Es war ein denkwürdiger Tag – dieser 8. Juli 2023 beim TSV Bitzfeld, als der letzte Staffeltag seiner Art im Bezirk Hohenlohe stattgefunden hat. Spielsysteme, Quali-Runden, Bezirksliga Süd und Nord, verschärfte Abstiege, Entscheidungsspiele um die Meisterschaft beherrschten die Tagesordnung, zurück blieben Wehmut und weiterhin großes Unverständnis. 2024 finden wieder die Bezirkstage statt, dann werden die 123 Vereine mit ihren 35 559 Mitgliedern aus dem Bezirk Hohenlohe auf die Bezirke 12 (Rems/Murr) und 3 (Unterland) aufgeteilt. Der Bezirk Hohenlohe ist dann Geschichte.
Bereits in dieser Saison ist der Spielbetrieb ganz anders. Die Vereine werden regional in Staffeln der Gebiete Hohenlohe Süd (SRG Crailsheim, Schwäbisch Hall zu Bezirk 12) und Hohenlohe Nord (SRG Mergentheim, Künzelsau, Öhringen zu Bezirk 3) eingeteilt. Die Bezirksliga spielt in zwei Staffeln. Die beiden Erstplatzierten spielen den Aufsteiger in die Landesliga aus. In Hohenlohe Süd gibt es vorübergehend zwei Kreisligen A (A1 und A2, bis einschl. 25/26). In der Spielzeit 23/24 spielen die Erstplatzierten der Abschluss-tabelle den Aufsteiger in die Bezirksliga 12 aus. In Hohenlohe Nord gibt es eine Kreisliga (A3), die unverändert in den Bezirk 3 übernommen wird. Der Meister steigt direkt in die Bezirksliga des neuen Bezirks 3 auf. Relegationsspiele finden in den Bezirken in der Saison 23/24 nicht statt. Der neue Bezirk 3 spielt ab 24/25 mit einer Bezirksliga (Soll 16) mit 18 Mannschaften (zwölf aus Unterland, sechs aus Hohenlohe Nord). Es gibt drei Kreisligen A – zwei aus dem ehemaligen Bezirk Unterland und eine aus Hohenlohe Nord. Dazu kommen bis zu sechs Kreisligen B. Aus Hohenlohe Nord können im besten Fall sechs, im schlimmsten Fall nur drei Vereine in die neue Bezirksliga übernommen werden, da Auf-/Absteiger sofort angerechnet werden.
Die Bezirksliga Nord 23/24 besteht aus neun Vereinen. Gespielt wird in einer 1,5-fachen Runde mit Hin-, Rück- und nochmaliger Hinrunde mit insgesamt 24 Spielen. Meister SG Sindringen/Ernsbach ist in die Landesliga aufgestiegen, Vizemeister SV Wachbach schwächelte im Endspurt und scheiterte knapp in der Relegation gegen Pleidelsheim (1:2 n.V.). Abgestiegen sind die Spfr. Leukershausen-Mariäkappel. Aus der A3 kommen Markelsheim/Elpersheim (Meister) und Mulfingen/Hollenbach II (Vize) neu dazu. Als Meisterschaftsfavorit werden Wachbach, Gaisbach und der VfB Bad Mergentheim gehandelt.
Zum Saisonstart des SV Wachbach zeigt sich Trainer Arben Kaludra nicht zufrieden. „Von einer guten Vorbereitung kann ich nicht sprechen. Zu viele Spieler waren verletzt oder in Urlaub. So kann man natürlich kaum etwas einüben und die nötige Fitness erlangt man auch nicht.“ Wachbach möchte mindestens Platz 3 erreichen, der im schlechtesten Fall sicher für die Qualifikation zur neuen Bezirksliga reichen würde. Mit Uwe Walter (für Tobias Bosch, pausiert) kommt ein neuer Co-Spielertrainer.
Auch der TV Niederstetten, der das Aufstiegsjahr auf Platz 11 beendet hat, will sich für die neue Bezirksliga qualifizieren. „2025 wollen wir 100 Jahre Fußball im TV Niederstetten als Bezirksligist feiern.“ Die Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung war gut. „Ich bin zufrieden, alle ziehen gut mit“, so Trainer Henning Westphal. Er freut sich auf zahlreiche Derbys, kürzere Fahrtstrecken und etwas weniger Spiele. Etliche Neuzugänge stießen zum TV, wirkliche Abgänge gibt es nicht.
Vier Spielerabgängen stehen beim VfB Bad Mergentheim sieben, teils höherklassige Neuzugänge gegenüber. Dazu kam mit Jürgen Wöppel ein neuer Trainer. „Ich bin sehr zufrieden, die Mannschaft zieht voll mit, arbeitet gut und ist sehr diszi-pliniert. Die Trainingsbeteiligung ist hoch“, zieht Wöppel ein erstes Fazit. Der VfB will oben dabei sein. „Ich erwarte, dass die Mannschaft die taktischen Vorgaben umsetzt.“
Mit geringfügig verändertem Kader geht Aufsteiger SGM Markelsheim/Elpersheim ins Rennen. „Wir müssen schauen, dass wir eine möglichst gute Platzierung erzielen können, um dem Abstieg zu entgehen“, sagt Spielertrainer Sascha Silberzahn. Die Routiniers Axel Schmidt und Artjom Roman haben aufgehört, Julian Popp wird berufsbedingt selten da sein können. „Mit Moritz Stodal und Yassine Zienecker haben wir zwei Offensivkräfte bekommen, die uns sicherlich guttun werden.“
Vizemeister Mulfingen/Hollenbach II hatte wegen der neuen Strukturen automatisches Aufstiegsrecht. Spielertrainer Patrick Gutknecht will sein Team weiterentwickeln und strebt den Klassenerhalt an. „Es läuft noch nicht alles so, wie wir uns das vorstellen. Aber besser jetzt, so können wir noch daran arbeiten“, sagt Gutknecht. Der Umbruch bei der SGM geht weiter und „erfordert harte Arbeit, Geduld und Disziplin von jedem Teil des Vereins.“
Die Kreisliga A 3 spielt mit 15 Vereinen, das Soll ab der Saison 24/25 beträgt 16 Vereine. Markelsheim/Elpersheim und Mulfingen/Hollenbach II sind in die Bezirksliga Nord aufgestiegen, Igersheim, Nagelsberg und Wiesenbach sind in die Kreisliga B abgestiegen. Der FC Billingsbach hat über die Relegation gegen Edelfingen (7:4 n.E.) den Klassenerhalt geschafft, spielt künftig aber im Bereich Süd. Neu aus der Kreisliga A1 sind in die A3 der VfB Neuhütten, der TSV Neuenstein, die TSG Verrenberg, die SGM Bitzfeld/Schwabbach, der SC Michelbach/Wald und der FV Künzelsau dazugekommen. Aus der „alten“ A3 traut man keinem Team so recht die Meisterschaft zu, denn die Favoriten sind Neuenstein (neunmal genannt) und Michelbach/Wald (achtmal). Taubertal/Röttingen (dreimal), Amrichshausen (zweimal) und Weikersheim/Laudenbach sowie Creglingen (je einmal) sind Außenseiter.
Die Kreisliga B 4 (vorher B3) spielt mit 15 Vereinen. Meister TSV Schrozberg ist in die Kreisliga A2 aufgestiegen, der SV Edelfingen scheiterte als Vize im Relegationsspiel gegen den FC Billingsbach (4:7 n.E.). Als Absteiger aus der A3 kommen Nagelsberg und Igersheim dazu. Umgruppiert wurden Niedernhall/Weißbach II, Gaisbach II und Niederstetten II. Mit Edelfingen/Löffelstelzen gibt es eine neue Spielgemeinschaft. Beste Chancen auf den Titel räumt man Hohebach/Rengershausen (sieben Nennungen), Edelfingen/Löffelstelzen (fünf) und Igersheim (vier) ein. Die SGM Hohebach/Rengershausen II spielt in der B3.
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