Mudau. Im Sportheim des TSV in Mudau fand die öffentliche Kandidatenvorstellung der SPD für den Wahlkreis 5 statt. Der stellvertretende Vorsitzende Florian Stuhl überbrachte die Grüße des Vorstands des TSV. Im Wahlprogramm der SPD gehe es auch darum, das Ehrenamt zu stärken. „Ehrenamt bedeutet immer, in und für die Gemeinschaft aktiv zu sein. Dafür gilt es, unterstützende Strukturen zu schaffen, gerade auch für kleinere Vereine, die teilweise durch die Bürokratie überfordert sind und nicht wissen, welche Möglichkeiten zur Unterstützung eingefordert werden können“, so Ralf Schifferdecker.
Konkret solle das Ehrenamtszentrum des Landkreises gestärkt werden und auch weiter für die Vereinsarbeit geöffnet werden.
In den nächsten fünf Jahren kommen einige Herausforderungen auf den Neckar-Odenwald-Kreis zu. Heidi Trunk ging dabei auf die Krankenhausreform ein, die nicht an den Kreiskliniken vorbeiziehen werde. Hier gelte es, eine gute Versorgung vor Ort zu erhalten und auch die ambulante Versorgung muss gestärkt werden. Das Landarztstipendium alleine werde diese Sorge nicht abnehmen können. Hier brauche es kreative Lösungen.
Ein zentrales Anliegen sei auch der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur. Jonas Weber stellte klar, dass angesichts der begrenzten finanziellen Mittel keine Luftschlösser gebaut werden dürfen. Allerdings gibt es einige Beispiele, wo mit klugen und vorausschauenden Investitionen einiges erreicht werden konnte. Auch müsse der Landkreis mehr für bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum machen. Bis 2026 wird es keinen geförderten Wohnraum mehr im Landkreis geben. Deshalb setze sich die SPD für die Einrichtung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft ein, die auch Privatpersonen beratend bei Bauvorhaben und Förderprogrammanträgen unterstütze.
Kreisrat Ralf Schnörr unterstrich auch die Bedeutung des Ausbaus des Breitband- und Mobilfunknetzes. Für viele Menschen und Unternehmen sei dies in der digitalisierten Welt ein wichtiger Standortfaktor.
Nicole Nobel machte deutlich, dass auch im Kreis mehr Investitionen für die Jugend notwendig werden. Im Moment zahlen Eltern die Busfahrkarten für ihre Kinder selbst. Noch immer gibt es deshalb Kinder, die keine Schule besuchen können, auf der sie leistungsgerechte Förderung erleben können. Und in Sachen Kita gebe es auch noch viel zu tun. Die Kinder und Jugendlichen sollten an erste Stelle kommen, gerade auch im Ausgabensektor.
Mehr Transparenz
Jonas Weber sprach sich dabei auch für mehr Transparenz und Debatten bei der Entscheidungsfindung des Kreistags aus: „Im Kreistag müssen wir auch die Demokratie vorleben. Wir brauchen lebendige Diskussionen und dürfen nicht alles abnicken. So nehmen wir den Feinden unserer Demokratie den Wind aus den Segeln.“ In Sachen Transparenz sehen sich die Kandidatinnen und Kandidaten auch selbst in der Pflicht. Nicole Nobel versprach, dass die Kandidaten auch zwischen den Wahlen vermehrt zu Informations- und Diskussionsveranstaltungen einladen werden. Seit der Corona-Pandemie sei das zu wenig passiert.
Zum Schluss ging Heidi Trunk noch auf das Thema des öffentlichen Nahverkehrs ein. Hier besteht ein gut ausgebautes Netz zu den Regelschulen. In den Odenwaldgemeinden sollte sich hier gerade in Hinblick auf das Klima etwas verändern. Dafür gilt es aber auch, Menschen für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu begeistern. Ein Ausbau des Ruftaxis könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.
Im Anschluss tauschten sich Teilnehmer und Kandidaten noch rege über die angesprochenen Themen aus. pm
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