Handball

Den Abstieg als Chance nutzen

Neuausrichtung der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim wird in Angriff genommen. Vorbereitung startet

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Sie übernehmen zukünftig Verantwortung bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim: Michael Stein (Co-Trainer erste Mannschaft), Tim Schneider (Trainer zweite Mannschaft), Philipp König (Trainer erste Mannschaft), Max Engert (Co-Trainer erste Mannschaft), Martin Klotz (Co-Trainer zweite Mannschaft, von links). © HSG

„Wir sind natürlich nach wie vor enttäuscht über den bitteren Abstieg aus der Verbandsliga, sehen ihn jedoch auch als Chance, die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim als Gesamtverein für die Zukunft gestärkt aufzustellen“, resümiert der neue Headcoach Philipp König zum Vorbereitungsstart die vergangene Saison. Er löst in der Trainerverantwortung Martin Keupp ab, der nach fünf Jahren Amtszeit das Zepter an seinen bisherigen Co-Trainer weitergegeben und sich selbst eine schöpferische Pause von der Trainerbank verordnet hat.

Ein großes Anliegen des neuen Trainers ist die breitere Verzahnung der ersten Mannschaft in den Gesamtverein. Die vergangene Saison habe aufgrund der Coronasituation und der Verletzungsmisere in der Abstiegsrelegation gezeigt, wie wichtig ein breit aufgestellter Kader ist. Hierzu sollen vor allem die 1. und die 2. Herrenmannschaft deutlich enger zusammenrücken und auch den ersten Teil der Vorbereitung gemeinsam absolvieren. Die 3. Mannschaft wurde vom Spielbetrieb abgemeldet, um die Kräfte in den anderen beiden Mannschaften zu bündeln.

Für diese herausfordernde Aufgabe in der kommenden Saison hat Teamplayer König auch für ein Novum auf der HSG-Trainerbank gesorgt. Zum ersten Mal hat er sich zwei Co-Trainer ins Team geholt, um die bestmögliche Expertise am Spielfeldrand zu haben. Neben dem bisherigen Trainer der 2. Mannschaft Michael Stein, rückt auch der langjährige Spieler der 1. Mannschaft, Max Engert, in den Trainerstab auf, nachdem er seine Handballschuhe an den Nagel gehangen hat. Stein soll sich vor allem für die Abwehr und die Emotionalität Verantwortlich zeigen, Engert soll seine Erfahrung in Taktik und Spielphilosophie einbringen.

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hias
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Für viele überraschend, wurde die Nachfolge von Michael Stein auf der Trainerbank der 2. Mannschaft extern gelöst. Mit Tim Schneider kommt vom TV Hardheim ein 25-Jähriger, ehrgeiziger Trainer zur HSG. Der Bruder des ehemaligen HSG-Spielers Lukas Schneider hat die vergangene Saison verletzungsbedingt kein Spiel mehr für den Badenligisten aus Hardheim bestreiten können und als bekannt wurde, dass Philipp König neuer Trainer der HSG wird, reifte immer mehr die Idee in seinem Kopf, etwas Neues zu wagen und bei einem anderen Verein seine Trainerlaufbahn zu beginnen. Die Verbindungen waren aufgrund gemeinsamer ZDK Erftal/Taubertal-Vergangenheit von König, Schneider und Engert kurz und so war man sich nach wenigen Gesprächen einig, dass diese Konstellation für alle Beteiligten viel Sinn ergibt. Ob Tim Schneider nochmals seine Handballschuhe schnüren wird, steht in den Sternen.

Er will in der Vorbereitung große Teile des Trainings selbst mitmachen und schauen, ob seine Schulter hält – Hauptaugenmerkt liegt aber ganz klar auf der Trainertätigkeit der 2. Mannschaft. Unterstützt wird er hierbei von Martin Klotz, der Schneider gerne in seiner neuen Aufgabe begleiten wird, nachdem er selbst schon einige Jahre in Trainerverantwortung bei der HSG ist. Klotz wird sich jedoch auf den Konkurrenzkampf im Tor der 1. Mannschaft konzentrieren.

Bezüglich der Personalien im Kader der 1. Mannschaft hat sich zur Freude der Verantwortlichen nicht viel getan. Neben dem bereits erwähnten Karriereende von Max Engert, hat auch Hannes Ackermann seine Laufbahn beendet. Die Verantwortlichen haben sich bewusst dazu entschlossen, keine externen Spieler aktiv anzusprechen und werden versuchen, die entstandenen Lücken mit dem neuen Konzept intern zu lösen.

Credo ist jedoch: „Wer bei uns Handball spielen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen.“ Auch wenn es vielleicht kurzfristig zu größeren Herausforderungen kommen mag, ist man sich sicher, auf die Zukunft gesehen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und lieber Spieler zu entwickeln, als fertige Spieler neu dazu zu holen. Hierbei bitten die Verantwortlichen auch um die nötige Geduld des gesamten HSG-Umfeldes. Aber schon die Tatsache, dass alle aktuellen Spieler der 1. Mannschaft den „neuen HSG-Weg“ nach dem Abstieg eine Chance geben, bestärkt die Verantwortlichen in ihrem Handeln.

Auf der Ebene der Perspektivspieler hat sich Ben Mayer aus der 3. Mannschaft dazu entschlossen, sich der HG Königshofen/Sachsenflur anzuschließen. Den umgekehrten Weg gehen die Zwillinge Luca und Justin Bauer. Die beiden 18-Jährigen sind auf ihren ehemaligen A-Jugendtrainer Michael Stein zugegangen und suchten eine neue Herausforderung.

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