Corona aktuell - Volllastbetrieb des regionalen Impfstützpunkts voraussichtlich am Wochenende / Start in Bödigheim für kommenden Dienstag geplant

Bald mehr Impfungen in Fahrenbach

Von 
Ralf Scherer
Lesedauer: 
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Neckar-Odenwald-Kreis ist innerhalb weniger Wochen stark auf zwischenzeitlich 639,1 gestiegen. © Ralf Scherer

Neckar-Odenwald-Kreis. Läuft alles nach Plan, stehen im regionalen Impfstützpunkt im Bürgerzentrum in Fahrenbach am Wochenende drei Impfteams zur Verfügung. In der Sitzung des Kreistags am Montag im Schloss in Merchingen äußerte sich Landrat Dr. Achim Brötel verhalten optimistisch: „Bei aller gebotenen Vorsicht können wir am Samstag Fahrenbach erstmals unter Volllast fahren.“ Das vom Land zugesagte zweite mobile Impfteam für den Neckar-Odenwald-Kreis sei zwar nach wie vor nicht in Sicht. Der Landkreis wolle jedoch zwei eigene Teams mit Angestellten der Neckar-Odenwald-Kliniken zusammenstellen. Zunächst müssten jedoch in den Kliniken selbst die nötigen Auffrischungsimpfungen verabreicht werden.

Die Planung sehe vor, den zweiten regionalen Impfstützpunkt in der Sporthalle in Bödigheim am kommenden Dienstag in Betrieb zu nehmen. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran“, antwortete Brötel auf eine Nachfrage von Buchens Bürgermeister und Kreisrat Roland Burger. „Die Leute laufen einem die Hütte ein“, hatte Burger zuvor von der aktuell großen Nachfrage nach Impfterminen berichtet und seiner Sorge wegen des fehlenden Personals für die Impfstützpunkte Ausdruck verliehen.

500 Impfdosen verabreicht

Im Bürgerzentrum in Fahrenbach wurden in den ersten Betriebstagen rund 500 Impfdosen verabreicht, darunter weit über 400 Auffrischungsimpfungen. Probleme gab es nach Auskunft des Landratsamts in zehn Fällen, weil die betreffenden Personen ohne Terminabsage nicht zur Impfung erschienen waren. Bei weiteren rund 30 Personen habe die Impfung nicht durchgeführt werden können, weil die Zweitimpfung noch keine fünf Monate zurücklag. Dr. Brötel sprach in der Kreistagssitzung in diesem Zusammenhang von „unglaublich viel Ärger“. „Weil vor Ablauf von fünf Monaten nicht geboostert wird, schicken wir solche Leute auch regelhaft fort“, betonte er.

Vorgaben des Landes für Impfungen im regionalen Impfstützpunkt Fahrenbach

  • Grundsätzlich können Personen ab 18 Jahren Auffrischungsimpfungen erhalten, wenn die zweite Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt. Eine Verkürzung auf fünf Monate kann im Einzelfall oder im Fall ausreichend vorhandener Kapazitäten erwogen werden. Eine Impfung vor Ablauf von fünf Monaten ist nicht möglich. Lediglich bei einer Erstimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson soll die Auffrischung bereits nach vier Wochen erfolgen.
  • Personen, die eine Corona-Infektion durchgemacht und danach eine Impfstoffdosis erhalten haben, sollen nach sechs Monaten ihre Auffrischungsimpfung erhalten. Dieser Abstand gilt auch für Personen, die trotz einer Impfung an Corona erkrankt waren.
  • Für Personen unter 18 Jahren ist derzeit keine Auffrischungsimpfung vorgesehen, auch wenn die Zweitimpfung mehr als sechs Monate zurückliegt.
  • Auffrischungsimpfungen von über 30-Jährigen erfolgen ausschließlich mit dem Impfstoff von Moderna. Davon ausgenommen sind Schwangere und Stillende. Diese erhalten wie alle Personen unter 30 Jahren zur Auffrischung den Impfstoff von Biontech.
  • Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren erhalten den Impfstoff von Biontech. Kinder im Alter von zwölf und 13 Jahren sollen gemeinsam mit einem Erziehungsberechtigten zum Impftermin erscheinen. Ab dem Alter von 14 Jahren können Jugendliche geimpft werden, wenn eine schriftliche Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten vorliegt.

Die regionalen Impfstützpunkte sind Einrichtungen des Landes. Deshalb werden dort Regelungen umgesetzt (siehe Infobox), die auf Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) beruhen.

Bei der Impfquote rangiert der Neckar-Odenwald-Kreis unter den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg weiterhin im Mittelfeld. Den vollen Impfschutz haben bis 28. November 92 142 Menschen erreicht (64,1 Prozent der Bevölkerung). Damit liegt der Neckar-Odenwald-Kreis exakt im Landesdurchschnitt. 93 337 Menschen sind mindestens einmal geimpft worden. Mit 64,9 Prozent liegt hier die Quote hinter dem Landesdurchschnitt (66,9 Prozent) zurück.

Verlässliche Zahlen zu Drittimpfungen in Impfzentren, Firmen oder bei Aktionen mobiler Impfteams sind zurzeit nicht verfügbar. Lediglich die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg teilt täglich die Quoten der impfenden Haus- und Fachärzte mit. Demnach haben im Neckar-Odenwald-Kreis bis Sonntag 14 172 Menschen ihre Auffrischungsimpfung bei einem niedergelassenen Arzt erhalten.

Mehr zum Thema

Impfstützpunkt Fahrenbach startet

Stützpunkt in Fahrenbach: Erste Impfstraße läuft, fünf weitere sollen folgen

Veröffentlicht
Von
Sabine Braun
Mehr erfahren
Ausschusssitzung

Viele Baustellen an der Frankenbahn

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Nach dem steilen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche auf zuletzt 639,1 ist der Wert im Neckar-Odenwald-Kreis am Montag erstmals wieder gesunken und lag nach Berechnungen des Landesgesundheitsamts (LGA) Baden-Württemberg bei 614,1. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist derweil auf 10 966 gestiegen. Am Montag teilte das Landratsamt 31 neue Fälle mit, darunter neun in der Grundschule in Schloßau. 9125 Landkreisbewohner gelten zwischenzeitlich als genesen. Bisher sind 158 Personen infolge einer Corona-Infektion gestorben.

Fragen und Antworten zum regionalen Impfstützpunkt Fahrenbach sind auf der Internetseite des Landratsamts abrufbar unter www.neckar-odenwald-kreis.de/impfstuetzpunkt. Bild: dpa

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten