Bestenheid. Als spannend, informativ und lehrreich beschrieben die Neuntklässler der Comenius Realschule Wertheim in Bestenheid ihren Besuch im Mitmachtruck von „Discovery Industrie“ der Initiative „Coaching4Future“. Dieser machte man Donnerstag und Freitag Station im Pausenhof der Schule.
Getragen wird die Initiative von der Baden-Württemberg Stiftung, Südwestmetall und der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Baden-Württemberg. Das Angebot möchte eine Berufsorientierung im „MINT“-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bieten.
Um deren Vielfalt kennenzulernen, konnten die Jugendlichen an verschiedenen Stationen mit moderner Technik arbeiten und spielerisch die Berufsfelder ausprobieren. Unterstützt wurden sie dabei von der Diplom-Ingenieurin für Maschinenbau und Medizintechnik, Katinka Biebrich, sowie von Chemiker Dr. Dominik Kratzer.
„Die einzelnen Stationen im Truck entsprechen den Abteilungen eines Unternehmens“, erklärte Biebrich im FN-Gespräch. So können die Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt die Aufgaben im Rahmen einer Produktentwicklung nachvollziehen.
Begonnen wurde mit der Konstruktion und dem Design. Dabei galt es, das Gesicht eines Mitschülers mit Hilfe eines 3D-Handscanners einzuscannen. Im nächsten Schritt arbeiteten die Realschüler mit digitalem Lichtmikroskop und 3D-Drucker. So lernten sie die Prototyp-Herstellung und deren Prüfung kennen. Weiter ging es mit der Massenproduktion. Dazu konnte ein Roboter mit Hilfe eines Koordinatensystems programmiert werden. Die „intelligente Produktion“ mit Hilfe von RIF Technologie (Funkdatenübertragung über kurze Entfernungen) wurde am Modell einer Abfüllstraße ausprobiert.
Im Bereich Logistik tauchte man mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille Brille in eine Lagerhalle ein, um dort einen Motor mit Bauteilen zu ergänzen. Darüber hinaus gab es informelle Stationen zu verschiedenen Techniken wie „Augmented Reality“ (Mischung aus realer Sicht und Anzeige digitaler Informationen), 3D-Druck mit Harzen, Arbeiten mit dem Endoskop, das Entdecken von „MINT“ in Produkten sowie die Arbeit mit digitalen Assistenten. In der Abschlussbesprechung wurden den einzelnen Stationen beispielhaft Ausbildungsberufe und Studiengänge aus dem „MINT“-Bereich zugeordnet.
An den beiden Tagen besuchten sechs Klassen der Realschule den Truck. Die Schülerinnen und Schüler waren vom Angebot begeistert. Die beiden 16-jährigen Elias und Radin sowie der 15-jährige Albert wollen einen technischen Beruf ergreifen. An den Stationen konnten sie auf spielerische Art Neues kennenlernen, freuten sie sich im Gespräch mit den FN. Das Angebot sei sehr informativ.
Die 15-jährige Lena möchte einen Beruf im Bereich Mechatronik ausüben. Die gleichaltrige Luise könnte sich etwas im Bereich Elektronik vorstellen. Beide fanden den 3D-Scanner am spannendsten, da man sehe, wie man mit Lichtblitzen Dinge abmessen kann. Ihnen gefiel die Möglichkeit, sich die moderne Technik in verschieden Bereichen in der Schule ansehen zu können. Ein 3D Drucker für zuhause wäre auch schön, meinten sie.
Lob für das Angebot gab es auch von Lehrer Matthias Mertens, der sich in der Comenius Realschule um das Thema Berufsorientierung kümmert. Er betonte, auch die Schülerinnen und Schüler aus den Vorbereitungsklassen beziehe man in die Berufsorientierung an, beispielsweise zwei Mädchen aus der Ukraine. Der Truck biete tolle Möglichkeiten „MINT“-Berufe kennenzulernen, da Schüler selbst mit modernen Gerätschaften experimentiere können. Die Rückmeldungen der Jugendlichen seien positiv. Den Besuch des Trucks biete man den sechs neunten Klassen und den Achtklässlern des Hauptschulzweigs zur Berufsorientierung an. Zudem sollen alle „MINT“-Klassen ab Jahrgangsstufe zehn das Angebot zur Profilstärkung nutzen. Daher werde man den Truck im Oktober wieder an die Schule holen, so Mertens. bdg
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