Verein Frauen helfen Frauen

Landrat unterstützt Initiative gegen Gewalt an Frauen

Flagge von Terre des femmes vor dem Landratsamt gehisst

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lra
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Landrat, Sozialdezernentin und Vereins-vertreterinnen von Frauen helfen Frauen vor der Fahne. © Landratsamt

Main-Tauber-Kreis. Pünktlich zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November flattert vor dem Landratsamt in Tauberbischofsheim eine Fahne der Organisation „Terre des Femmes“ mit der Aufschrift „Frei leben, keine Gewalt“. Landrat Christoph Schauder hisste die Fahne gemeinsam mit Vertreterinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen“ und Kreis-Sozialdezernentin Elisabeth Krug.

Im Gespräch mit der Vorsitzenden Gayle Lüdtke-Beemer und Schriftführerin Sylvia Schmid machte der Landrat deutlich, dass er sehr gerne der Bitte des Vereins nachgekommen sei, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen „sichtbar ein Zeichen zu setzen und auf die absolut begrüßenswerte Arbeit von ‚Frauen helfen Frauen‘ hinzuweisen“. Schauder versicherte, dass die finanzielle Unterstützung von „Frauen helfen Frauen“ durch den Landkreis „zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion stand und auch jetzt nicht steht.“ Im Jahr 2022 gewährt der Landkreis für die Beratungsarbeit des Vereins eine Förderung in Höhe von 17 500 Euro, informierte Sozialdezernentin Elisabeth Krug.

„Frauen helfen Frauen“ wurde 1993 gegründet, um als Förderverein das Frauen- und Kinderschutzhaus zu unterstützen, das der Main-Tauber-Kreis gemeinsam mit dem Neckar-Odenwald-Kreis etabliert hatte. Somit kann 2023 das 30-jährige Bestehen gefeiert werden. 1997 wurde darüber hinaus eine Beratungsstelle als erster Anlaufpunkt für von psychischer und physischer Gewalt betroffene Frauen eröffnet. Anfangs von ehrenamtlich tätigen Frauen geleistet, war es bald notwendig, die eigentliche Beratungsarbeit an professionelle Beraterinnen abzugeben.

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Seit Anfang der 2000er Jahre finanziert der Main-Tauber-Kreis die Beratungsstelle mit. Sie wird inzwischen offiziell als Erstberatungs- und Interventionsstelleim Main-Tauber-Kreis geführt. „Durch die finanzielle Unterstützung des Landkreises ist die Arbeit der Beraterin inzwischen zum großen Teil gesichert und es besteht eine gute Zusammenarbeit der Beratungsstelle mit dem Landratsamt, insbesondere dem Jugendamt,den Ordnungsämtern und der Polizei im Landkreis“, erklärte die Vorsitzende Gayle Lüdtke-Beemer. Pro Jahr werden rund 120 Beratungsfälle gezählt, dabei reicht die Spanne von einmaligen Gesprächen bis hin zur Begleitung über einen ganzen Jahreszeitraum.

Die Vorstandsfrauen des Fördervereins blicken optimistisch in die Zukunft. Wie Schriftführerin Sylvia Schmid ergänzte, werden „die eingehenden Spenden und die durch Veranstaltungen erwirtschafteten Gelder für die Büroausstattung der Beratungsstelle, zur Unterstützung des Frauenhauses und auf Antrag der dort Zuflucht suchenden mittellosen Frauen eingesetzt, um ihnen einen besseren Start in ein Leben ohne Gewalt zu ermöglichen“.

Sorgen bereite aktuell, dass während der laufenden Renovierung des Frauen- und Kinderschutzhauses weniger Plätze zur Verfügung stehen. Daher müssten in Not geratene Frauen aus dem Main-Tauber-Kreisteils überregional an vergleichbare Einrichtungen vermittelt werden. „Das Problem zu geringer Kapazitäten haben auch viele andere Frauenhäuser“, ergänzte Krug. Die zwei Vorstandsvertreterinnen wiesen darauf hin, , Frauen bei Verdacht auf häusliche und sexualisierte Gewalt in ihrem Umfeld „nicht in ihrem Leid alleine zu lassen, sondern ihnen Hilfe anzubieten und die Telefonnummer der Beratungsstelle an Betroffene weiterzugeben“.

Die Beratungsstelle „Frauen helfen Frauen“ ist in Lauda im Caritashaus in der Luisenstraße 2 untergebracht und unter Telefon 09343/5899491 oder 0178/4663454 erreichbar. Die Beraterin ist an drei halben Tagen in der Woche in der Geschäftsstelle und berät Frauen bei häuslicher Gewalt und nach Platzverweis kostenlos, vertraulich und auf Wunsch auch anonym.

Neben Näherungsverboten für Täter und Gewaltschutzmaßnahmen durch Polizei und Gericht, ist das Frauenhaus eine Möglichkeit für betroffene Frauen, durchzuatmen und ihr Leben nach der Gewalt zu planen. Entscheidet sich eine Frau für den Schritt ins Frauenhaus, wird sie bei Bedarf auf ihrem Weg durch die Beratungsstelle begleitet. lra

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