VdK-Kreisverbandstag

Mit Geldern der Rentenkasse sollte man nicht zocken

Grußredner gaben sozialpolitische Statements ab und würdigten das Engagement des Verbands

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pdw
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Main-Tauber-Kreis. Die Grußredner würdigten bei der Mitgliederversammlung des VdK-Kreisverbands in Edelfingen die Arbeit des Vorstands.

„Wir dürfen nicht glauben, dass alles bleibt wie es war, sondern aufgrund kontinuierlicher Veränderungen müssen wir über neue Wege nachdenken“, appellierte der stellvertretende VdK-Landesverbandsvorsitzende Nordbaden Werner Raab beim VdK-Kreisverbandstag Tauberbischofsheim in Edelfingen. Es sei jedoch absolut inakzeptabel, wenn die medizinische Notfallversorgung gefährdet werde. Hier müsse der VdK den Finger in die Wunde legen. „Seit Beginn des Sozialstaates wird an der Zukunft des Rentensystems gearbeitet – jetzt kommen neue Vorschläge. Wer mit Geld zocken will, kann das tun, aber nicht mit den Geldern der Rentenkasse. Es stellt sich die Frage, wer die Zeche bezahlt, sollte es schiefgehen“, erteilte er Ideen zur Einführung einer „Aktienrente“ nach schwedischem Modell eine klare Absage. Der Bund gebe der Rentenversicherung nicht genügend Mittel zur Finanzierung für die Aufgaben, mit der sie beauftragt werde, kritisierte Raab.

„In keinem anderen europäischen Land ist die Beschäftigungsquote von Geflüchteten geringer als in Deutschland“, gab er zu bedenken. Diesbezüglich warf der stellvertretende Landesverbandsvorsitzende den zuständigen Behörden beispielsweise Arroganz bei der Anerkennung von ärztlichen Diplomen vor.

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Als „Lagerfeuer der Gesellschaft“ bezeichnete Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart wertschätzend den VdK. Die rund 2,2 Millionen Mitglieder bundesweit zeugten von der hohen Anerkennung des größten Sozialverbandes in Deutschland. Dies gelte ebenso für die beiden hiesigen Kreisverbände Tauberbischofsheim und Mergentheim, die zusammen über 10 000 Mitglieder verzeichnen können, womit sie in Relation zur Einwohnerzahl zu den mitgliederstärksten Kreisverbänden bundesweit zählen.

Der VdK stehe sowohl für soziale Sicherheit, Solidarität, Gerechtigkeit und Gemeinschaft als auch für engagiertes Ehrenamt. „Die größten Demonstrationen für Demokratie finden nicht nur auf den Marktplätzen statt, sondern in Vereinen, Verbänden und sonstigen Institutionen wie etwa dem VdK“, gab er zu bedenken. „Mit Protektionismus, Nationalismus und Extremismus werden wir unsere Zukunft nicht gestalten können“, zeigte sich Reinhart überzeugt.

Landrat Christoph Schauder dankte im Namen des Kreistags und der Kreisverwaltung dem VdK für das große Engagement sowie die gute Zusammenarbeit, die aufgrund der zunehmend umfassenden Sozialgesetzgebung immer komplexer werde. „Diesen engen Draht werden wir pflegen und fortsetzen“, versicherte er. Er habe Verständnis für den Einsatz zum Erhalt des Wertheimer Krankenhauses und für die Urängste, dass bei dessen Schließung in Notfällen womöglich keine rasche medizinische Versorgung mehr gewährleistet sein würde.

„Seit mehr als 70 Jahren steht der VdK für Unabhängigkeit, Solidarität und Stärke. In einer Welt, die oft von Unsicherheit und Ungleichheit geprägt ist, hat sich der Verband als eine Bastion der Unterstützung und des Zusammenhaltes erwiesen“, unterstrich Manuela Zahn in ihrem Grußwort, dass sie stellvertretend für Oberbürgermeister Udo Glatthaar überbrachte. Die 19 Ortsverbände seien Basis dieser Solidargemeinschaft, die unermüdlich darum kämpfe, soziale Rechte zu wahren, die Lebensqualität der Mitglieder zu verbessern und so für eine gerechtere Gesellschaft zu Gunsten aller einzutreten.

Die Neuwahlen beim VdK-Kreisverbandstag nannte die Bürgermeisterstellvertreterin eine Gelegenheit, neue Ideen und Visionen einzubringen, um die Arbeit weiter zu stärken und die Mitglieder noch effektiver zu unterstützen.

„Ich ermutige jeden von Ihnen sich aktiv zu beteiligen und Ihre Stimme zu nutzen, um die Zukunft des Verbandes mitzugestalten. Gemeinsam sind Sie stark, um weiterhin für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft zu kämpfen“, forderte Zahn auf. pdw

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