Wettbewerb

Wertheimer Firmen unterstützen kreative Köpfe

Junge Erfinder stellten ihre Ideen vor und waren bei Partnersuche erfolgreich

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bdg
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Wertheim. Die Ideen, welche die „kreativen Köpfe“ diesmal beim gleichnamigen Wettbewerb umsetzen wollen, versprechen Alltagshilfen in vielen Bereichen.

Bereits zum zwölften Mal findet in Wertheim der Wettbewerb „Kreative Köpfe“ statt. Fünf Mädchen und sieben Jungen werden dabei von heimischen Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt. Dazu hat die Jury neun Ideen von acht jungen Erfindern oder Erfinderteams ausgewählt (siehe Infobox). Ein Team war mit gleich zwei Vorschlägen am Start, entschied sich am Ende aber für eines (siehe Infokasten). Bei der Auftaktveranstaltung am Mittwoch in der Aula des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wertheim (DBG) fand jeder den passenden Partner, der ihn mit Technik, Material und Fachexpertise unterstützen wird. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den beiden DBG-Schülerinnen Melissa und Larissa Hasenfuß.

Die Ideen der „kreativen Köpfe“ und ihre Unterstützer

Mit diesen Ideen beteiligen sich die „kreativen Köpfe“ der Gemeinschaftschule Wertheim (GSW), der Comenius Realschule (CR) in Bestenheid und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) in Wertheim mit ihren Unterstützern am Wettbewerb.

Nina Licul und Linda Obert (beide 14 Jahre, GSW): Solar-Wärmebank: Eine im Winter beheizte Sitzbank für den Komfort und zum Schutz vor Blasenentzündung und Rückenschmerzen mittels Einsatz von Solartechnik. Umsetzungspartner: Stadtwerke Wertheim.

Noah Hübler (13, CR): Gangschaltung zum Rückwärtsfahren: Eine Gangschaltung, die sowohl das Vor- als auch Rückwärtsfahren mit dem Rad erlaubt und dabei verschiedene Leerlaufmöglichkeiten mitberücksichtigt. Hilfreich sein soll die Erfindung bei Fahrradtricks. Umsetzungspartner: Eugen Woerner GmbH & Co. KG.

Maximilian Busch (14, DBG): automatischer Nutella-/Marmeladen-Spender: Der automatische Dosierspender soll helfen, Schokoladencreme sowie Marmelade einfach aus einem Schraubglas herauszubekommen. Umsetzungspartner: Brand GmbH + CO KG.

Paula Klomp (13, DBG): nachhaltiges Seifenregal für die Dusche: Laut Paula nutzen immer mehr Menschen feste Haar- und Köperseife sowie Conditioner, um Plastik zu sparen. Die Seifenstücke weichen allerdings immer auf und hinterlassen Flecken, wenn man sie ablegt und werden dadurch matschig und unbrauchbar. Ihr kleines erweiterbares Regal soll helfen, dies zu vermeiden. Es soll einfach ohne Bohren befestigt werden können und leicht zu reinigen sein. Umsetzungspartner: Aquila Wasseraufbereitungstechnik GmbH.

Theresa Michel und Lena Busse (beide 13, DBG): Unterdruck-Flaschenöffner: Dieser Flaschenöffner soll einen Unterdruck erzeugen, de den Flaschendeckel löst. Dadurch wird die schräge Haltung der Flasche vermieden und es passiert um einiges seltener, dass die Flasche ausläuft. Umsetzungspartner: Vacuubrand GmbH & Co. KG.

Luis Busse (15, DBG): Handy-Bedienhilfe: Vereinfachung der Handy- und Tabletbedienung zum Beispiel für ältere Menschen durch eine spezielle mit den Geräten kompatible, akkubetriebene Maus. Umsetzungspartner: Industronic Industrie-Electronic GmbH & Co. KG.

Paul Peters und Keanu Kunz (beide 14, CR: pedalaufladbare Powerbank: Eine Powerbank, die sich mit dem Treten von Pedalen aufladen lässt, so dass man die Hände im Gegensatz zu Systemen mit Kurbel frei hat. Umsetzungspartner: Saint-Gobain Performance Plastics L+S GmbH in Kooperation mit den Stadtwerken Wertheim.

Julius König und Kilian Malina (beide 14, DBG): multifunktionaler Schreibtisch: Ein Schreibtisch, der neben Arbeitsfläche unter anderem LED-Lampen, verschiedene Anschlüsse, ein hochklappbares Regal und ausfahrbare Rollen an den Tischbeinen hat. Umsetzungspartner: König & Meyer GmbH & Co. KG.

Von Theresa Michel und Lena Busse wurde eine weitere Idee zugelassen. Sie entschieden sich jedoch für ihre andere Idee den „Unterdruck-Flaschenöffner“. Ihre zweite Idee war eine „Rollstuhl-Schiebe-Unterstützung“ bdg

DBG-Leiter Oberstudiendirektor Reinhard Lieb erklärte mit Blick auf die Themenvielfalt, dass bei diesem Wettbewerb alles möglich sei. Er gratulierte den jungen Erfindern dazu, die Zulassung als „erste Hürde“ geschafft zu haben. Bei dieser Veranstaltung gehe es darum, gute Verbindungen zu knüpfen. Als Partner standen neun Wertheimer Unternehmen und die Stadt Wertheim bereit.

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Lieb würdigte die Lehrkräfte aller beteiligten Schulen sowie die Eltern für die Unterstützung. Letztere würden maßgeblich dazu beitragen, dass Bildung gelinge und aus den Kindern Persönlichkeiten werden. Der Redner würdigte auch die Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Erfindungen etwas verändern wollen. Die Auftaktveranstaltung biete ihnen die Möglichkeit, andere von ihrer Idee zu Begeistern. Beim Wettbewerb würden die jungen Menschen und die Firmen gewinnen. Das Besondere sei der Verbund verschiedener Partner, die die Teilnehmenden bei der Umsetzung der Ideen unterstützen. Lieb: „Es ist eine zukunftsweisende Zusammenarbeit.“

Für die Umsetzung wünschte der Schulleiter den Erfindern eine gute Portion Hartnäckigkeit und keine Angst vor Fehlern: „Jeder Fehler ist im Grunde ein Zeichen dafür, dass Ihr auf dem richtigen Weg seid.“ Man solle ihn nur nicht zweimal machen.

Die Grüße des Oberbürgermeisters überbrachte Helmut Wießner von der Stadt Wertheim. Er freute sich, dass die Firmen bereit sind, sich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auf den Weg zu machen, auch wenn dies Aufwand bedeute. Es seien tolle Projektideen, die in die Realisierung gehen, lobte er. Der Umsetzungszeitraum bis 12. Oktober sei sportlich. Daher sei es wichtig, gemeinsam konzentriert ans Werk zu gehen. Wießner verwies auf die zentrale Bedeutung der Fachkräftegewinnung für den Erfolg der Unternehmen auch in Wertheim. Der Wettbewerb sei ein erster Schritt, um Begeisterung für das Miteinander von Schülern und Unternehmen zu wecken.

Der neue Vorsitzende des Fördervereins „Kreative Köpfe“, Wolfgang Stallmeyer (Geschäftsführer Industronic Wertheim) sagte, den Wettbewerb gebe es in der Main-Tauber-Stadt schon seit 2011. Er würdigte alle Beteiligte und die Unterstützer. Besonders hob er die Firma Lutz Wertheim für ihr Engagement im Förderverein hervor. In jedem Jahr gebe es neue erstaunliche Ideen, die sich die kreativen Köpfe einfallen ließen, um ihr Lebensumfeld zu verbessern, lobte er.

Juryvorsitzender Professor Dr. Volker Siegismund, von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach, Campus Bad Mergentheim, stellte die einzelnen Projekte vor. Er war überzeugt, dass die Teams viel aus dem Wettbewerb mitnehmen werden. „Haltet Augen und Ohren offen“, riet er den Teilnehmern. Leiterin Iris Lange-Schmalz informierte über den weiteren Ablauf des Wettbewerbs. Dieser biete eine einzigartige Möglichkeit, Entwicklungen in Technik und IT zu erleben, betonte sie. Dabei wird auch ein Präsentationstraining angeboten. „Ihr habt mit einer einzigartigen Idee etwas Besonderes erreicht“, lobte die Rednerin die „kreativen Köpfe“. Diese hätten den Alltag beobachtet, Bestehendes hinterfragt, ihre Ideen entwickelt und den Mut, zu ihrem Projekt zu stehen. „Das sind beste Voraussetzungen für die Umsetzung.“

Die Jury-Sitzung findet am 13. Oktober statt. Am 8. November erfolgt die Preisverleihung im Arkadensaal des Rathauses. Als Veranstalter fungiert dabei die Sparkasse Tauberfranken.

Bevor die Gespräche zwischen Erfindern und Partner begannen, stellten Vertreter der Unterstützer ihre Firma oder Einrichtung vor. Das sind die Unternehmen Aquila Wassertechnik, Brand, Industronic, König und Meyer, Saint-Gobain Performance Plastics L+S, Stadtwerke Wertheim, Sparkasse Tauberfranken, Vacuubrand, Woerner und die Stadt Wertheim. bdg

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