Fußball - Schiedsrichter-Vereinigung Tauberbischofsheim steht unter neuer Leitung / Nachfolger für Manfred Semmler ist gefunden / Hauptversammlung in der Uissigheimer Stahlberghalle

Peter Weingärtner zum neuen Obmann gewählt

Von 
Klaus T. Mende
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Der bisher kommissarisch tätige Obmann ist seit Montagabend nun offiziell in Amt und Würden. Im Rahmen der Hauptversammlung wurde in der Stahlberghalle in Uissigheim Peter Weingärtner zum neuen Frontmann der Schiedsrichtervereinigung Tauberbischofsheim und damit zum Nachfolger von Manfred Semmler gewählt. Der war Anfang April mit seinem kompletten Ausschuss nach Differenzen mit dem Verband zurückgetreten (wir berichteten). Weingärtner und seine Truppe richten ihren Blick nach vorn und wollen die Vereinigung in eine gute Zukunft führen.

Zu Beginn der Versammlung würdigte Peter Weingärtner das Engagement des vorherigen Ausschusses mit Obmann Manfred Semmler an der Spitze. Dieser habe ein bestens bestelltes Feld mit zahlreichen motivierten Referees hinterlassen. „Wir wollen jetzt einen Schlussstrich ziehen und nach vorn blicken“, so Weingärtner, der mit seiner Truppe neue Akzente setzen will. Eine seiner Maximen sei, künftig eine Balance darin zu schaffen, die Nachwuchs-Pfeifenmänner zu fördern, gleichzeitig aber auch auf die Erfahrung der Routiniers zu setzen. Was er vor allem Dingen von den jüngeren Kollegen kürzlich in den Relegations- und Pokalendspielen gesehen habe, „lässt mich gut schlafen“.

In seinem Bericht über das vergangene Jahr erinnerte Lehrwart Alexander Drach zunächst an eine Versammlung im Juli 2018, in der vor allem die Regeländerungen auf der Agenda gestanden hätten. Er lobte auch die Resonanz und den Ablauf des Trainingswochenendes der Jung-Unparteiischen beim U15-Turnier in Nassig, von dem der Nachwuchs sehr stark profitiert und wo er wertvolle Erfahrungen gesammelt habe. Höchst gelungen sei auch die Futsalschulung im Oktober in Königheim gewesen, die für das nötige Rüstzeug in der anstehenden Hallenrunde gesorgt habe. Trotz Anlaufproblemen sei ein Neulingslehrgang mit zwölf Teilnehmern erfolgreich durchgeführt worden. Und auch die Leistungsprüfung im Frühjahr sei mit sehenswerten Resultaten vom überwiegenden Teil der Gruppe bestanden worden. Einige wenige hätten im September noch die Gelegenheit, die Tests nachzuholen. Für die Einteiler betonte Carsten Reinhart, dass es nach dem Rücktritt des Ausschusses im April gelungen sei, in Kooperation mit dem Fußballkreis Tauberbischofsheim eine gute Lösung zu finden. Zusammen mit Andy Grüßung habe er für einen geordneten Ablauf gesorgt.

Flexibel sein

Carsten Reinhart hob hervor, dass in seiner Funktion, bedingt durch kurzfristige Einteilungen auf Verbandsebene, größte Flexibilität erforderlich sei. In der letzten Runde seien insgesamt 2358 Partien (1058 Herren-, 647 Assistenten-, 25 Frauen-, 559 Juniorenspiele, 25 Beobachtungen, 47 Feld- oder Hallenturniere sowie Sportfeste) zu besetzen gewesen. „Doch mit 323 Spielrückgaben, 14 Prozent, hatten wir einen traurigen Rekord zu verzeichnen“, so der Einteiler. „Vor allem die kurzfristigen Rückgaben erschweren uns die Arbeit ungemein.“ Als „meist problemlos“ nannte Carsten Reinhart den Austausch mit Bayern, Bad Mergentheim, Künzelsau, Kocher/Jagst, Buchen, Mosbach und Sinsheim.

„Doch jetzt gehen die Blicke nach vorn“, meinte der Einteiler. Und schon in Kürze rolle der Ball wieder. Reinhart appellierte daher an die Kollegen, frühzeitig Urlaubs- und Abwesenheitstermine im DFBnet einzupflegen. „Ihr erspart uns dadurch viel Arbeit.“

Bereits seit neun Jahren amtiert Hans-Jürgen Pohl als Ombudsmann – gewissermaßen als Unparteiischer unter den Unparteiischen, Für ihn sei es „eine Kunst, immer Gerechtigkeit walten zu lassen“. Er sei auf seinem Posten viel beschäftigt und darauf aus, „Misstöne und Kompetenzgerangel zu vermeiden“. Und er appellierte an die Gruppe, immer erst selbst im Gespräch nach Lösungen zu suchen, bevor man ihn kontaktiere. Pohl sprach sich auch für gepflegtere Umgangsformen im Zusammenhang mit dem Schiedsrichterwesen aus, um dem seit Jahren anhaltenden Rückgang bundesweit entgegenzuwirken.

Georg Alter, Vorsitzender des Fußballkreises Tauberbischofsheim, betonte in seinem Grußwort, dass es nach dem Rücktritt des vorherigen Ausschusses bestens gelungen sei, das Schiff wieder in ruhigere Gewässer zu manövrieren. Dies habe man geschafft, weil „man nicht übereinander, sondern miteinander gesprochen hat“. Und Peter Weingärtner müsse Respekt entgegengebracht werden, weil er in dieser Phase das Steuerrad übernommen habe. „Es ist ein positiver Geist zu spüren“, so Alter, für die Vereinigung wolle man nur das Beste. Der Neuanfang sei gelungen. Es sei lobenswert, dass es Personen gebe, die sich ehrenamtlich engagierten.

Verbandslehrwart Thomas Lengle wertete die volle Halle in Uissigheim als Indiz für eine gut laufende Basisarbeit in der örtlichen Schirigilde. Von der Arbeit habe auch der Verband sehr profitiert. Das Engagement der Verantwortlichen verdiene insgesamt Respekt und Anerkennung.

Nach der einstimmigen Wahl von Peter Weingärtner zum neuen Obmann, zuvor war der alte Ausschuss einstimmig entlastet worden, und den von Weingärtner, Lengle und Fatih Icli durchgeführten Ehrungen (siehe Extrakasten), informierte der künftige Frontmann noch kurz über die letzte Zusammenkunft des Verbandsschiedsrichterausschusses in Karlsruhe. Er sprach sich dafür aus, in Zukunft bei Spielen den Bestandskader bei der Besetzung nicht aus den Augen zu lassen. Gleichzeitig votierte er für eine weitere Förderung der Frauen in der Gilde. Insgesamt bescheinigte der Obmann seinen Kollegen hervorragende Leistungen und damit auch für manche gute Chancen aufzusteigen. Für die Zukunft hatte Peter Weingärtner eine weitere gute Nachricht. Denn ab der kommenden Runde würden die Spesen um rund 30 Prozent erhöht. „Dies ist der richtige Weg“, lobte er die Entscheidung, die in allen drei Verbänden des Landes Gültigkeit habe. „Die Wertschätzung für uns Schiedsrichter beginnt aber nicht beim Geld. Wir erhoffen uns darüber hinaus einen anständigen Umgang mit uns.“ Denn wenn dies der Fall sei, bestehe die Chance, in Zukunft wieder mehr Nachwuchs für die pfeifende Zunft zu gewinnen.

Die Geehrten der Schiedsrichter-Vereinigung

Im Rahmen der Hauptversammlung der Schiedsrichter-Vereinigung Tauberbischofsheim in der Uissigheimer Stahlberghalle wurden zahlreiche Unparteiische für langjährige Treue zur Gruppe ausgezeichnet. Es wurden sowohl Verbands- als auch Kreisehrungen ausgesprochen.

Verbandsehrennadel in Bronze (zehn Jahre): Matthias Dertinger.

Verbandsehrennadel in Silber (20 Jahre): Andy Grüßung und Bernd Schörk.

Verbandsehrennadel in Gold (30 Jahre): Erich Hoffmann, Thomas Syksch und Peter Weingärtner.

25 Jahre Mitglied Vereinigung: Armin Nürnberger.

35 Jahre Mitglied Vereinigung: Anton Löhr und Klaus Stefan.

40 Jahre Mitglied Vereinigung: Nikolaus Marlock.

50 Jahre Mitglied Vereinigung: Hermann Bischof. ktm

Im Rahmen der Hauptversammlung wurde Peter Weingärtner zum ...

Im Rahmen der Hauptversammlung wurde Peter Weingärtner zum neuen Obmann der Schiedsrichtervereinigung Tauberbischofsheim gewählt. Als sein Vertreter fungiert in Zukunft Fatih Icli. Das Amt des Lehrwarts bekleidet auch weiterhin Alexander Drach, den Posten des Einteilers teilen sich Carsten Reinhart und Andy Grüßung. Derzeit noch unbesetzt ist das Amt des Schriftführers. Mit Mario Hildenbrand stellt die Gilde in der kommenden Runde einen Referee in der Regionalliga; er steht zudem in der Dritten Liga als Assistent seinen Mann. In der Verbandsliga ist Fatih Icli aktiv, in der Landesliga pfeifen in der neuen Saison Alexander Drach, Benedikt Ertl und Markus Kohler; neu in dieser Klasse sind in Zukunft Pascal Baum und Forkan Icli. ktm

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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