Fachtag in Mosbach

Kindern einfühlsam begegnen

Inklusion von Kindern im Fokus

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pm
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Mosbach. Einen Fachtag zum Thema der Inklusion von Kindern mit herausforderndem Verhalten im Regelkindergarten veranstaltete das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis im Mosbacher Feuerwehrgerätehaus. Zahlreiche Fachkräfte aus Kommunen, Kindertageseinrichtungen und Trägern kamen zusammen, um sich über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Inklusion auszutauschen.

Mit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes 2021 hat der Gesetzgeber den Anspruch von Kindern auf Teilhabe in Kindertageseinrichtungen deutlich konkretisiert. Das Gesetz fordert, dass Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam gefördert werden. Dies stellt Kindertagesstätten und Kommunen jedoch oft vor komplexe Herausforderungen – insbesondere dann, wenn Kinder mit herausforderndem Verhalten integriert werden sollen. In seiner Eröffnungsrede betonte der stellvertretende Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales Peter Roos die Bedeutung der Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe: „Inklusion meint, dass alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung und Teilhabe haben müssen“, so Roos: „Besonders Kinder, die durch ihr Verhalten herausfordern, brauchen dabei aber eine Umgebung, die auf ihre speziellen Bedürfnisse eingeht und sie fördert.“

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Inklusion in solchen Fällen dennoch gelingen kann. Verschiedene Expertinnen und Experten gaben in Fachvorträgen Einblicke in rechtliche Rahmenbedingungen und innovative pädagogische Ansätze. Besonders die Methode „HeVeKi“ (herausforderndem Verhalten in der Kita professionell begegnen) wurde ausführlich vorgestellt. Diese Methode bietet pädagogischen Fachkräften Werkzeuge, um Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf professionell und einfühlsam zu begegnen.

Erfahrungen ausgetauscht

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Neben den Vorträgen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung inklusiver Bildungsangebote viel mehr als gute Absichten verlangt. Es bedarf umfassender Unterstützungssysteme und einer engen Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen, Trägern und Kommunen.

Ein zentrales Anliegen des Fachtags war es, die bestehenden Netzwerke zu stärken und neue Kooperationen anzustoßen. „Nur gemeinsam können wir die Inklusion erfolgreich gestalten“, betonte Nadine Polk, Jugendhilfeplanerin beim Landratsamt. „Es geht nicht nur um gesetzliche Vorgaben, sondern um die Kinder selbst. Jedes Kind hat das Recht auf einen Platz in der Gemeinschaft, auch in schwierigen Situationen“, so Polk weiter.

Der Fachtag endete mit dem Appell an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die neuen Erkenntnisse in ihren Einrichtungen umzusetzen und den Austausch fortzuführen. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, wie wichtig der kontinuierliche Dialog zwischen den Akteuren ist, um langfristig inklusive Strukturen zu schaffen. Das Landratsamt hat mit diesem Fachtag einen weiteren Schritt getan, um die Teilhabe aller Kinder in den Fokus zu rücken – unabhängig von ihrem Verhalten oder ihren besonderen Bedürfnissen. pm

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