Wertheim. Der Ausschuss für Bauwesen und Umwelt brachte am Montag in seiner Sitzung im Rathaus viele für die Zukunft der gesamten Großen Kreisstadt Wertheim auf den Weg. In vielen Fällen muss nun noch der Gemeinderat zustimmen.
Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat die Aufstellung von zwei Bebauungsplänen für die Errichtung von Holzlagerplätzen in Reicholzheim und Sonderriet. Die nötige Änderung im Flächennutzungsplan soll im Parallelverfahren erfolgen. Es handelt sich um ein zweistufiges Regelverfahren mit zwei öffentlichen Auslegungen.
In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses notiert
Einstimmig empfahl der Bauausschuss dem Gemeinderat die Vergaben für Arbeiten an der neuen Dreifeldsporthalle. Die Dachdeckungsarbeiten soll die Firma Klemens Ott aus Miltenberg für rund 647 000 übernehmen. Vorgesehen ist eine Trapetzblecheindeckung mit Raumakustikdecken, für die Nebengebäude eine Dachbegrünung. Außerdem empfahl der Ausschuss folgende Vergaben: Zimmerarbeiten: Firma Grossmann Bau (Rosenheim, rund 190 000 Euro), Heizungsinstallation (photovoltaikunterstützte Wärmepumpen mit Erdwärme): Firma Hieber Installationen und Handel AG (Weikersheim, rund 421 000 Euro), Lüftungsinstallation (Nebenräume mit Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung, Halle selbst Querlüftung mit Unterstützung Lüftungsgerät): Firma Hieber (rund 381 000 Euro).
Die Elektroarbeiten zur Sanierung und die Erweiterung der evangelischen Kindertagesstätte Höhefeld wurden für rund 116 000 Euro einstimmig an die Elektro-Technik Birkholz (Mondfeld) vergeben.
Dem Gemeinderat empfahl der Ausschuss einstimmig, den Jahresauftrag für 2024 für Straßenreparaturarbeiten in der Großen Kreisstadt an die Firma Konrad-Bau Lauda-Königshofen zu vergeben. Der Angebotspreis beträgt rund 505 000 Euro. Es gibt eine Verlängerungsoption für zwei weitere Jahre.
Die Stadtverwaltung informierte den Bauausschuss, dass das Gemarkungsgebiet Wertheim nach aktuellem Planungsstand nicht von einer Trasse von NordWestLink und SuedWestLink betroffen sein wird. Die Strecke soll laut den ersten Leistungsvorschlägen östlich der Gemarkungsgrenze der Großen Kreisstadt verlaufen.
Ekkehard Ebert wies auf die fehlenden Mülleimer in der Bahnhofstraße hin. Diese sei mit Tempo 30 fast wie eine Fußgängerzone. Er regte an, mindestens zwei öffentliche Mülleimer aufzustellen.
Auf Nachfrage von Songrit Breuninger erklärte Stadtbaumeister Armin Dattler, dass beim Abriss der „Schweizer Stuben“ in Bettingen die Arbeiten erfolgt sind, die unstrittig sind. Außerdem habe der Abriss von asbestbelasteten Teilen wie dem Dach der ehemaligen Tennishalle geklärt werden können. bdg
In Reicholzheim soll der Holzlagerplatz in Angrenzung an den bestehenden Holzlagerplatz im Gewann „Ober dem Gereut“ entstehen. Das bestehende Areal wurde 2005 geschaffen und 2010 erweitert. Auf ihm gibt es keine freien Plätze mehr. Der Bedarf nach Holzlagerplätzen besteht aber weiterhin. Das Plangebiet umfasst 0,79 Hektar und ist derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche. Auch das Umfeld wird so genutzt. Die Anbindung zum Platz erfolgt über einen Asphaltweg.
Auf der Fläche können 25 bis 30 Plätze entstehen. An den Rändern sollen Grünstreifen mit Streuobstbepflanzung entstehen für eine bestmögliche Einbindung in die Landschaft. Ein Teil der Fläche ist in städtischem Besitz, mit den anderen Eigentümern laufen Kaufgespräche.
Reicholzheims Ortsvorsteher Sebastian Sturm erklärte, die Leute seien auf den neuen Platz angewiesen. Seit fünf Jahren gebe es in der Ortschaft schon keine freien Holzlagerplätze mehr. „Es werden nun Gartengrundstücke dafür genutzt.“ Marlise Teicke regte an, Plastikfolien als Abdeckung zu verbieten, da diese zu Mikroplastik zerfallen würden, das in die Umwelt gelangt.
In Sonderriet soll ein komplett neuer Holzlagerplatz im Gewann „Bruch“ entstehen. Dort sind bis zu 24 Parzellen möglich. Auch hier soll es einen sechs Meter breiten Grünstreifen mit Streuobstbäumen geben. Bisher lagern die Einwohner ihr Holz auf ihrem privaten Grundstück. Es gab aber auch bauordnungsrechtlich unzulässige Lagerflächen im Wald und in freier Landschaft.
Das Plangebiet umfasst 0,57 Hektar und wird bisher landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaftliche Fläche, ein Wiesenweg und Wald grenzen an. Sonderriets Ortsvorsteher Udo Kempf an zu prüfen, ob der bisher als Ausgleichsfläche vorgesehene Bereich künftige Erweiterungsfläche des Lagerplatzes vorsehen werden könnte. Alternativen für Ausgleichsflächen gebe es in der Ortschaft ausreichend.
Ebenso einstimmig empfahl der Bauausschuss dem Gemeinderat die Vergabe der Straßen- und Kanalbauarbeiten zur Erschließung des Wohngebiets „Furt II“ in Sachsenhausen. Auf 0,75 Hektar sollen zwölf neue Bauplätze für Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Laut Ortsvorsteher Udo Beck gibt es sieben Interessenten: „Die Erfahrung bei uns im Dorf zeigt, dass vorhandene Baugrundstücke immer schnell bebaut werden.“
Die vorgesehene, zirka 0,75 Hektar große Fläche erweitert das bestehende Wohngebiet nach Norden hin. Im Zuge der Erschließung wird die Karl-Mosemann-Straße um 30 Meter mit Anbindung an die geplante Erschließungsstraße verlängert. Die neu geplante Erschließungsstraße mit Wendehammer und Stellplätzen endet am westlich geplanten Fußweg. In östlicher Richtung wird die Erschließungsstraße etwa 30 Meter ausgebaut und für einen weiteren Bauabschnitt vorbereitet, der Wiesenweg Richtung Norden als Baustraße für die Erschließungsarbeiten genutzt und dann zum Fußweg ausgebaut. Damit wird der Wunsch der Ortschaft erfüllt, die Baufahrzeuge nicht durch das bestehende Neubaugebiet zu führen.
Die Fahrbahnbreite der neuen Erschließungsstraße beträgt 5,35 Meter und ist bergseitig mit einem 0,50 Meter breiten Schrammbord geplant. Talseitig sind ein 2,50 Meter breiter, gepflasterter Parkstreifen und ein parallel verlaufender, gepflasterter Gehweg vorgesehen. Im Parkstreifen sollen vier Bäume gepflanzt werden. Im Norden des Wohnbaugebietes wird eine Mulde zur Außengebietsentwässerung hergestellt. Auf den Grundstücken werden Kombi-Hausanschlusskontrollschächte auch für das Schmutz- und das Regenwasser gesetzt. Das geplante Trennsystem wird an die Kanalisation im bestehenden Baugebiet angeschlossen.
Die Arbeiten sollen, so die Empfehlung des Gremiums, an die Firma Boller Bau aus Tauberbischofsheim für rund 605 500 Euro (brutto) vergeben werden. Auf Straßen- und Kanalbau entfallen rund 525 700 Euro, der r Restbetrag auf die Leitungsverlegung durch die Stadtwerke Wertheim. Der Angebotspreis liegt im Rahmen der Berechnung. Für vorausgegangene Gutachten, Planungen, Vermessungen, Untersuchungen und die Bauleitung fallen weitere Kosten an. Die Finanzierung ist im Haushalt 2024 gesichert. Der Baubeginn ist im April, das Bauende ist für September geplant.
Auf Nachfrage hieß es, die Stadtwerke werden Glasfaser in die Grundstücke verlegen, um sie dann an Anbieter vermieten zu können.
Informiert wurde auch über den Stand des Neubaus der Dreifachsporthalle auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses gegenüber dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Zur Erstellung des Rohbaus seien dort zehn bis 15 Arbeiter von Montag bis Samstag im Einsatz, hieß es. Das Untergeschoss sei weitestgehend erstellt, die Sporthalle selbst zu etwa 50 Prozent. Diese Woche soll der Bau des Eingangsbereichs starten, der Rohbau bis zur Sommerpause zu 90 Prozent fertiggestellt sein. bdg
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