Rebhuhn-Schutzprojekt - Gemeinsamer Start von lokalen Akteuren unter Leitung des Regierungspräsidiums Karlsruhe

Ein gutes Jahr für das Rebhuhn im Schefflenztal

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Rebhühner im Schefflenztal. © Wagner

Neckar-Odenwald-Kreis. Im Schefflenztal ziehen künftig zahlreiche lokale Akteure an einem Strang, um dem Rebhuhn, das dem allgemeinen Schutz der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union unterliegt, das Überleben zu sichern.

In der neu gegründeten Projektgruppe unter der Leitung des Naturschutzreferates im Regierungspräsidiums Karlsruhe engagieren sich die Naturschutz-, Landwirtschafts- und Jagdbehörde gemeinsam mit den Kommunen Schefflenz und Billigheim, dem Landschaftserhaltungsverband, dem Kreisbauernverband, dem Naturschutzbund, Vogelkundlern, Jägern und örtlichen Landwirten für den Schutz der Rebhühner in Schefflenz und Umgebung.

Das Naturschutzreferat im Regierungspräsidium Karlsruhe hat mit einer Auftaktveranstaltung im vergangenen Herbst in Schefflenz die vielen lokalen Akteure miteinander vernetzt. So können die einzelnen, notwendigen Aktivitäten, zukünftig noch besser koordiniert und auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet werden.

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Vorerst wurden sieben besonders relevante Kernzonen abgegrenzt, für die jeweils eigene Maßnahmenpla-nungen erstellt werden sollen. Mit der Verstärkung der Heckenpflege werden die ersten Maßnahmen bereits zum Jahresanfang 2022 umgesetzt. Damit gewinnt das Projekt diesen Winter an Fahrt. Insbesondere interessierte Landwirte sind als Kooperationspartner weitergesucht.

Das Engagement ist dringend notwendig. Das Rebhuhn ist zwar schon seit 1979 eine europäisch geschützte Vogelart, trotzdem sind die Bestände europaweit in den letzten Jahrzehnten um über 90 Prozent eingebrochen. Auch in Baden-Würt-temberg wird das Rebhuhn auf der Roten Liste Baden-Württemberg als „vom Aussterben bedroht“ geführt.

Als Bodenbrüter ist das Rebhuhn eine typische Vogelart der offenen, extensiv genutzten Feldflur. Die Nutzungsintensivierung der Landwirtschaft mit großen Ackerschlägen und Pestizideinsatz hat den Vögeln vielerorts nicht nur die Brut- und Aufzuchtlebensräume entzogen, sondern auch die Nahrungsgrundlage.

Das rund 100 Quadratkilometer große Projektgebiet zwischen Mosbach, Billigheim, Seckach und Elztal ist dabei das bedeutendste noch verbliebene Verbreitungsgebiet des Rebhuhns im gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe.

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