Kreisliga-Spitzenreiter gegen einen „eigentlichen Verlierer“ aus dem Halbfinale – so lautet die ungewohnte Konstellation vor dem Pokalfinale im Fußballkreis Tauberbischofsheim, das am morgigen Mittwoch um 18.30 Uhr in Unterschüpf stattfindet. Es trifft die SpG Impfingen/Tauberbischofsheim II als Außenseiter auf den klar favorisierten TSV Assamstadt.
Baden ist nicht Bayern
Weil viele sich jetzt bestimmt viele fragen, warum wie oben erwähnt der „eigentliche Verlierer“ im Finale steht, hier die Erklärung:
Im Halbfinale spielte die SpG Impfingen/Tauberbischofsheim II gegen die SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II. Die Mannschaften aus den beiden Vereinen Schönfeld (Badischer Fußballverband) und Kleinrinderfeld (Bayrischer Fußballverband) setzte jedoch Spieler ein, die wenige Tage zuvor noch für die erste Mannschaft von Kleinrinderfeld kickten. Laut den bayrischen Fußballregularien wäre dies kein Problem gewesen. Jedoch steht in den Regularien des Badischen Fußballverbandes in § 11b der Spielordnung, dass eine Schutzfrist von vier Tagen eingehalten werden muss. Dies war in der Partie zwischen Impfingen/Tauberbischofsheim II und Schönfeld/Kleinrinderfeld II bei den Gästen nicht der Fall, so dass das Sportgericht keine andere Wahl hatte, als den Verlierer des Halbfinals in das Pokalfinale einziehen zu lassen.
Nachdem Finale von 2022, als sich sogar zwei damalige A-Ligisten aufeinandertrafen, ist es nun ein Finale, indem der TSV Assamstadt, auch aufgrund der starken Saison bislang, als klarer Favorit in die Partie geht.
Bis vor einigen Wochen hätte man sich sogar noch freuen dürfen über ein Duell zwischen dem Ersten der A-Klasse und dem Ersten der Kreisliga, doch Impfingen/Tauberbischofsheim II hat zwischen dem 24. März und dem 21. April keine Partie gewinnen können. Deshalb rutschte man in der Tabelle ab und muss nun aufpassen, im Ligaalltag nicht auch noch den Relegationsplatz zu verlieren. Für den Saisonendspurt kommt das Pokalfinale da gerade gut gelegen, um mit einem positiven Gefühl Selbstvertrauen für die verbleibenden Partien zu tanken.
Am vergangenen Wochenende hatte der A-Klassen-Dritte bereits gute Erfahrungen mit dem Verein aus Assamstadt gemacht. Gegen die „Zweite“ gewann man mit 2:0. Ob man sich nun allerdings auch gegen den Kreisliga-Tabellenführer und Favoriten durchsetzen kann, bleibt mehr als fraglich.
Für den TSV Assamstadt stehen nun entscheidende Tage an. Am morgigen Mittwoch ist das Pokalfinale an, indem sich die Mannen von Interimstrainer Christian Ostertag nach 2016 und 2019 den dritten Pokalerfolg innerhalb der vergangenen acht Jahre holen wollen. Doch auch wenn Assamstadt das Spiel für sich entscheidet und das Finale gewinnt, bleibt nicht allzu viel Zeit zum Feiern. Am Wochenende wartet mit dem Spitzenspiel gegen den 1. FC Umpfertal das richtungsweisende Spiel um den Aufstieg in die Landesliga.
Für den Underdog aus der Kreisstadt ist dies womöglich eine einmalige Chance, an die man nach dem verloren gegangenen Halbfinale im ersten Moment vermutlich gar nicht dachte.
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