Wegen des Corona-Virus’ wird eines der noch anstehenden Herrensäbel-Weltcup-Turniere möglicherweise ganz kurzfristig von Padua nach Tauberbischofsheim verlegt. Dieses Ansinnen bestätigte Fechtclub-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Rupp im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Der Säbel-Weltcup im Fechtzentrum Tauberbischofsheim würde dann vom 6. bis 8. März über die Bühne gehen. Die mündliche Zusage des internationalen Fechtverbands FIE und des Deutschen Fechterbunds lag bereits gestern vor. Die schriftliche könnte in Kürze folgen.
Ein erfolgreiches Wochenende verbuchten die Säbelfechter des DFB jüngst in Warschau: Beim „65. Sabre de Wolodyjowski“ in Polen kämpfte sich die Mannschaft aufs Treppchen. Max Hartung (Dormagen) holte bereits am ersten Tag im Einzel den fünften Platz als bester Deutscher, drei weitere Deutsche kamen in die Top 32.
Sechs Fechter qualifizierten sich in Warschau für das Hauptfeld der besten 64, fünf davon direkt dank perfekter Vorrunden-Ergebnisse. Max Hartung marschierte bis ins Viertelfinale: mit Siegen gegen den Briten Webb (15:11), den Amerikaner Shainberg (15:8) und den Russen Lokhanov (15:14) im Gepäck musste er sich erst dem späteren Turniersieger Aron Szilagyi aus Ungarn mit 15:11 geschlagen geben.
Matyas Szabo (Dormagen) gewann zunächst gegen den Rumänen Dragomir 15:7, verlor dann aber gegen den starken Italiener Samele 15:10 – Platz 19 für ihn im Gesamtklassement. Sein Dormagener Team-Kollege Benedikt Wagner schlug im ersten K.O. den Italiener Repetti mit 15:10. Gegen Sandro Bazadze aus Georgien gab er sein Match mit 15:9 ab und wurde 21. „Matyas hat gegen den Italiener hoch geführt, das hätte er gewinnen müssen“, meinte Bundestrainer Vilmos Szabo knapp. Auch Wagner habe nach dem ersten starken Gefecht die Leistung gegen den Georgier nicht komplett abgerufen. Björn Hübner-Fehrer (Werbach; Platz 30) verlor gegen den Koreaner Kim mit 15:5, nachdem er im ersten K.O. direkt auf DFB-Mitstreiter Richard Hübers (Dormagen) traf. Hübers wurde 37., Raoul Bonah (Dormagen) 39. Insgesamt konnte der Erfolgstrainer mit seinen Schützlingen zufrieden sein. „Das ist eine super Bilanz insgesamt“, meinte Bundestrainer Vilmos Szabo, der aber auch die guten Gefechte der übrigen Fechter aus der zweiten Mannschaft lobt. „Die Jungs haben gut mitgehalten und manchmal nur knapp zu 14 verloren.“
Im Team auf Platz drei
Im Team wollten es Max, Richard, Matyas und Benedikt gemeinsam schaffen. Der erste Gegner am Sonntag war das starke Team aus Georgien. Und die machten es gleich richtig eng für Deutschland: Das DFB-Quartett gewann knapp mit 45:44. Der Bundestrainer musste nach dem Match auf Wagner verzichten, der Knieprobleme hatte. Für ihn kam Hübers ins Team. Im Viertelfinale gegen den Iran lief es dann wieder rund, das Team fuhr einen klaren 45:35-Sieg ein. Das Halbfinal-Gefecht gegen Korea mussten die Jungs dann im Anschluss 45:34 abgeben.
Um Bronze ging es schließlich gegen Italien, die an diesem Tag nicht stark genug waren für die deutschen Säbler – gefahrlos gewannen sie ihr Match mit 45:38 und holten sich Edelmetall. Der Bundestrainer war zufrieden: „Die Jungs haben sehr gut gefochten. Wenn einer zwischendurch etwas geschwächelt hat, konnten die anderen es auffangen. Das hat erst einmal wieder für Selbstvertrauen gesorgt.“ Und das brauche es auch noch. „Wir haben mit diesem Ergebnis zwar den Abstand zu Russland vergrößert, aber dadurch, dass Frankreich gewonnen hat, ist die Olympia-Qualifikation für uns immer noch nicht in trockenen Tüchern.“ Es bleibt also bis zuletzt spannend, zwei Weltcups (der von Padua wegen des Corona-Virus’ nach Tauberbischofsheim verlegte und Budapest) sind zu meistern.
Die Sieger in Warschau:
Einzel: 1. Platz: Aron Szilagyi (Ungarn), 2. Platz: Eli Dershwitz (USA), 3. Platz: Luca Curatoli (Italien) und Ganguk Oh (Korea).
Team: 1. Platz: Frankreich, 2. Platz: Korea, 3. Platz: Deutschland. dfb/cls
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