Landesliga Odenwald - Der Letzte Unterschüpf spielt im Duell beim Vorletzten Limbach "um seine letzte Chance" / TSV Buchen vor starken Schloßauern gewarnt

Stadtderby in Lauda wird die Zuschauer anziehen

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Sascha Silberzahn (im Vordergrund) und Thomas Lotter werden sich beim Stadtderby am Samstag in Lauda wieder so manch packendes Duell liefern.

© Herrmann

Ohne Frage, der kommende Spieltag in der Landesliga Odenwald steht ganz im Zeichen des Stadtderbys: Morgen um 14.30 Uhr empfängt der FV Lauda nämlich den SV Königshofen. Dieses prestigeträchtige Duell dürfte jede Menge Zuschauer anlocken, denn die "Sky-Gucker" schauen mangels Bundesliga-Angebot in die Röhre und "drumherum" ist auch nicht viel geboten. Aus tabellarischer Sicht sticht natürlich das Kellerduell der beiden Letztplatzierten ins Auge: Der FC Limbach empfängt den TSV Unterschüpf.

Auch wenn Laudas Trainer Jürgen Wöppel viele Jahre in Königshofen als Coach tätig war, so sagt er vor dem neuerlichen Derby: "Ich bin jetzt schon das dritte Jahr in Lauda, deshalb ist das Spiel gegen Königshofen nicht mehr so besonders." Auch von der Mannschaft möchte er im Vorfeld alles "Pushende" fernhalten: "Wir werden jetzt nichts Besonders machen, nur weil wir ein Derby spielen. Wir werden uns vielmehr gewissenhaft auf das Spiel vorbereiten", sagt Wöppel. Dass es bei seinem Team so gut läuft, macht der ehemalige Oberliga-Spieler an einer gewissen Reife fest. "Wir arbeiten schon im Sturm gut für die Defensive. Im Moment machen wir eben vieles richtig", erklärt er den Wahnsinns-Lauf von 13 Saisonsiegen in Serie und fügt an: "Ich hoffe, wir feiern am Samstag den Vierzehnten."

Deutlich weniger euphorisch geht der SVK ans Derby heran: "Wenn man die Tabellensituation betrachtet, sollten wir uns auch vornehmlich zurückhalten", meint "SVK-Sportchef" Martin Michelbach. Meistens endeten die beiden Aufeinandertreffen der beiden Stadtkonkurrenten Unentschieden. In der letzten Saison siegte allerdings Lauda - davor aber Königshofen.

Vor einer hohen Hürde steht der VfR Gommersdorf, wenn er morgen Abend zum Flutlichtspiel bei der SV Viktoria Wertheim antritt. Allerdings zeigt die "Fieberkurve" der Main-Tauber-Kicker seit einigen Wochen nach unten, ist man doch sukzessive von Rang drei am sechsten Spieltag auf Platz acht abgerutscht. Die bisher geholten 18 Punkten sehen sehr ordentlich aus, allerdings sollten bis zur Winterpause noch ein paar Zähler geholt werden. Noch deutlicher ist die Ansage beim VfR: Das Spiel "muss" gewonnen werden, will man den FV Lauda vor dem direkten Duell am kommenden Sonntag nicht gänzlich enteilen lassen.

Neben der Partie Lauda gegen Königshofen ist die Begegnung TSV Rosenberg gegen TSV Oberwittstadt ein weiteres Nachbarschaftsduell, in dem schon eine gewisse Brisanz steckt. Trotz des jüngsten Sieges hinken die Rosenberger den Erwartungen weiter hinterher, und der Blick geht mehr nach unten als nach oben. Deshalb sollten gegen den Lokalrivalen weitere Zähler her. Allerdings tun sich die Mannen von Trainer Paul Todd gerade daheim schwer, war doch der Erfolg gegen Kreuzwertheim erst der erste Heimsieg. Ganz anders die Oberwittstadter: Dem TSV gelangen in der Fremde bereits drei Siege bei erst einer Niederlage - und die war in Lauda. Dazu ist der Einstand des neuen Trainers Dragan Tesanovic mit dem Sieg in Walldürn geglückt. Der Gast reist also ganz und gar nicht als Außenseiter an.

Dass der TSV Kreuzwertheim vor dem Duell am 14. Spieltag gegen den FV Mosbach in der Tabelle vor dem Gegner liegen würde, hätte man wohl in beiden Lagern nicht für möglich gehalten. Ein Blick auf eben jene Tabelle zeigt, wo der Schuh drückt: 22 erzielte Treffer sind absolut in Ordnung, 30 kassierte Tore allerdings ganz und gar nicht. In Mosbach ist es eher umgekehrt: 18 hingenommene Treffer sind okay, aber 14 erzielte eher weniger. Viermal trafen beide Teams bisher in der Landesliga aufeinander, und die Bilanz spricht bei zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage eher für den TSV. Favorit ist "Kreuz" deshalb allerdings nicht unbedingt.

Hartnäckig und fußballerisch verdient verteidigt der TSV Buchen den dritten Rang - allerdings mit ein wenig "Sicherheits-Abstand" zum Führungsduo. Dieser "Best of the Rest"-Rang werden die Wolfi-Buben auch weiter inne haben, egal wie die Begegnung gegen den bockstarken Aufsteiger aus Schloßau ausgehen wird. Garant des Erfolges ist überraschend nicht David Reimann, der übrigens am Sonntag aufgrund eines Platzverweises fehlen wird, sondern Andreas Beckmann mit elf Saisontoren: Schloßaus bester "Knipser" ist Johannes Walz mit sieben Treffern - vier davon erzielte er im letzten Spiel gegen Strümpfelbrunn. Für Buchen spricht maximal das Mehr an Landesliga-Erfahrung.

Während sich der TSV Strümpfelbrunn mühsam durch das schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg plagt, fliegt der VfR Uissigheim im ersten Jahr nach der Landesliga-Wiederkehr losgelöst durch die Liga - auch wenn man zuletzt gegen Lauda verlor. Der viertbeste Angriff (VfR) trifft auf die zweitschlechteste Abwehr (TSV). Uissigheim trägt ein wenig die Favoritenbürde, wenngleich der TSV Strümpfelbrunn bereits des erste Aufeinandertreffen dieser beiden Kontrahenten 2014 gewann: 4:1 in der ersten Runde des BFV-Pokals - allerdings in Uissigheim.

Wenn überhaupt noch etwas gehen soll in dieser bisher verkorksten Saison des TSV Unterschüpf, dann sollte das Spiel in Limbach gewonnen werden. Allerdings blasen die "Schüpfer" personell aus dem letzten Loch. Christian Höfling wird zumindest bis zur Winterpause spielender Trainer bleiben, "dann sehen wir weiter. Mehr sage ich nicht", teilte gestern Franz Sauer, Vorsitzender des TSV Unterschüpf, mit - etwas genervt, aber das ist ja durchaus verständlich.

Für Walldürns Trainer Reinhold Thiel könnte das Gastspiel in Tauberbischofsheim durchaus einen sentimentalen Ansatz in sich bergen, war er doch einst für die Taubertäler als Trainer aktiv. Doch angesichts der Tabellensituation sind sämtliche Gefühlsduseleien fehl am Platz, denn für beide geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib. Beide Parteien erleben gerade den Gang durch das "schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg". Die Bilanz der vergangenen fünf Begegnungen ist für jeden Verein gleich: Drei Niederlagen, ein Unentschieden und nur ein Sieg. Im vergangenen Jahr gewann der TSV Tauberbischofsheim mit 2:1. mf

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