Handball - Bezirkstag Rhein-Neckar-Tauber fand in Ketsch statt / Andreas Pfrang zum ersten Vorsitzenden des neuen Bezirkes gewählt

Die Zeit der Handballkreise ist nun vorüber

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rm
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Der Bezirkstag des Handball-Bezirks Rhein-Neckar-Tauber (RNT) fand in einem großen Festzelt in Ketsch statt. Hierbei wurde unter anderem der bisherige kommissarische Vorsitzende Andreas Pfrang zum ersten RNT-Vorsitzenden gewählt.

Ehrenpreis für „Gallionsfigur“

Ehrenmitglied Friedrich Stern (TSV Handschuhsheim) ist mit seinen 90 Lebensjahren, die er zu einem großen Teil dem Handball widmete, eine „Gallionsfigur“ für den Sport in der Region und darüber hinaus. Er erhielt den Ehrenpreis des Sportkreises für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im Vereinssport.

Im Anschluss folgten Grußworte BHV-Präsident Peter Knapp lobte den reibungslosen Übergang von den Kreisen in die zwei Bezirke Rhein-Neckar-Tauber und Alb-Enz-Saal: „Wir sind auf dem richtigen Weg und haben die richtigen Entscheidungen getroffen.“ Weiter sprach er über die Zusammenarbeit mit dem DHB, die anstehenden Aufgaben für Verband und Vereine sowie über die Aktion „Präsidium besucht Vereine“, wobei er sich in Zukunft weitere spannende Besuche und Gespräche wünscht.

„Nicht über Corona sprechen“

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„Ich habe mir eine Woche lang überlegt, was ich sagen soll und jedes zweite Wort was mir eingefallen ist, war Corona. Darüber möchte ich heute aber nicht sprechen“, begann Andreas Pfrang seinen Bericht vor den Vertreter von 66 Vereinen. Da der Handball-Bezirk insgesamt 81 Klubs beinhaltet, entsprach dies einer Anwesenheitsquote von über 80 Prozent. Am 1. Juni 2019 war die Entscheidung des Verbandstages, die Kreise aufzulösen und in die beiden Bezirke zusammenzuführen gefallen.

Pfrang hätte gerne mehr über Sportliches geredet, doch die beiden vergangenen Spielzeiten mussten am 8. April 2020 beziehungsweise am 11. Februar 2021 abgebrochen werden, Er schloss seinen Bericht mit aufmunternden Worten an alle Gäste gerichtet: „Ich bin frohen Mutes, dass bessere Zeiten kommen und wir die nächste Runde spielen können. Dafür sind wir alle gefordert und müssen flexible Angebote für unsere Jugend schaffen.“

Nach dem Finanzbericht leitete der Wahlausschuss um den BHV-Präsidenten Peter Knapp die Neuwahl des Bezirksvorstandes ein. Der einstimmig neugewählte Bezirksvorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Andreas Pfrang, Stellvertretender Vorsitzender Jürgen Brachmann, Stellvertretender Vorsitzender Finanzen Sebastian Knapp, Stellvertretende Vorsitzende Spieltechnik Karolin Fath, Stellvertretender Vorsitzender Recht Thomas Holzer, Stellvertretender Vorsitzender SR-Wesen Marco Wolf, Gleichstellungsbeauftragte Marion Laupp. Die drei Kassenprüfer wurden en bloc gewählt, da es keine weiteren Kandidaten gab.

Die folgenden Mitglieder des Bezirksvorstands wurden bereits beim Bezirksjugendtag am 17. Februar 2020 in Hirschberg gewählt und nun in Ketsch in ihren Ämtern formal bestätigt: Stellvertretender Vorsitzender Jugend Klaus Fabig, Stellvertretende Vorsitzende Schule Karina Mayer, Stellvertretende Vorsitzende Mitgliedergewinnung Nicole Gutperle

Andreas Pfrang und Peter Knapp nahmen anschließend die Ehrungen verdienter Personen vor. – Verleihung der BHV Ehrennadel in Silber: Slobodan Boskovic, Stefan Fath, Franz-Josef Höly, Bärbel Hönes, Arno Kolbach, Frank Leinert, Mark Leyer, Frank Maaß, Sascha Oestringer, Thorsten Scheid, Stefan Six, Daniel Sohns, Sven Sroka, David Tieg, Marcel Weber. – Verleihung der BHV Ehrennadel in Gold: Karolin Fath, Günter Gebauer, Andreas Gruber, Markus Homma, Sven Kößler, Holger Mengesdorf, Maria Muy, Claudia Neuner, Simone Schlund, Michael Schmid. – Verleihung des Ehrenbriefs des BHV: Thomas Emig, Harald Geißler, Thomas Holzer, Joachim Kling, Armin Schmich, Dieter Teynor. – Verleihung der DHB-Ehrennadel in Bronze: Dieter Harm und Manfred Schückler.

Antrag zum SR-Soll

Martina Graefner, Abteilungsleiterin der Handballfrauen des TSV Handschuhsheim, stellte einen Antrag ihres Vereins vor. Sie führte aus: „Wir haben den Antrag bereits letztes Jahr im Februar aufgesetzt und möchten eine flexiblere Gestaltung des Schiedsrichter-Solls. Uns stellt sich die Frage, ob wir diese Mindestleistung benötigen, da unserer Meinung nach SR-Leistungen unter und über dem Soll von 15 Spielen angerechnet werden sollten.“

Pfrang verwies darauf, „dass wir heute nicht über diesen Antrag befinden können, wir aber die Problematik der geringen Schiedsrichtergewinnung im BHV-Präsidium besprochen haben und eine Kommission einsetzen, die sich damit beschäftigt, Verbesserungen einzuführen. Klar ist: Wir haben zu wenige Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.“

Ablauf der Saison 2021/22

Karolin Fath, Stellvertretende Bezirksvorsitzende Spieltechnik, erläuterte in ihrem Bericht die umfangreiche Arbeit der Spieltechnik, um für die neue Saison die verschiedenen Spielmodelle anzuwenden. „Die Spielplanung läuft bekanntlich schon längst und ich kann sagen, dass wir nach den Erfahrungen der vergangenen Saison vorsichtiger zu Werke gehen. Ganz oben auf unserer Prioritätenliste steht die Aufgabe, eine abgeschlossene Runde hinzubekommen“, schilderte Fath ihre Hoffnungen für 2021/22. Zusammen mit ihren Kollegen aus der Spieltechnik plante sie insgesamt 73 Spielklassen, die im Lauf des Oktobers starten sollen.

Es fällt auf, dass es im hohen Jugendalter der B- und A-Junioren keinen Verlust an Mannschaften gibt, eher sogar einen kleinen Hinzugewinn. In den unteren Jugenden ist dagegen ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen. Fath stellt hier flexible Lösungen für Kurzentschlossene in Aussicht und wandte sich direkt an die anwesenden Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter: „Wenn ihr beispielsweise Kinder für E-Jugendmannschaften habt, meldet euch bei mir, dann bekommen wir vielleicht kurzfristig einen Spielbetrieb hin. Wichtig ist einfach, dass die Kinder spielen können.“

Neue Initiative

„Handball ohne Engagierte, ist wie Musik ohne Ton.“ Getreu diesem Motto stellte Jana Weinbrecht, Vizepräsidentin Mitgliedergewinnung des BHV, die neue Initiative „BHV-ASS“ vor. Dabei sollen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Leistungen und ihr Engagement geehrt werden. Insgesamt gibt es fünf Kategorien: Aktion des Jahres, Ehrenamt des Jahres, Trainer des Jahres, Schiedsrichter des Jahres, Spieler des Jahres.

Der Stellvertretetende Vorsitzende Jürgen Brachmann würdigte noch die Arbeit aller ehemaligen Kreisvorstände. „Nach 75 Jahren sind die Handballkreise mit dem heutigen Tag endgültig Vergangenheit. Ich denke, dass der Bezirksvorstand gut aufgestellt ist und wir alle sehr rasch zu einer Einheit zusammenwachsen können, um mit gewichtiger Stimme im Präsidium des BHV reden zu können.

Der neue Bezirksvorsitzende Andreas Pfrang appellierte in seinem Schlusswort an alle: „ Nehmt die Möglichkeit wahr, euch bei uns zu melden, redet mit uns. Das ist ganz wichtig und wäre ein großer Vertrauensbeweis für uns.“ rm

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