Einweihung - "Schaefer's Apotheke" in der Bahnhofstraße nimmt heute den Betrieb auf

"Zeit nehmen für die Kunden"

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"Schaefer's Apotheke" in der Bahnhofstraße in Wertheim wurde gestern eingeweiht. Das Bild zeigt (von rechts) Dr. Benjamin Schaefer, Edgar Schaefer, Simone Schaefer, OB Stefan Mikulicz, Vera Schaefer, Dekan Hayo Büsing und Stadtpfarrer Jürgen Banschbach.

© Kellner

Wertheim. Das Interesse war so riesig, dass die an sich großzügig dimensionierten Verkaufsräume zumindest bei dieser Gelegenheit fast schon zu klein erschienen. Gestern Vormittag wurde in der Bahnhofstraße "Schaefer's Apotheke" eingeweiht. Heute beginnt der normale Geschäftsbetrieb.

Nachdem er, gemeinsam mit seiner Frau Simone, Schwerstarbeit verrichtet und gefühlt hunderte Hände geschüttelt hatte, zeigte sich Inhaber Dr. Benjamin Schaefer "überwältigt. Ich hätte nie gedacht, dass so viele nicht absagen". Als einen "echten, nicht geplanten Zufall" bezeichnete er es, dass die Eröffnung exakt 39 Jahre nach der Gründung der bisherigen "Spessart Apotheke" in Kreuzwertheim durch seinen Vater, Edgar Schaefer, stattfand.

Bisherig deshalb, weil beide Häuser ab heute den Namen "Schaefer's Apotheke" heißen. Man habe sich, "schweren Herzens" entschlossen, sich vom alten Namen zu verabschieden, um noch stärker in den Vordergrund zu rücken, dass es sich um ein Familienunternehmen handele. "Die Eröffnung einer neuen Apotheke ist nicht alltäglich", stellte Schaefer fest. Man wolle "den ganz akzeptablen Ruf", den man sich in Kreuzwertheim erworben habe, nun auch nach Wertheim transportieren. "Wir wollen uns wirklich Zeit für unsere Kunden nehmen und sie beraten", versicherte er.

Eine ganze Reihe von Menschen habe zum Gelingen des Neubaus beigetragen. Diesen dankte er nun mit zum Teil sehr persönlichen, oft auch humorvollen Worten. "Absolut zurecht" stolz seien seine Eltern Edgar und Vera Schaefer auf das, was sie aufgebaut haben. "Und wir sind stolz, dass wir das Lebenswerk nun fortsetzen dürfen."

Seniorchef Edgar Schaefer war von seiner Frau daran erinnert worden, dass man vor 39 Jahren zur Eröffnung einen sogenannten "Pfennigbaum" geschenkt bekommen habe. Dieser habe in der Apotheke in Kreuzwertheim immer geblüht. Einen Ableger überreichte er nun an seinen Sohn und seine Schwiegertochter, verbunden mit der Hoffnung, dass der Baum und die beiden Apotheken blühen und gedeihen mögen.

Auch Wertheims Oberbürgermeister Stefan Mikulicz würdigte die "hervorragende, einmalige Lebensleistung von Edgar Schaefer", um dann den Nachfolgern zur Neueröffnung zu gratulieren und festzustellen, "normalerweise werden Apotheken in Zeiten wie diesen geschlossen". Er freue sich, so der OB, dass es gelungen sei, den Standort in der Nähe der Altstadt zu mobilisieren. Er dankte den Investoren und kündigte an, "dass in der Nähe noch ein Ärztehaus entstehen wird".

Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierte Dr. Peter Geiger, dass der Namenswechsel bei diesen ein großes Thema gewesen sei. Nachdem der Chef die Belegschaft zuvor in den höchsten Tönen gelobt hatte, sagte Geiger nun, "man kann sich nur im Team entwickeln, wenn die Grundvoraussetzungen dafür stimmen. Das hat Edgar Schaefer geschafft, und das werden Benjamin und Simone Schaefer fortsetzen", zeigte er sich überzeugt.

Gerade in der Medizin und der Pharmazie stehe man immer wieder vor der Herausforderung, das rechte Maß zu finden, so Dekan Hayo Büsing und Stadtpfarrer Jürgen Banschbach. Zum Erstaunen manches Zuhörers hatten sie in der Bibel tatsächlich eine Stelle gefunden, die zum Anlass passte. Denn im 38. Kapitel des Buches Jesus Sirach heißt es unter anderem: "Gott bringt aus der Erde Heilmittel hervor, / der Einsichtige verschmähe sie nicht." Und weiter: "Durch Mittel beruhigt der Arzt den Schmerz, / ebenso bereitet der Salbenmischer die Arznei." ek

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