Gastronomie

Tauber-Odenwald: Hier kann man in der Region ausgezeichnet essen gehen

In Deutschland leuchten wieder die Sterne des Guide Michelin. Der Gastroführer vergab kürzlich seine begehrten Auzeichnungen – auch in der Region.

Von 
Simon Retzbach
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Welche Restaurants in Deutschland sind besonders empfehlenswert? Der Guide Michelin gab das kürzlich wieder bekannt. © picture alliance/dpa

Tauber-Odenwald. Für ambitionierte Köche und Freunde gehobener Kulinarik ist es wohl die spannendste Zeit des Jahres, wenn der Guide Michelin wieder seine traditionsreichen und begehrten Sterne vergibt. Nun war es wieder soweit und der Gastroführer veröffentlichte die Sterne für das Jahr 2025. In der Region wurden zwei Restaurants mit jeweils einem Stern ausgezeichnet.

Einer davon geht nach Weikersheim, zu Jürgen Koch und seinem Team des „Laurentius“. Seit 2008 wird das Haus am Marktplatz jeweils mit einem Stern ausgezeichnet. Der Guide Michelin lobt: „Patron Jürgen Koch und seine Frau Sabine verbinden kulinarische Klassik und Tradition mit einem modernen Touch. Dabei legen sie Wert auf ausgesuchte, frische Produkte. Auf Schnörkel verzichtet man bewusst, vielmehr stehen Ausdruck und Geschmack im Fokus.“ Das Haus der Familie Koch sei ein „Rundum-sorglos-Paket“, man könne am historischen Marktplatz richtig schön wohnen, sehr gut essen und werde zuvorkommend umsorgt.

Ein neuer Stern ist in Kreuzwertheim aufgegangen

Neben dem Weikersheimer Routinier in Sachen Spitzengastronomie ist in der Region auch ein neuer Kulinarik-Stern aufgegangen. Denn in diesem Jahr schafft es mit „La Boucherie“ auch ein Restaurant aus Kreuzwertheim auf die Landkarte der Spitzengastronomie. Daniel Schröder, zuvor im ebenfalls ausgezeichneten „Kuno 1408“ in Würzburg aktiv, kocht hier als Doppelspitze mit Marcel Meining. Über das Duo schreibt der Guide Michelin: „Sie kochen französisch inspiriert, finessenreich und mit sehr guten Produkten.“ Einladend sei das geschmackvoll-moderne Ambiente, angenehm der freundliche Service.

Das Michelin-Männchen steht vor einer Tafel mit der Aufschrift «Michelin Guide Ceremony Germany». Die begehrten Michelin-Sterne werden jedes Jahr an Restaurants vergeben, die von Inspektoren eine hohe Bewertung für ihre gastronomische Qualität erhalten haben. © picture alliance/dpa

Doch in Kreuzwertheim gibt es nicht nur einen Stern, sondern auch den „Bib Gourmand“. Seit 1997 wird diese Auszeichnung für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis vergeben. 2025 zum ersten Mal nach Kreuzwertheim. Und das ebenfalls wieder an Daniel Schröder, der neben „La Boucherie“ mit dem „Landgasthof zum Kaffelstein“ auch noch eine schöne Restaurant-Alternative zum Fine Dining betreibt. Eine auf wenige Gerichte reduzierte Karte mit „richtig guter saisonaler Küche“ findet man dort.

Spitzengastronomie ist im Wertheimer Raum, aber auch in der Region allgemein schon lange fest verankert – wenngleich es so manche traditionsreiche Adresse nicht mehr gibt. So zählten die Schweizer Stuben in Wertheim-Bettingen früher zu den Spitzenrestaurants in Deutschland, erhielten sogar zwei Sterne im Guide Michelin. Knapp 30 Jahre lang gab es hier Sterneniveau, nach wenigen Jahren mit nur einem Stern dann mit zwei. Das Haus galt neben seinem kulinarischen Ruf auch als Talentschmiede, hochdekorierte Köche wie Dieter Müller (der später mit dem „Gourmet-Restaurant Dieter Müller“ über elf Jahre drei Sterne erkochte) arbeiteten hier.

Außerhalb der Kreisgrenzen viele ausgezeichnete Adressen

Auch in Bad Mergentheim gab es früher Sternegastronomie. Die „Zirbelstube“ im Hotel „Palais Victoria“ erkochte unter Leitung von Hubert Retzbach über 20 Jahre einen Stern. „Pionierarbeit für die Regionalität“ in der Spitzengastronomie habe der gebürtige Wachbacher Retzbach geleistet, wie die FN anlässlich seines Ruhestands vor ein paar Jahren schrieben.

Doch auch wenn es die renommierten Adressen in der Region nicht mehr gibt, finden sich immer noch zahlreiche Häuser, in denen man gut essen kann. Vor allem, wenn man bereit ist, dafür die Landkreisgrenzen zu verlassen. So gibt es in Würzburg mit dem „Kuno 1408“ und dem „Mizar“, letzteres erstmals dabei, zwei Sternerestaurants, ebenso in Schwäbisch Hall mit der „Eisenbahn“ und „Rebers Pflug“, die beide seit längerem zu Riege der Sternehäuser zählen. Mit dem „Mittermeier“ hat auch Rothenburg ob der Tauber wieder ein Sternerestaurant vorzuweisen.

Ähnlich renommiert wie die Sterne des Guide-Michelin sind die Hauben des Gault-Millau, ebenfalls ein Gastronomieführer. Bis zu fünf solcher Hauben können für herausragende Leistungen erkocht werden. Mit drei Hauben auf einem hervorragenden Niveau ist 2025 der „Landgasthof Jagstmühle“ in Mulfingen. Im „Landhaus Hohenlohe“ in Rot am See wird ebenfalls auf Spitzenniveau gekocht, der Gault-Millau vergibt hier für 2025 eine Haube. Auch in Würzburg finden sich, neben den bereits durch Sterneprämierungen bekannten Häusern, noch Adressen wie das „Bürgerspital Weinstuben“ oder das „Aifach Reisers“ (je eine Haube).

Redaktion

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