Neckar-Odenwald-Kreis. Mit bewährtem Vorstandsteam geht der Verband der Odenwälder Museen in die Zukunft. Und dieses Team, so verdeutlichte Vorsitzender Dr. Jörg Scheuerbrandt bei der Hauptversammlung in Oberschefflenz, hatte im abgelaufenen Jahr ein ehrgeiziges Projekt zu stemmen: die Herausgabe des Buches „Vereinte Vielfalt“ zum 50-jährigen Bestehen des Verbandes. In Kooperation mit den Mitgliedsmuseen, so legte der Leiter des Römermuseums Osterburken dar, bereitete ein Redaktionsteam die Drucklegung vor. Museen von Hardheim bis Eberbach stellen sich in dem reich bebilderten Band mit besonderen Ausstellungsstücken vor und geben so „einen imposanten Einblick in die Vielfalt unserer Museumsregion.“
Lieferung zur Feier
Wie Scheuerbrandt in seinem Jahresbericht erinnerte, konnte das Buch nach einer intensiven mehrwöchigen Schlussphase in Druck gehen und wurde rechtzeitig zur Jubiläumsfeier geliefert. Für den besonderen Einsatz in dieser Phase dankte der Vorsitzende Gerhard Layer (Mosbach), der unermüdlich Texte mit den Autorinnen und Autoren absprach, sowie Stefan Müller (Mosbach) und Michael Pohl (Osterburken).
Museumsarbeit gewürdigt
Bei der Feierstunde zum Verbandsjubiläum im November in Mosbach würdigten Landrat Dr. Achim Brötel und Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp die „hervorragende Museumsarbeit“ in der Region und zollten dem Verband Anerkennung für sein Wirken (die FN berichteten). Für die gute Organisation dieses Abends dankte Scheuerbrandt Stefan Müller und der Stadt Mosbach.
Einen Wermutstropfen gab es jedoch: Wegen fehlerhafter Bindung musste reklamiert und das Buch mit kleinen Änderungen ein zweites Mal gedruckt werden – dennoch blieb man im Kostenrahmen. Wie der Vorsitzende zum Vertrieb mitteilte, wird der Band zu einem Preis von 15 Euro bei den Museen angeboten. Die Veröffentlichung spiegle den Facettenreichtum der Sammlungen und mache zudem die Verbandsarbeit sichtbar.
Silvia Dorsch (Schefflenztal-Sammlungen), Dieter Gräf (Schlossmuseum Merchingen), Gerhard Schäfer (Museum Wagenschwend), Bruno Kaiser (Museum „Zeit(T)räume“ Walldürn), Georg Hussong (Stadt- und Wallfahrtsmuseum Walldürn), Dorothee Roos (KZ-Gedenkstätte Neckarelz), Dr. Georg Fischer (Literatur Museum Augusta Bender Oberschefflenz), Günter Schmitt-Haber (Museum im Wasserschloss Großeicholzheim) und Dr. Jörg Scheuerbrandt( Römermuseum Osterburken) gaben Einblick in die Arbeit ihrer Museen, berichteten von Renovierungsarbeiten einerseits und (vorübergehendem) „Stillstand“ andererseits, von Neuerwerbungen, Erweiterungen und Neugestaltungen, der Nutzung digitaler Medien und geplanten Vorhaben.
Längst schon, so wurde deutlich, müssen sich die Museen auf ein Publikum einstellen, das eine geänderte Erwartungshaltung hat und vor allem „Events“ goutiert. Dass solche Veranstaltungen jedoch ebenso wie spezielle Gruppenführungen mit den allseits zu beklagenden personellen Engpässen kaum zu leisten sind und Ehrenamtlichkeit hier deutlich an ihre Grenzen stößt, wurde bei der Versammlung im Christkönigheim sorgenvoll festgehalten.
Schatzmeister Michael Pohl (Osterburken) verdeutlichte, dass man trotz der Ausgaben für die Herausgabe des Jubiläumsbuches zum Jahresende 2023 über ein solides Polster verfügt. Erfreut berichtete er von drei Neuaufnahmen, so dass der Verband nun insgesamt 40 Mitglieder (davon 26 Museen) zählt. Silvia Dorsch und Dieter Gräf bestätigten eine gute Kassenführung.
Mit Dankesworten für die geleistete Arbeit beantragte Wahlleiter Dr. Georg Fischer die einstimmig erteilte Entlastung des Vorstands, der en bloc wiedergewählt wurde: Vorsitzender: Dr. Jörg Scheuerbrandt, zweiter Vorsitzender: Stefan Müller, Schatzmeister: Michael Pohl, Schriftführer: Gerhard Layer. Die Kassenprüfung obliegt weiterhin Dieter Gräf und Silvia Dorsch. Ebenfalls für zwei Jahre wählte die Versammlung die Beisitzer Dorothee Roos, Karl Heinz Neser (Obrigheim), Adalbert Hauck (Höpfingen) und Dr. Wolfgang Hauck (Buchen).
Führung durch Sammlung
Kundig geführt von Silvia Dorsch, inspizierten interessierte Mitglieder im Anschluss noch die beiden Häuser der „Schefflenztal-Sammlungen“ in Unterschefflenz und zeigten sich angetan von der Fülle der präsentierten Objekte. Ein Thema, das nicht nur in Schefflenz große Sorgen bereitet, blieb aber auch hierbei nicht ausgespart: der deutlich spürbare Mangel an ehrenamtlichen Mitarbeitern. ly
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