Main-Tauber-Kreis. Im Rahmen der Veranstaltung „Demenz geht uns alle an“ wurde das Netzwerk Demenz Main-Tauber gegründet. Ziel des Netzwerks unter der Federführung der Caritas Heilbronn-Hohenlohe ist es, den Austausch aller Akteure, die sich mit Demenz im Main-Tauber-Kreis befassen, zu fördern, Angebote für Menschen mit Demenz abzustimmen und bekannt zu machen und allgemein über das Thema zu informieren.
Die Veranstaltung im Mehrgenerationenhaus Lauda, die durch dien Verein Nachbarschaftshilfe Mittleres Taubertal organisiert wurde, begann mit einem Vortrag von Dr. Angela Weiß, die durch als ehemals betroffene Angehörige, aber auch durch die jahrelange Leitung der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen in Bad Mergentheim aus dem Alltag berichten konnte. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Demenz.
Der Main-Tauber-Kreis ist bereits jetzt der Landkreis mit den meisten höchstaltrigen Bewohnern, so dass hier ein Anstieg von Demenz zu verzeichnen ist und die Entwicklung weiter steigend sein wird. „Dabei wird nicht nur das Leben des Menschen mit Demenz auf den Kopf gestellt, sondern auch das der Bezugspersonen“, so Dr. Angela Weiß.
In ihrem Vortrag stellte sie die verschiedenen Demenzformen vor und gab praktische Tipps, wie man Menschen mit Demenz im Alltag helfen kann. Hierzu gehört das Mitgehen in die emotionale, nicht immer verständliche Welt des Menschen mit Demenz und dabei als Angehöriger die eigene Wahrnehmung immer wieder neu zu justieren. „Geduld und Ruhe, aber vor allem auch Humor sind wichtige Eigenschaften, um entspannt miteinander umzugehen“, fasst Dr. Angela Weiß einen wichtigen Ratschlag zusammen.
Angebote verknüpfen
Im Anschluss wurde das Netzwerk Demenz Main-Tauber unter der Federführung des Caritasverbands Heilbronn-Hohenlohe in Bad Mergentheim gegründet. Es geht vor allem darum, die bestehenden Angebote miteinander zu verknüpfen und für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Unklarheiten über Anlaufstellen und Angebote im Kreis zu beseitigen. Als Ziele wurden vor allem definiert: die Sensibilisierung für das Thema Demenz, die Aufklärung über bestehende Hilfen, die Förderung des Austausches zwischen Betroffenen, haupt- und ehrenamtlich Helfenden und die Nutzung von Synergieeffekten zur Fort- und Weiterbildung haupt- und ehrenamtlichen Personals.
Lina Krisciuniene, Mitarbeiterin in der Caritas Heilbronn-Hohenlohe wird zukünftig das Netzwerk von Bad Mergentheim aus koordinieren. „Ich freue mich, dass wir heute schon mit vielen Netzwerkpartnern, wie den Nachbarschaftshilfen, den beiden Caritasverbänden, dem Mehrgenerationenhaus sowie der Selbsthilfe gestartet sind. Neue Netzwerkpartner können jederzeit beitreten und sich engagieren.“, so Krisciuniene. In Kürze wird das erste Netzwerktreffen stattfinden.
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