Bestenheid. Gerhard Schwends Leben war von Arbeit und großem Einsatz geprägt: für sein Familienunternehmen, die Kommunalpolitik und die Vereine. Auch der Sport war – und ist ihm noch immer wichtig. Am Sonntag feiert der Ehrenbürger der Stadt Wertheim seinen 90. Geburtstag.
Geboren wurde Gerhard Schwend am 24. November 1934 in Wertheim. Dort besuchte er auch die Schule und absolvierte eine Ausbildung zum Betriebsschlosser im väterlichen Betrieb, der sich damals noch in der Kapellengasse befand. Weiter studierte er vier Semester am Stahltechnikum in Northeim bei Göttingen und bildete sich in Hannover zum Schweißfachmann weiter. Dort legte er auch vor der Handwerkskammer die Meisterprüfung ab.
1962 übernahm Schwend mit seinem Bruder Werner die Führung des Unternehmens. Aus dem kleinen Handwerksbetrieb in der Kapellengasse wurde eine leistungsfähige Stahl- und Metallbaufirma in Bestenheid. Diese wird heute von Gerhard Schwends Sohn Michael und seinem Neffen Ralf Schwend erfolgreich weitergeführt. Vor acht Jahren ging der Jubilar offiziell in den Ruhestand. Bis vor zwei Jahren arbeitete er aber von zuhause aus im Unternehmen mit. Auch heute noch pflegt er eine enge Verbindung zur Firma.
Gerhard Schwend ist in Wertheim auch als langjähriger Kommunalpolitiker sehr bekannt. Von 1965 bis 2004 gehörte er für die CDU dem Gemeinderat an. Von 1989 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gremium war er zudem ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Zudem war Schwend zehn Jahre Mitglied im Kreistag des Main-Tauber-Kreises.
Er habe sich immer um das Bürgerwohl allgemein gesorgt, sagt der Jubilar zurückblickend. An viele große Themen aus seiner Gemeinderatszeit kann er sich noch sehr gut erinnern. Beispielhaft zählt er auf: „Aufbau des Wartberg-Programms von den Kasernen zu Wohnraum, Bau der Odenwaldbrücke und Altstadtsanierung.“ Sehr gerne vertrat er auch den OB, besonders in den Dörfern. „Die Bürger riefen mich auch privat immer mit Anliegen an, auch sonntags.“ Seine Frau Rosemarie betont: „Er machte es sehr gern.“
Dank zollt Gerhard Schwend Schwend ihr, seinem inzwischen gestorbenen Bruder Werner und den vielen wertvollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Firma. „Diese machten mein großes Engagement im Gemeinderat erst möglich.“ Vieles dafür habe er auch am Abend und Wochenende erledigt. Auch samstags und sonntags habe er für Geschäft und Gemeinderat gearbeitet. Auch im Kreistag habe es viele Themen gegeben. „Ich hatte das gesamte Kreisgefüge im Kopf“, betont der Jubilar.
Schwend ist ein sehr sportlicher Mensch. Mit etwa 18 Jahren fing mit dem Rudern bei der Rudergesellschaft Wertheim (RGW) an. Bis zu seinem 60. Geburtstag ruderte er aktiv. „Ich liebe Wassersport sehr, egal ob Rudern, Schwimmer oder Tauchen.“ Er gewann für die RGW Rennen in Wertheim. Zeitweise startete er auch im Vierer oder Achter des Würzburger Rudervereins und wurde dabei sogar bayrischer Meister.
Auch die RGW hat seinem Engagement viel zu verdanken. Dem Verein trat er 1951 bei. Von 1971 bis 1990 fungierte er als Vorsitzender. In dieser Zeit wurde das neue Bootshaus errichtet. Voll des Lobes ist Schwend für die gute Zusammenarbeit mit dem benachbarten Kanu Club. „Wir sind Partnerclubs.“
Stolz ist Schwend auch auf die Erfolge von Ruderweltmeister Sebastian Thormann. Diesem habe man die Rennboote gestellt, blickt er zurück. Schwends Frau ergänzt, ihr Mann habe jede Gelegenheit genutzt, um für Spenden für neue Boote für den Verein zu werben.
Bis vor sechs Jahren spielte Schwend noch beim TSC Gelb-Blau Wertheim und den TSV Bettingen Tennis. Außerdem war er im Tischtennis bis zu den Odenwaldmeisterschaften erfolgreich. In seiner Jugend spielte er Fußball beim SV Victoria.
Auch mit 90 Jahren ist der Jubilar noch sehr aktiv. Er gehe viel Laufen, schwimme im Freibad und Main und fahre gerne Ski, sagt er. Außerdem liest er gerne und interessiert sich sehr für Politik, egal ob auf kommunaler ebene, in Deutschland oder der Welt.
Der frühere Oberbürgermeister Stefan Mikulicz hatte Schwend einmal als einen „unermüdlichen Motor des ehrenamtlichen und wirtschaftlichen Lebens in der Stadt“ bezeichnet. Der Jubilar ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, der Wertheimer Stadtmedaille in Gold und der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg sowie Ehrenbürger seiner Heimatstadt.
Zu seiner Familie gehören seine Frau Rosemarie, mit der er – wie er betont – glücklich verheiratet ist, Sohn Michael, Tochter Claudia, vier Enkel und ein Urenkel. Seinen Geburtstag am Sonntag feiert Schwend zusammen mit seiner Frau. Eine größere Feier soll später nachgeholt werden. Den Glückwünschen zum 90. Geburtstag schließen sich auch die Fränkischen Nachrichten an.
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