Hopp dieser Redaktion: „Handball ist für uns ein Highlight - so auch das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz, das am Donnerstag nächster Woche in der SAP Arena ausgetragen wird.“

Hopp weiß aber, dass sich in naher Zukunft weitere Gelegenheiten bieten werden. 2029 richtet Deutschland gemeinsam mit Frankreich erneut die WM aus und um die EM 2032 hat sich der Verband ebenfalls gemeinsam mit Frankreich beworben. „Der DHB befindet sich im Jahrzehnt des Handballs. Und da hoffen wir auf weitere Gelegenheiten in den kommenden Jahren“, sagte Hopp.

David Späth von den Rhein-Neckar Löwen will – wie hier bei der EM 2024 – auch bei der WM 2027 im deutschen Tor stehen. © picture alliance/dpa

Das Turnier 2027 (13. oder 14. bis 31. Januar) mit 32 Mannschaften wird in München, Köln, Hannover, Stuttgart, Kiel und Magdeburg ausgetragen. Die deutsche Mannschaft startet in der Vorrunde in München und wird - ein Weiterkommen vorausgesetzt - in der Hauptrunde in Köln spielen. In der Rhein-Metropole wird auch das Finalwochenende ausgetragen.

„Wir wollten es anders machen als bei der Europameisterschaft und gehen bewusst in Städte, in denen wir im Januar 2024 nicht waren“, sagte der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober. Entsprechend gingen neben Mannheim auch Düsseldorf, Berlin und Hamburg diesmal leer aus. Was aber nichts heißen muss, wie Schober betonte: „Die künftigen Turniere bieten Chancen für unsere weiteren Partnerstädte, die in der Vergangenheit bereits Standorte waren.“

Deutsche Handball-Nationalmannschaft will 2027 um Medaillen spielen

Es sind Worte, die man in Mannheim gerne hören wird. Und die Hoffnung machen. Zumal die Quadratestadt mit Blick auf die gemeinsame WM-Ausrichtung mit Frankreich 2029 die Nähe zum Nachbarland samt guter Zugverbindung als Argument auf seiner Seite weiß.

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Marc Stevermüer
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Doch nun geht es erst einmal um 2027. Und DHB-Präsident Andreas Michelmann ist sich sicher, dass der Verband die Menschen mit der WM genau 20 Jahre nach dem deutschen Gold-Triumph von Köln „berühren wird“. Klar ist auch, dass die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason beim Heimturnier um Medaillen spielen will. Darauf ist alles ausgerichtet.

Und zwar schon seit längerer Zeit. „Vor zwei Jahren haben wir das Team mit Blick auf 2027 zusammengestellt. Der Plan war eigentlich, dann das Finale gegen Dänemark zu spielen. Das haben wir jetzt schon in Paris geschafft“, scherzte der Isländer mit Blick auf das Olympia-Endspiel vor elf Wochen, als sein Team allerdings chancenlos mit 26:39 unterlag.

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Nun bleibt ein wenig Zeit, um den Rückstand auf das Team von Ex-Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen aufzuholen, der sein Team zuletzt dreimal zum WM-Titel führte. Und mit dem Publikum im Rücken ist immer etwas möglich. Das wissen die Deutschen aus eigener Erfahrung, denn das EM-Halbfinale gegen die Dänen in diesem Jahr vor 19 250 Fans verloren sie nur knapp mit 26:29.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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