Erinnerung - Viele Menschen kamen an den DenkOrt Deportationen in Würzburg und reinigten die Stolpersteine

DenkOrt Deportationen in Würzburg: „Namen gehören zu Menschen”

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ms
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Im Lichterschein gedachten Menschen in Würzburg der Opfer des NS-Regimes. © Unicef-Hochschulgruppe

Würzburg. Etwa 100 Menschen hatten sich am Donnerstagabend beim DenkOrt Deportationen am Würzburger Hauptbahnhof eingefunden und waren der Einladung der Unicef-Hochschulgruppe Würzburg in Kooperation mit dem DenkOrt Deportationen und dem Arbeitskreis Stolpersteine gefolgt.

Rina Meerson und Maren Schmitt von der Unicef-Hochschulgruppe verwiesen auf Teddybär und Kinderwagen am DenkOrt, die deutlich machen, dass auch Kinder Opfer der Grausamkeiten des NS- Regimes wurden. Insgesamt wurden vom Würzburger Bahnhof etwa 165 Kinder bis 17 Jahre in Konzentrationslager und damit in den Tod deportiert. Das habe sie als Kinderschutz-Organisation motiviert, dieses Gedenken zu veranstalten.

Kleinkinder als Opfer

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Patrick Friedl hatte kurzfristig den Part des Bürgermeisters Martin Heilig übernommen. Er erinnerte an die 15 Monate alte Hanna Klein aus Theilheim bei Schweinfurt. Sie lag damals im Kinderwagen, der im Ringpark fotografiert wurde, und wartete mit ihrer Mutter auf die Deportation. An sie erinnert der Kinderwagen, der am DenkOrt steht. Direkt nach ihrer Ankunft wurden die Kleinkinder mit ihren Müttern ins Gas getrieben.

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pm
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Die Verlesung der Namen durch Schüler wurde begleitet durch Lichter, die von Kindern am DenkOrt verteilt wurden. Eine Gedenkminute schloss sich an. Benita Stolz vom AK Stolpersteine zeigt sich berührt davon, wie groß das Interesse der Studierenden der Hochschulgruppe bei einem Weg der Erinnerung gewesen sei. Sie mahnte: „Denn es ist vor allem an der Jugend, alles zu unternehmen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“ Die Linien zur Gegenwart zeigte sie ebenfalls auf: „Mit der anschließenden Stolperstein-Reinigungsaktion zeigen Sie den Würzburgern, dass die Namen auf den Steinen zu den Menschen gehören, die wirklich heute ihre Nachbarn wären. Sie putzen heute Steine für Kinder und Jugendliche, die heute ungefähr 80 Jahre alt wären. Sie wären unsere Nachbarn im Seniorenheim, würden neben uns im Bus oder in der Straßenbahn sitzen.“

Danach putzten die Mitglieder der Hochschulgruppe sowie weitere Teilnehmende der Kundgebung viele Kinder-Stolpersteine in der Innenstadt und schmückten sie mit Blumen und Kerzen. ms

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