Fechten

Anne Sauer sicher für Olympia in Paris qualifiziert

32-jährige Florett-Spezialistin kann jetzt ohne „Nominierungs-Druck“ in die kommenden Wettkämpfe gehen

Von 
ssm
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Anne Sauer hat allen Grund zur Freude. Die 32-jährige Fechterin, die aus Reinhardsachsen bei Walldürn stammt, hat sich bereits vorzeitig über die Weltrangliste für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert. © dpa

Es ist offiziell: Die Florettfechterin Anne Sauer vom DFC Düsseldorf, die aus dem Walldürner Stadtteil Reinhardsachsen stammt und früher für den Fecht-Club Tauberbischofsheim und Future Fencing Werbach auf der Planche stand, wird bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im Sommer für Deutschland im Einzel an den Start gehen. Obwohl der offizielle Qualifikationszeitraum noch bis zum 1. April läuft, hat die 32-Jährige mit ihrem dritten Platz beim Grand Prix in Turin (Italien) Anfang Februar (wir berichteten) sowie beim letzten Weltcup in Kairo (Ägypten) einen so großen Abstand gegenüber ihrer Konkurrenz im individuellen Punkteranking erzielt, dass sie nicht mehr einzuholen ist.

Perfekte Vorbereitung

„Es ist für mich noch ein bisschen unwirklich und auch noch nicht ganz bei mir angekommen, aber ich bin total glücklich. Sich für die Olympischen Spiele mit einem kompletten Medaillensatz bei Weltcups und Grand Prix’ zu qualifizieren, fühlt sich einfach hammer an und darauf bin ich sehr stolz. Die einjährige Qualifikationsphase ist sehr lang und natürlich auch anstrengend gewesen. Jetzt freue ich mich umso mehr über die Qualifikation sowie in den nächsten Monaten mich mit meinem Team perfekt auf Paris vorzubereiten.“

Die Fechtwettbewerbe der Olympischen Spiele in Paris werden vom 27. Juli bis zum 4. August ausgetragen. Lee Kiefer (USA), die aktuelle Nummer 1 im internationalen Ranking und amtierende Olympiasiegerin, wird als Favoriten gehandelt. Doch Sauer, aktuell auf Platz 5 des internationalen Rankings, bleibt eine ernstzunehmende Rivalin für Kiefer. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer großen Disziplin hat sie sich als geachtete Konkurrentin in den letzten Jahren bei der internationalen Fechtelite etabliert und wird zweifellos alles dafür geben, um für packende Momente im Pariser Grand Palais zu sorgen.

Mit der Qualifikation zu den Olympischen Spielen geht ein Kindheitstraum von Sauer in Erfüllung. Bereits mit 10 Jahren entdeckte die 12-fache Deutsche Meisterin über ein Schnuppertraining beim Fecht-Club Hardheim-Höpfingen die Liebe und Leidenschaft zum Florettfechten. „Mich hat vor allem die vielen Facetten des Fechtens gefesselt und dass man nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern man auch das Mentale braucht. Zudem reizte mich das 1:1 im Sport schon immer“, erzählt Sauer.

Ehrgeiz und Willensstärke

Dass Sauer bereits schon früh ein bemerkenswertes Maß an Ehrgeiz und Willensstärke aufzeigte, spiegelte sich in ihren zahlreichen Erfolgen in jungen Jahren sowie über ihre Laufbahn hinweg wider. Jahr für Jahr etablierte sie sich immer mehr als standhafte Rivalin in der internationalen Fechtelite – stets mit dem Ziel eines Tages auf der Planche der Olympischen Spiele stehen zu dürfen.

Verletzung stoppte sie vor Tokio

Diesem Traum kam Sauer sogar vor Tokio bereits nah, jedoch zwang eine Zyste am Bein sie zu einer Operation, die Sauer nicht nur für mehrere Monate vom Training und von Wettkämpfen ausschloss, sondern auch eine tatsächliche Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Tokio unmöglich machte. Doch trotz des Rückschlags blieb Sauer standhaft und fokussierte sich erneut auf ihr sportliches Ziel – mit Erfolg.

Bis Sauer das nächste Mal die Planche betritt, müssen Fans aber zum Glück nicht bis Paris warten, denn die Florettfechterin ficht am 17. März. bereits wieder beim Grand Prix in Washington/USA. ssm

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