Main-Tauber-Kreis. „Ist die eine Baustelle abgeschlossen, kommt die nächste“, merkte Landrat Christoph Schauder bei der Kreistagssitzung am Mittwoch in Tauberbischofsheim an. Wie Dezernent Torsten Hauck erläuterte, gehe es dieses Mal um eine Teilsanierung der Turnhalle des Beruflichen Schulzentrums Bad Mergentheim. Im Juni seien Platten von der Decke gefallen – zum Glück zu einem Zeitpunkt, zu dem die Turnhalle nicht belegt gewesen sei.
Die 1981 gebaute Halle sei in die Jahre gekommen, obgleich immer wieder Maßnahmen vorgenommen worden seien. Im Zuge des Sanierungsplans, der nach dem Abkrachen der Platten erstellt wurde, sollen jetzt die veraltete Luft- und Heiztechnik, die nicht mehr zulässige Beleuchtung und das Dach saniert werden. Auf letzterem seien Schäden aufgrund des Alters und Pfützenbildungen entstanden.
Zu Beginn kommenden Jahres sollen die Ausschreibungen für die Fachplaner fertiggestellt und rausgeschickt werden, im April die Ausführungsplanung beginnen und im Juni die Gewerke ausgeschrieben werden. In der zweiten Jahreshälfte soll mit Beginn der Sommerferien die Sanierung beginnen, die im April 2026 fertiggestellt sein soll. Die Kosten für die Sanierung werden mit zwei Millionen Euro angegeben.
Joachim Döffinger (CDU) merkte an, dass diese Halle auch schon der Flüchtlingsunterbringung gedient habe. Sollte die Anzahl der Flüchtlinge steigen, wäre die Halle nicht nutzbar. Auf die Frage, ob dann die Kommunen ihre Hallen zur Verfügung stellen müsste, bekam er vom Landrat ein klares „Ja“ als Antwort.
Gernot Seitz (SPD) fragte, ob diese Ausgabe die Sanierung des Beruflichen Schulzentrum in Tauberbischofsheim gefährden könne. Dieser Befürchtung erteilte der Landrat eine Absage. „Wir machen eins nach dem anderen. Wenn die Großbaumaßnahme Wertheim abgeschlossen ist, beginnt die Planung für Tauberbischofsheim.“
Andreas Lehr wies auf die hohe Auslastung der Halle auch durch Vereine hin und bat, frühzeit mit den Vereinen zu kommunizieren, um Ausweichlösungen zu finden. Letztlich stimmte der Kreistag der geplanten Sanierung einstimmig zu.
Desweiteren wurde im Kreistag beschlossen, den ZUschuss für das Gebäude auf dem Verkehrsflugplatz Niederstetten nicht zu gewähren. Im Vorfeld hatte es Diskussionen zum elften Tagesordnungspunkt der öffentlichen Kreistagssitzung am Mittwoch gegeben. Der Inhalt: „Zuschuss für die energetische Sanierung des Flugplatzgebäudes Niederstetten“. 50 000 Euro standen im Raum. Derzeit werde der Verkehrslandeplatz, der von der Flugbetrieb Niederstetten GmbH betrieben werde, umgebaut und modernisiert. Er sei im Bereich der zivilen Nutzung eine wichtige Infrastruktureinrichtung mit regionalwirtschaftlicher Bedeutung. Er biete Weltmarktführern aus der Region die Möglichkeit, von Niederstetten aus direkt in Länder außerhalb des Schengen-Raums – nach Großbritannien oder in die Türkei – zu fliegen, hieß es in der Sitzungsvorlage.
Rainer Moritz (Bündnis90/Die Grünen) stellte einen Antrag auf geheime Abstimmung, der von den Bündnisgrünen, den SPD-Kreisräten, dem Gros der Freien Wähler, dem Kreisrat der Linken und Teilen der CDU positiv beschieden wurde. Nach einer Sitzungsunterbrechung stand das Ergebnis fest: 41 Kreisräte hatten 41 gültige Stimmen abgegeben. Bei zwei Enthaltungen, 17 Ja- und 22 NeinStimmen wurde die Zahlung des Zuschusses abgelehnt.
Bei den vielen Ausgaben des Landkreises sei eine Unterstützung für betuchte Menschen, die sich das Fliegen in Privatmaschinen leisten könnten, nicht notwendig, so ein Argument derjenigen, die ihre Zustimmung nicht gaben.
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