Projektstart Ende 2023

Stromnetz wird verstärkt

Betroffen ist das Teilstück zwischen Grafenrheinfeld, Kupferzell und Leingarten. Logistiklager nahe Vellberg geplant

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Der Streckenverlauf der Stromautobahn. © TransnetBW

Main-Tauber-Kreis. Die Übertragungsnetz-Betreiberin TransnetBW treibt die Verstärkung des Stromnetzes im Norden Baden-Württembergs voran. Dazu lässt das Unternehmen ein Logistiklager in Vellberg (Landkreis Schwäbisch Hall) als Drehscheibe für die Modernisierungsarbeiten an den Höchstspannungsleitungen zwischen Gaukönigshofen (Landkreis Würzburg) und dem Umspannwerk Großgartach in Leingarten (Landkreis Heilbronn) errichten. Vellberg liegt verkehrsgünstig nahe der A 6 und nahe an den betroffenen Leitungsanlagen und Baustellen. Die Stromautobahn durchquert bei Weikersheim und Niederstetten auch den Main-Tauber-Kreis.

„Mit Vellberg haben wir einen sehr guten Standort gefunden. Das Logistiklager wird uns ermöglichen, den gesamten künftigen Baustellenbereich effizient mit Bauteilen zu beliefern“, sagte TransnetBW-Projektleiter Andreas Mahn-Mikulcak. Das Logistiklager wird von der die Firma Schmitt Logistik gebaut werden, soll etwa vier Hektar groß werden, sich an das Industriegebiet in Vellberg anschließen und in der Grundbesetzung Platz für acht, im Projekthochlauf für bis zu 14 Mitarbeiter bieten. Der Bau des Lagers soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Danach werden voraussichtlich auch die bauvorbereitenden Maßnahmen der Netzverstärkung beginnen.

Das Projekt ist Teil der länderübergreifenden Leitung Grafenrheinfeld – Kupferzell – Großgartach, die als Maßnahme P48 im nationalen Netzentwicklungsplan Strom enthalten und Teil des Bundesbedarfsplans ist. Es erstreckt sich über die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Die Streckenlänge des Gesamtvorhabens beträgt 158 Kilometer. Das Vorhaben ist in drei Leitungsabschnitte aufgeteilt. TenneT TSO ist für den Abschnitt ab der bayrischen Grenze zuständig, TransnetBW verantwortet die Leitungsabschnitte Kupferzell – Punkt Rittershausen und Kupferzell – Großgartach. Die jeweils etwa 50 Kilometer langen Abschnitte unterscheiden sich vor allem dadurch, dass im Abschnitt Kupferzell - Großgartach ein Ersatzneubau der bestehenden Anlage notwendig ist. Bei einem Ersatzneubau werden die alten Maste und Leiterseile schrittweise zurückgebaut und gegen neue, dem heutigen Stand der Technik entsprechende ausgetauscht. Im Abschnitt Kupferzell – Punkt Rittershausen ist die Auflage eines zusätzlichen 380-Kilovolt-Leitungssystems auf der Bestandsleitung möglich und somit kein Mastneubau, sondern lediglich vereinzelte Mastverstärkungen notwendig. Das Projekt befindet sich in der Schlussphase des Planfeststellungsverfahrens, das die Bundesnetzagentur vermutlich Mitte 2023 rechtsverbindlich abschließen wird.