Feierliche Übergabe

Wertheimer Feuerwehr freut sich über ihre neuen Fahrzeuge

TLF 4000 und Gerätewagen Gefahrgut gesegnet. Gute Ausstattung für Einsatzbereitschaft wichtig

Von 
Birger-Daniel Grein
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Über die neuen Fahrzeuge der Feuerwehr Wertheim freuten sich neben allen Einsatzkräften Pfarrer Uwe Sulger, Erik Stephan (Firma Ziegler), Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, Abteilungskommandant Jochen Kirchner, Landrat Christoph Schauder, Gemeindereferentin Annette Soban und Bürgermeister Wolfgang Stein. © Birger-Daniel Grein

Wertheim. Groß war die Freude am Sonntag bei der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim. Gleich zwei neue Fahrzeuge für die Abteilung Stadt wurden in der Feuerwache im Rahmen einer Feier offiziell übergeben und gesegnet.

Bei einem handelt sich um das neue Tanklöschfahrzeug (TLF) 4000 als Ersatz für das bisherige TLF 24/50. Dieses war seit 1989 bei der Wehr im Dienst. Das neue TLF kostet rund 450 000 Euro. Davon zahlt das Land Baden-Württemberg 95 000 Euro als Zuschuss. Ebenfalls übergeben wurde der neue Gerätewagen Gefahrgut (GWG). Er ist Teil des Gefahrgutzugs des Main-Tauber-Kreises. Der alte GWG stammt aus dem Jahr 1987.

Das Investitionsvolumen für den GWG liegt bei rund 580 000 Euro. Das Land beteiligt sich mit 150 000 Euro, der Kreis zahlt einen Zuschuss von 345 000 Euro. Die restlichen Kosten der Fahrzeuge trägt die Stadt Wertheim.

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Abteilungskommandant Jochen Kirchner erklärte, mit den neuen Fahrzeugen ende die Ära von zwei prägenden Einsatzfahrzeugen, die über 30 Jahre Dienst leisteten. Man werde künftig etwas vermissen: den markanten Motorsound des TLF und die Getränkelasteroptik des GWG.

Kirchner ging auf den aufwendigen Beschaffungsprozess ein. Nach einer europaweiten Ausschreibung wurden die Aufträge für beide Fahrzeuge an die Albert Ziegler GmbH vergeben. Der neue GWG wurde am 8. September geliefert, das neue TLF am vergangenen Donnerstag nach Wertheim gebracht.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez würdigte die Einsatzkräfte für ihr Engagement: „Sie sorgen freiwillig und ehrenamtlich für professionelle Hilfe.“ 2022 habe es schon 223 Einsätze gegeben. Während der Feier kam am Mittag ein weiterer Einsatz auf der A3 dazu. „Durch ihren Dienst in der Feuerwehr geben sie uns alle ein Beispiel“, betonte der Rathaus-Chef. Dank sprach er auch den Partnerinnen und Partnern der Einsatzkräfte für ihr Verständnis und den Arbeitgebern für die Freistellung aus.

Das Mindeste, das Verwaltung und Kommunalpolitik für die Einsatzkräfte tun könnten, sei, ihnen eine moderne technische und persönliche Ausstattung an die Hand zu geben, verwies der OB auf den Feuerwehrbedarfsplan sowie die beiden Neuanschaffungen. Dank sprach er dem Land und dem Landkreis für die finanzielle Förderung aus.

Respekt für das Engagement

Landrat Christoph Schauder betonte die Einsatzvielfalt der Feuerwehren. Dazu bräuchten diese Einsatzmittel, die dem neusten Standard entsprechen. Die Investitionsförderung für den GWG sei mit fraktionsübergreifender Einigkeit im Kreistag beschlossen worden. Zu den Einsätzen kämen für die Aktiven viele Übungen dazu. Schauder: „Was Ihr leistet, ist große Klasse, dafür mein Respekt.“

Kreisbrandmeister Andreas Geyer erklärte, es sei wichtig, solches Gerät vorzuhalten. Es bedeute die höchstmögliche Sicherheit und Schlagkraft für die Einsätze. Er hoffte, dass die Fahrzeuge zu möglichst wenig Einsätzen ausrücken müssen und wenn, dass alles erfolgreich und sicher ablaufe.

Stadtbrandmeister Torsten Schmidt ging auf die umfassende Sonderausbildung im Bereich der Gefahrguteinsätze ein. „Jedes einzelne Fahrzeug hat einsatztechnischen Wert für den Schutz der Bevölkerung“, betonte er. Die neuen Fahrzeuge kämen auch bei überörtlichen Einsätzen im ganzen Main-Tauber-Kreis, bei den bayrischen Nachbarn und auf der Autobahn zum Einsatz. Kirchner dankte er für die Ausdauer und den großen Einsatz während des Beschaffungsprozesses.

Erik Stephan, Vertreter der Ziegler GmbH, dankte bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das in das Unternehmen gesetzte Vertrauen. Für die Firma sei es nicht selbstverständlich, zwei Großfahrzeuge an eine Feuerwehr gleichzeitig zu übergeben. Weiter lobte er die gute Zusammenarbeit bei der Fahrzeugplanung.

Die Segnung der Fahrzeuge übernahmen der evangelische Pfarrer Uwe Sulger und die katholische Gemeindereferentin Annette Soban. Musikalisch wurde sie von Marcin Soban umrahmt.

Kirchner ging auf die Unterschiede zwischen den alten Fahrzeugen und deren Nachfolger ein. Das TLF 4000 hat wie sein Vorgänger einen Wassertank mit 5000 Liter Wasser und einen zusätzlichen Tank mit 500 Liter Schaummittel. Neu sei unter anderem die Selbstschutzanlage an der Vorderachse, die zum Beispiel bei Flächenbränden zum Einsatz kommen kann. Der Wasserwerfer auf dem Dach lässt sich beim neuen TLF von der Fahrerkabine aus steuern.

Neuerungen gibt es auch bei der Beleuchtung. Das TLF 4000 hat eine große Umfeldbeleuchtung und einen modernen Lichtmast. Zudem sind auf ihm Leitkegel und Warnlampen für die Absicherung der Einsatzstellen verlastet.

Beim GWG so Kirchner, sei die Beladung komplett neu, auch weil in den vergangenen Jahren neue Normen festgesetzt worden seien. Praktisch seien die Hebebühne und die Rollwagen, mit denen die Materialien direkt zur Einsatzstelle transportiert werden können. Kirchner: „Es ist ein sehr gut ausgestattetes Fahrzeug zur Bekämpfung von Schadstoffaustritten.“

Die Gäste, darunter auch viele Vertreter von Feuerwehren aus dem Umland sowie anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen nutzten die Gelegenheit, sich alle Details der neuen Fahrzeuge erklären zu lassen.

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