Altmeisterfeier in der Laudaer Stadthalle

Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Main-Tauber

Fast eine „Rekordbeteiligung“ erkannte Geschäftsführerin Angelika Gold, als in der Stadthalle in Lauda die traditionelle Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Main-Tauber mit rund 350 Besuchern über die Bühne ging.

Von 
Herbert Bickel
Lesedauer: 
© Herbert Bickel

Lauda-Königshofen/Main-Tauber-Kreis. Endlich wieder ein Stelldichein vor „vollem Haus“: Gar fast eine „Rekordbeteiligung“ erkannte daher Geschäftsführerin Angelika Gold, als jetzt in der Stadthalle in Lauda die traditionelle Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Main-Tauber mit diesmal rund 350 Besuchern über die Bühne ging. Im Mittelpunkt der gut dreistündigen festlichen Veranstaltung der Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Tauberbischofsheim stand dabei natürlich in erster Linie die Verleihung der Meisterbriefe, wobei man den Umfang hinsichtlich der Geehrten inzwischen ausdehnte. Seit etlichen Jahren gibt es nicht nur die Auszeichnung in Gold (diesmal 23), sondern auch in Diamant (gleich in 16-facher Ausfertigung) und sogar fünfmal in Form eines Eisernen Meisterbriefes.

Musikalische Untermalung der Eiersheimer Musikanten

Bei gelungener Umrahmung, auf akustischer Seite durch die schmissigen böhmisch-mährischen Klänge der unermüdlichen Eiersheimer Musikanten unter der Leitung von Eddy Hauck sowie in sportlicher Hinsicht durch die akrobatische Darbietung des Tanzmariechens der Narrhalla Boxberg, Fe Kohler, würdigte Kreishandwerksmeister Michael Szabo nach Auflistung der Ehrengäste und dem Totengedenken die Altmeister neben der Treue zum Beruf vor allem für die stete Weitergabe ihrer Fähigkeiten. Mit ihrer Lebensleistung hätten sie die Fundamente des Handwerks gestützt und gestärkt, bekräftigte Szabo, der sich nach dem Dank an Partner und Freunde auch mit einem kurzen Blick der Zukunft zuwandte.

Bei der traditionellen Altmeisterfeier in der Stadthalle in Lauda wurden Eiserne und Diamantene Meisterbriefe (linkes Bild) sowie Goldene Meisterbriefe verliehen. © Herbert Bickel

„Wir setzen uns auch weiterhin für die Beibehaltung des Meisterbriefes für die künftige Generation ein, und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“, verdeutlichte der führende Kopf der Organisation, der diese Urkunde als ein „Kulturgut des Handwerks“ bezeichnete, das man nicht antasten dürfe. Der Wertheimer, der daraufhin die momentane Situation in der Ausbildung beklagte, die ein seiner Meinung nach bedenkliches Bild zeige.

Dafür richte sich der Blick an diesem Tag auf wahre „Altmeister“, geprägt durch Erfahrung, Wissen und Hingabe in ihren jeweiligen Berufsfeldern, führte Bundestagsabgeordnete Nina Warken aus, die auch auf eine Vielzahl an Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten verwies. „Aber eines hat sich nicht geändert, nämlich, dass Handwerk und hier vor allem der Meisterbrief für Fachlichkeit, Expertise und Qualität bürgen“, unterstrich die Politikerin aus der Kreisstadt. Dennoch verfestige sich als wichtiger denn je der Satz „Handwerk hat goldenen Boden“, erklärte im anschließenden Beitrag aus persönlicher Erfahrung heraus der stellvertretende Bürgermeister von Lauda-Königshofen, Hubert Segeritz, der das wirtschaftliche Rückgrat der Gesellschaft hervorhob. Die bewährte Tradition dieser Veranstaltung zentral in Lauda betonte im Hauptreferat des Nachmittages der Vizepräsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Kurt Georg Schreiber, der anmerkte, dass es egal sei, ob es sich um die Aushändigung von Goldenen, Diamantenen oder sogar Eisernen Meisterbriefen handele.

„Allen gebührt gleichermaßen Wertschätzung, Respekt und Anerkennung“, postulierte der Vertreter von Präsident Ulrich Bopp, der den nunmehrigen Jubilaren sichtlich Mut und Entschlossenheit bei der einstigen Gründung oder Übernahme eines Betriebes bestätigte. Den zu Ehrenden sei es zu verdanken, dass so vieles in der Gesellschaft überhaupt funktioniere, lautete die Aussage.

„Es ist das Handwerk, das unsere Lebensqualität, das unseren hohen Lebensstandard überhaupt erst sicherstellt und gewährleistet“, bilanzierte der Repräsentant aus Mainhardt, der auch das Augenmerk auf die geschaffenen Arbeits- und Ausbildungsplätze lenkte. Damit habe man andere Menschen in Lohn und Brot gebracht sowie mit dem Nachwuchs die Zukunft des Handwerks gesichert, führte Schreiber aus, der ebenso das überall zu erkennende ehrenamtliche Engagement nicht unerwähnt ließ, um damit gleichzeitig auf die in diesem Jahr eingerichtete Akademie hinzuweisen.

Auf die derzeitige aktuelle Situation im Handwerk überleitend, sprach der Vizepräsident bei einem „kurzen Stimmungsbild“ von einer momentan angespannten wirtschaftlichen Lage, bei der insbesondere die Baubranche einen Einbruch wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebe. Weitere noch ausführlich beleuchtete Themen betrafen den Mangel an Fachkräften und den Abbau von Bürokratie, bevor der Redner das Handwerk als „ein elementarer Stabilitätsfaktor der deutschen Wirtschaft“ titulierte.

Mit dem Appell, nicht die Zuversicht zu verlieren, spannte Kurt Georg Schreiber schließlich den Bogen zum Hauptakt des Tages, der Verleihung der Goldenen, Diamantenen und Eisernen Meisterbriefe.

Assistiert von ihren Mitarbeiterinnen, lag der von viel Beifall begleitete souveräne Ablauf hier wie gewohnt in den Händen der Geschäftsführerin Angelika Gold.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke