Polizeisporthalle Wertheim - Sanierungssumme erhöht sich auf vier Millionen Euro durch zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen

„Wir kommen mit einem blauen Auge davon“

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Heike Barowski
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Die Arbeiten zur Sanierung der Polizeisporthalle auf dem Reinhardshof laufen auf vollen Touren. Doch steht der Eröffnungstermin trotz Lieferengpässen? Und wie sieht es finanziell aus? Die FN fragten beim Amt für Vermögen und Bau nach.

Reinhardshof. Ein moderner Dachüberstand, eine Reihe Fenster – an der zukünftigen Polizeisporthalle in der Willy-Brandt-Straße auf dem Reinhardshof tut sich inzwischen auch äußerlich für Jeden sichtbar etwas.

Vor dem Eingang liegen große Sandhaufen und die Estrichpumpe läuft. Im Inneren des Gebäudes wird gleich an mehreren Stellen gearbeitet. Auf den ersten Blick sieht alles danach aus, als würde die Sanierung der Halle planmäßig laufen. Die Arbeiten waren nötig, weil ein Brandanschlag 2015 die Halle stark beschädigte und unbenutzbar gemacht hatte.

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Doch wie ist der Stand der Hallensanierung mitten in der Pandemie, die Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen nach sich zieht? Einer, der es ganz genau wissen muss ist Frank Berkenhoff. Er ist der Leiter des Amts Heilbronn des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg. „Im Moment ist alles noch im Lot. Das Projekt läuft gut und im Rahmen“, sagt Berkenhoff. In seiner Funktion hat er mehrere Großbauten des Landes zu verantworten und weiß, wie schnell sich die Situation ändern kann. Mit der Baustelle auf dem Reinhardshof ist er jedenfalls zufrieden. Start der Sanierungsmaßnahme war im Januar 2021. Der Abbruch, der Rohbau, die Rohinstallationen für Heizung, Lüftung und Elektro, die Dachabdichtung, der Fenstereinbau – all diese Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Im Moment werden der Estrich verlegt und Trockenbauarbeiten ausgeführt. Das Einbringen der Bodenbeläge, die Fliesen- und Malerarbeiten und zum Schluss der Einbau der Prallwände sollen in wenigen Wochen folgen.

„Wir leben in bewegten Zeiten. Das hat sich auch auf dieser Baustelle bemerkbar gemacht“, sagt Berkenhoff. So gab es diverse Lieferschwierigkeiten. Der Verantwortliche erzählt beispielsweise von einer sechsmonatigen Verzögerung bei Teilen für das Metalldach. „Das konnten wir aber gut kompensieren“, so der Amtsleiter.

Auch mit dem Ausfall von Arbeitskräften durch Corona musste man zurechtkommen. „Von uns und allen Beteiligten wurde eine hohe Flexibilität abverlangt.“ Berkenhoff spricht davon, dass viele Baumaßnahmen derzeit unkalkulierbar werden, auch im finanziellen Bereich. Aus diesem Grund arbeite man inzwischen mit Preisgleitklauseln. Dabei behält sich der Lieferant trotz Vertrag das Recht vor, den Preis der Ware anzupassen. Bei anderen Großprojekten, die das Amt für Vermögen und Bau für das Land ausführt, musste man beispielsweise bei neuen Fenstern mit einer Preissteigerung von über 30 Prozent zurechtkommen. „Wenn wir diese Preise aber nicht zahlen, können wir die Bautätigkeit einstellen“, meint Berkenhoff.

Nachbesserung nötig

„Bei der Sporthalle auf dem Reinhardshof kommen wir mit einem blauen Auge davon“, sagt der Amtsleiter. Trotzdem musste beim veranschlagten Gesamtpreis für die Sanierung nachgebessert werden. So stehen anstelle der 3,7 Millionen Euro nun vier Millionen Euro unter dem Strich. Der Grund dafür sind weitreichendere Klimaschutzmaßnahmen. Zu Beginn der Sanierung überprüften die Verantwortlichen noch einmal alle Arbeiten und beschlossen, unter anderem auch die Nebenräume zu dämmen. „Dieser bessere Klimaschutz des Gebäudes war auch ein Wunsch des Finanzministeriums“, fügt Frank Berkenhoff an.

Derzeit befinden sich die Arbeiten schon fast auf der Zielgeraden. „Zeitlich sind wir im Plan. Aber ich bin noch verhalten, was die Eröffnung angeht. Da braucht nur das letzte Gewerk, beispielsweise der Prallwandbau, Schwierigkeiten haben und schon ist alles hinfällig. Aus diesem Grund haben wir auch noch keine Übergabefeier terminiert.“

Anvisiert war die Übergabe für Ende August. Noch steht der Termin so in Berkenhoffs Kalender.

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