Main-Tauber-Kreis. Die Steuerungsgruppe der Bio-Musterregion Main-Tauber hat sich auf dem „Derr Hof“ in Igersheim-Holzbronn getroffen. Neben der Lebensmittelmesse „Meet & Greet“, die im Kloster Bronnbach stattgefunden hat, stand unter anderem die weitere Ausrichtung der Bio-Musterregion aufgrund der Verlängerung der Projektlaufzeit im Vordergrund.
„Der heutige Veranstaltungsort ist ein gelebtes Musterbeispiel für die Zielvorgaben der Bio-Musterregion. Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit treffen hier auf höchste Qualitätsansprüche. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Produkt, das wir zu Recht zertifizieren“, erklärte Erster Landesbeamter Florian Busch mit Blick auf die Wahl des Veranstaltungsortes. Der mit „Leader“-Fördermitteln bezuschusste Derr Hof darf seine Biersorten mit dem Qualitätszeichen „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“ auszeichnen. Dieses Siegel kennzeichnet nachhaltige und regional produzierte Bio-Lebensmittel aus dem Landkreis.
Stefan Fiedler, Regionalmanager der Bio-Musterregion, gab zudem einen Überblick über aktuelle und bereits umgesetzte Arbeitsfelder. Er verwies dabei exemplarisch auf die Unterstützung verschiedener Veranstaltungsformate und Weiterbildungsangebote sowie die Förderung des Streuobstbaus durch die kostenlose Schnittgutannahme im Zeitraum von Januar bis April durch den Kreis. Mit der erfolgreichen Verlängerung der Förderlaufzeit um weitere drei Jahre, beginnend ab Oktober dieses Jahres, steht nun die Fortführung des Marketingkonzeptes der Bio-Musterregion im Vordergrund.
Ein weiteres Thema war die Lebensmittelmesse „Meet & Greet “ im Kloster Bronnbach. Die im vergangenen Jahr erstmals in Bad Mergentheim veranstaltete Direktvermarktermesse bietet Erzeugern, Verarbeitern und Konsumenten die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und Netzwerke in der Region zu knüpfen. In diesem Jahr fand die zweite Auflage im nördlichen Teil des Landkreises statt. Neben der Präsentation qualitativ hochwertiger Produkte und der Möglichkeit der Verkostung wurden einige neue Produkte mit dem Siegel der „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“ ausgezeichnet. „Um die Betriebe sowie deren Produkte auch unterjährig bekannter zu machen und das Bewusstsein bei den Bürgern zu schärfen, gibt es Überlegungen, weitere Werbeplattformen zu schaffen“, erklärte Fiedler.
Weiterhin berichtete Regionalmanager Fiedler über eine mobile Schlachteinheit, die sieben regionale Bio-Rinderhalter angeschafft haben und die mit Hilfe der Bio-Musterregion erfolgreich über das Landesprogramm „Förderung zur Schlachtung nach Tierwohlkriterien“ bezuschusst wurde. Diese steht kurz vor der Inbetriebnahme. „In Zukunft können damit Tiere mit ganzjähriger Weidehaltung ortsungebunden und tierwohlorientiert geschlachtet werden. Die Abnahme durch das Veterinäramt als letzter Schritt vor der Inbetriebnahme ist erfolgt“, betonte Stefan Fiedler.
„Der sich verschärfende Fachkräftemangel, die Inflation und ein sich im Wandel befindliches Konsumverhalten stellen kleine und mittelständische Betriebe vor Herausforderungen. Mit diesem Konzept drehen wir an den richtigen Stellschrauben. Dank der gemeinsamen Investition können die Bio-Rinderhalter ortsungebunden und nachhaltig wirtschaften, gleichzeitig stärkt die mobile Schlachteinheit die regionalen Wertschöpfungsketten“, skizzierte Erster Landesbeamter Florian Busch die Vorteile der mobilen Schlachteinheit. „Mein Dank gilt dem Veterinäramt für die schnelle und unkomplizierte Abwicklung.“
Um auf den Stellenwert des Streuobstes in der Region Main-Tauber hinzuweisen, pflanzte die Bio-Musterregion mit dem Obstbauberater des Landkreises, Harald Lurz, Patenschaftsbäume im Kloster Bronnbach. Der dortige Lehrpfad wird nun mit den beiden Apfelsorten „Schöner aus Miltenberg“ und „Schwaikheimer Rambur“ sowie der Birnensorte „St. Remy“ ergänzt.
Zum Abschluss der Steuerungsgruppensitzung erhielten die Mitglieder eine Führung durch die Bio-Brauerei von Jascha Derr. lra
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