Ausschuss für Natur- und Umweltschutz

Kreistag wird über Deponieabdichtung beschließen

Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro IBU stellte das Vorhaben in einem Umfang von rund sechs Millionen Euro vor

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Guggenberg. Da die Bauabschnitte I und II der Deponieklasse-I-Deponie auf der Kreismülldeponie Guggenberg fast vollständig verfüllt sind, steht die Oberflächenabdichtung an.

Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro IBU hat nun dem Ausschuss für Natur- und Umweltschutz am Mittwoch das Vorhaben in einem Umfang von rund sechs Millionen Euro vorgestellt.

Christoph Faulhaber (Büro IBU) zeigte auf, dass rund vier Hektar Fläche abgedichtet werden müssen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sei diese Abdichtung aber nicht mehr so mächtig, erklärte er den Aufbau: Auf eine rund 20 Zentimeter dicke Trag- und Ausgleichsschicht kommen drei Zentimeter dicke Dichtungselemente, bestehend aus geosynthetischer Tondichtungsbahn, Kunststoffdichtungsbahn und geosynthetischer Drainmatte. Darauf kommt eine Rekultivierungsschicht (einen Meter hoch). Für die Begrünung wird etwa Magerrasen verwendet, damit die Wurzeln der Pflanzen nicht weit nach unten dringen. Oben auf der Deponie wird ein Plateau hergestellt, auf dem eine Photovoltaikanlage Platz finden könnte. Die würde im Falle einer Realisierung, wie die Leiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft, Ruth Heim, sagte, nicht im Untergrund auf Pfählen gegründet, sondern mittels Auflast – etwa auf verlegten Bahnschwellen – errichtet.

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Mit dem Aufbringen der Dichtung sei es aber nicht getan, erläuterte Faulhaber: Auch das Oberflächenwasser und das austretende Deponiegas müssen gefasst werden. Das Oberflächenwasser wird über Sickerwassersammler abgeleitet, das Deponiegas wird über Rohre in eine zu errichtende Gasregelstation geleitet. Finanziert wird die komplette Maßnahme aus vorhandenen Rückstellungen der Kommunalen Abfallwirtschaft.

Die Mitglieder des Ausschusses empfahlen dem Kreistag daraufhin einstimmig, den Bau der Oberflächenabdichtung für die Bauabschnitte 1 und 2 auf Grundlage der vorliegenden Genehmigungsplanung mit Kosten von rund 6 050 000 Euro zu beschließen.

Die Landkreisverwaltung soll die öffentliche Ausschreibung in die Wege leiten. In der Planung ist auch die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage enthalten. Deren Größe wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Auch soll der Kreistag die weiteren Schritte einschließlich der Auftragsvergabe dem Ausschuss für Natur- und Umweltschutz übertragen.

Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung mit der Fortführung der Planung zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf der Kreismülldeponie Guggenberg mit dem Ziel, möglichst viel Solarstrom zur Eigenstromversorgung zu produzieren. Laut Kai Strüber, Mitarbeiter der Kommunalen Abfallwirtschaft, sei das Büro DEPO Consult nach Untersuchungen zum Schluss gekommen, dass eine Anlage realisiert und wirtschaftlich betrieben werden könne. Auf einer rund 7300 Quadratmeter großen Fläche nördlich der Deponieklasse-II-Deponie könnten bis zu 541 208 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden. Das Büro hatte Anlagengrößen von 155, 250 und 500 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) unter anderem im Hinblick auf Investitionskosten, Eigenstromkosten, Stromverbrauch, Einnahmen aus Direktvermarktung, Speichermöglichkeiten, Autarkiequote und Amortisationsdauer verglichen, zeigte Strüber auf. Demnach sei eine Anlage mit einer Leistung von 500 kWp mit vier Batteriespeichern empfehlenswert. Damit könne man bis zu 70 Prozent des auf der Deponie verbrauchten Stroms selbst erzeugen, erklärte er und wies darauf hin, dass es noch viele Jahre notwendig sei, das Sickerwasser zu behandeln, was sehr stromintensiv sei.

Mit der Anlage komme man auch dem Ziel einer CO2-neutralen Abfallwirtschaft näher. Wie genau die Anlage finanziert werden soll, werde derzeit geklärt, informierte Kommunaljurist Oliver Feil. Eine Blendwirkung der Anlage sei nicht zu erwarten, ergänzte Ruth Heim. Angeregt wurde aus dem Gremium die Prüfung, ob eine Windkraftanlage auf der Anlage realisierbar wäre.

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