Wertheim. Die Stadt muss angesichts der rasant gestiegenen Preise Energie sparen. Am Montag stellte die Verwaltung dem Gemeinderat ein entsprechendes Maßnahmenpaket vor. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez machte zu Beginn deutlich, wer letztendlich für die „einschneidenden Maßnahmen“ verantwortlich ist: das Moskauer Regime, das den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat.
Hintergrund: Arbeitspakete der Stadt für Energiesparmaßnahmen
Die Energiesparmaßnahmen der Stadt in Auszügen:
Die Stadtverwaltung prüft mit den Stadtwerken alle Brenner und veranlasst einen hydraulischen Abgleich der Verteilersysteme. Das betrifft zunächst Großverbraucher wie Verwaltungsgebäude, Kultureinrichtungen, Schulen, Sport- und Veranstaltungshallen.
Die Temperatur soll in Büros nicht über 19 Grad, in Hallen nicht über 15 Grad betragen.
Es wird geprüft, inwieweit noch Einsparpotenzial bei der Straßenbeleuchtung möglich ist. Das erfordert wegen der verschiedenen Systeme eine arbeits- und damit kostenintensive Umsetzung. Die Stadtwerke werden ein Konzeption vorlegen.
Im nächsten Schritt: Abschaltung nicht benötigter Leuchten innerorts – unter Berücksichtigung von Gefahrenquellen.
Bei LED-Leuchten wird die Lichtstärke reduziert.
Die Ortsvorsteher von Dörlesberg, Höhefeld und Waldenhausen haben sich bereit erklärt, versuchsweise die Beleuchtung zwischen 0 und 4 Uhr abzustellen.
Belegung der Sporthallen durch die Schulen wird nur nur bis 16 Uhr, erfolgen. Nutzungsende für Vereine ist um 21 Uhr.
Am Wochenende können Vereine die Hallen nicht nutzen, es sei denn, sie verzichten auf die Heizung. Die Durchschnittstemperatur in Umkleide-, Wasch- und Duschräumen wird auf 20 Grad gesenkt.
Schließung des Rathauses am 31. Oktober (Brückentag) und Schließung des Rathaus von 24. Dezember bis 1. Januar.
Reduzierung der Öffnungszeiten des Bürger-Service-Zentrums um fünf Stunden wöchentlich ab 01. Oktober und Schließen des Zentrums an Samstagen ab 1. Oktober.
Schließung von Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen vom 24. Dezember bis 1. Januar.
Absenkung der Heiztemperatur in den Ausstellungsräumen der Kultureinrichtungen von 21 auf 18 Grad während der Öffnungszeiten.
Hallenbad wird geöffnet (wir berichteten), eventuell geänderte Öffnungszeiten.
In Bezug auf die technische Ausrüstung der städtischen Gebäude werden Lampen auf LED umgerüstet.
Boiler und Durchlauferhitzer im Rathaus sind ausgeschaltet. Zahl der Kühlschränke im Rathaus wurde von 20 auf 10 reduziert.
Zum Verbot von Heizlüftern, Ventilatoren und Heizmatten wird eine Dienstanweisung erlassen. wei
Unglücklich sei er teilweise über die Berliner Politik, insbesondere in Bezug auf das Hickhack mit der Gasumlage, die jetzt wohl beerdigt werde, aber zuvor auch bei den Stadtwerken einen enormen Aufwand ausgelöst habe. Herrera Torrez appellierte auch an die Bürger, sorgsam mit der Energie umzugehen.
Fachbereichsleiter Armin Dattler zählte dem Gemeinderat die einzelnen Maßnahmen auf, mit der die Stadt auf die Situation reagiert. Zum einen fußen sie auf der Verordnung des Bundes zur Sicherung der Energieversorgung, zum anderen auch auf eigene Initiativen, soweit es um städtische Einrichtungen und die Eigenbetriebe geht (siehe Hintergrund).
In der Verordnung ist unter anderem festgelegt, dass in Arbeitsräumen in öffentlichen Gebäuden die Lufttemperatur auf höchstens 19 Grad geheizt werden darf. Die Höchsttemperaturen gelten demnach nicht für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten.
Prüfung der Heizungen
Der Eigenbetrieb Gebäudemanagement sei gerade dabei, die Heizungen der öffentlichen Gebäude dementsprechend einzustellen. Die Einhaltung der Vorgabe könne bis zum Beginn der Heizperiode sichergestellt werden, so Dattler.
Trinkwassererwärmungsanlagen wie Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher sind bereits abgeschaltet worden, ebenso wie vorgeschrieben die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Denkmälern.
Laut Dattler werden die Stadtwerke wie gefordert ihre Kunden bis Ende des Monats mit Informationen über Verbrauch und Kosten der letzten Heizperiode informieren. Außerdem werden sie ihnen eine Prognose mitteilen, wie sich ihre Kosten bei einer Reduktion der durchschnittlichen Raumtemperatur um ein Grad entwickeln werden..
Die Stadtentwicklungs- und die Wohnbaugesellschaft werden ihre Heizungsanlagen prüfen und die Temperaturen auf das rechtlich mögliche Mindestniveau reduzieren. Die Mieter würden entsprechend informiert. Auch in den Büros der Gesellschaften sinkt die Temperatur auf 19 Grad, die Boiler in den Toiletten werden abgeschaltet. Weiterhin werde die Beleuchtung in den Tiefgaragen, Parkplätzen sowie den Toilettenanlagen geprüft.
Der Gemeinderat stimmte den Maßnahmen nach kurzer Diskussion einmütig zu.
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