Main-Tauber-Kreis. Die Mobilitätszentrale im Laudaer Bahnhof wird Realität. Das beschloss der Kreistag bei seiner Sitzung am Mittwoch im Bad Mergentheimer Kursaal einstimmig. Der Lauda-Königshöfer Gemeinderat hatte bereits in seiner Sitzung Ende September sein Placet zu dieser dritten ÖPNV-Serviceplattform gegeben, die im ersten Quartal 2024 zunächst als Übergangslösung in den ehemaligen Räumen der Sparda-Bank Einzug hält.
Nach Bad Mergentheim und Wertheim entsteht in Lauda nun die Mobilitätszentrale, die ursprünglich als erste im Main-Tauber-Kreis an den Start gehen sollte. Die Verzögerung ist der Situation vor Ort geschuldet, denn die Nachnutzung des Bahnhofsgebäudes musste zunächst geklärt sein. Schließlich gehörte zum Konzept des Landkreises immer auch, dass die kreiseigene Verkehrsgesellschaft (VGMT), die derzeit im i_Park Tauberfranken zu finden ist, wieder bürgernah mitten in die Stadt zieht.
VGMT zieht mittelfristig um
Das soll nun umgesetzt werden. Wenn die Räume im „Nordturm“ des Bahnhofs saniert sind, wird die VGMT, unter deren Regie die Mobilitätszentrale Lauda läuft, ihr Domizil wechseln. Los geht es im kommenden Jahr mit einer Zwischenlösung, die Dezernentin Ursula Mühleck dem Gremium vorstellte.
Beratung vor Ort in den Mobilitätszentralen
Analog zu den anderen beiden Mobilitätszentralen soll das ÖPNV-Servicecenter in Lauda montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet sein. Das Leistungsspektrum umfasst die Beratung vor Ort zu den Mobilitätsangeboten, die Fahrplan- und Tarifauskunft sowie den Fahrkartenvertrieb im Nah- und Fernverkehr. Außerdem wird ein E-Auto vom Stadtwerk Tauberfranken zur Ausleihe bereitgestellt und mit der Firma Ansmann ein E-Bike-Sharing vereinbart. Die Laufzeit wird im ersten Schritt auf fünf Jahre festgelegt.
Synergieeffekte erwartet
Die Kosten für den Landkreis fallen zunächst höher aus als bei den beiden anderen Mobilitätszentralen, weil die in Lauda mit eigenem VGMT-Personal betrieben wird. Sie belaufen sich für das kommende Jahr anteilig – abzüglich aller Zuschüsse und Förderungen vom Land Baden-Württemberg und von der Stadt Lauda-Königshofen – auf rund 50 000 Euro.
Dieser Summe, so Landrat Christoph Schauder, stünden allerdings Synergieeffekte gegenüber, die sich mit dem Umzug der VGMT ergeben.
Über alle Fraktionen hinweg, wurde der Schlussstein beim Thema Mobilitätszentralen begrüßt. Joachim Markert (CDU) nannte Lauda den „idealen Standort am Schnittpunkt der Verkehrslinien im mittleren Taubertal“ und sprach von einem „schönen, urbanen, mobilen Zentrum“. Rainer Moritz (Bündnis90/Die Grünen) erachtete die Einrichtung einer Mobilitätszentrale in Lauda als „absolut notwendig am Bahnknotenpunkt“ und begrüßte für seine Fraktion auch den geplanten Umzug der VGMT. Jörg Aeckerle (SPD) sprach zwar von einer Menge Geld, die der Landkreis in die Hand nehmen müsse, meinte aber, dass es gut angelegt sei, wenn mit diesem Service mehr Menschen den Öffentlichen Personennahverkehr nutzten.
Albrecht Rudolf (FDP) mahnte, die Sanitäranlagen im Blick zu haben, worauf der Landrat bei diesem Thema auf die Zuständigkeit der Bahn verwies.
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