Wertheim. Angefangen hat alles im September 2023 mit einem Automaten mit dem selbst gemachten Eis aus der Eisdiele am Engelsbrunnen. Inzwischen gibt es Automaten an 17 Standorten: neben der Wertheimer Kernstadt in Eichel, Urphar, Kembach, Sachsenhausen, Reicholzheim, Bestenheid, Külsheim, Ahorn, Höpfingen, Kreuzwertheim, Bischbrunn, Tauberbischofsheim, Homburg, Trennfeld, Marktheidenfeld und Esselbach. Den Verantwortlichen in Külsheim habe der damals die Aufstellung eines Automaten vorgeschlagen, so De Filippo. „Inzwischen gebe es direkte Anfragen von Ortsverwaltungen. Aber auch viele Einwohner äußerten einen entsprechenden Wunsch.
Weitere Standorte für 2025 geplant
2025 sollen laut De Filippo weitere Standorte dazukommen, vor allem auf bayrischer Mainseite. In der Großen Kreisstadt Wertheim sei man in einigen Ortschaften wie etwa in Mondfeld noch auf der Suche nach einem geeigneten Platz. „Der Automat muss gesehen“, der Platz häufig besucht werden und am besten zentral liegen. Technisch benötige man einen normalen Stromanschluss mit 230 Volt. Die Stromkosten für die Automaten zahle er. An den meisten Standorten auch eine kleine Miete. Külsheim und Ahorn verzichteten auf die Mietzahlungen, da die Verantwortlichen das Ganze als Service für ihre Bürger sehen würden. „Ein Automat kostet etwa 20 000 Euro.“
Es gebe Standorte, die sehr gut laufen, andere gingen so mittelmäßig. Zum Beispiel gebe es in Tauberbischofsheim weniger Resonanz, erklärte der Betreiber. Funktioniere ein Standort nicht, wechsle man diesen. Zu den sehr guten Standorten gehören nach seiner Aussage beispielsweise die Automaten in Kreuzwertheim, Urphar, Eichel und Külsheim und an Radwegen wie in Homburg liefen besonders gut. Der Automat in der Wertheimer Kernstadt sei dann gefragt, wenn die Eiscafés in der Stadt geschlossen haben. „Nachts nach Mitternacht wird am Wochenende dort viel verkauft.“
Manche Standorte beliefert der Eismacher auch im Winter. Denn an sonnigen Wintertagen gehen die Leute spazieren und kaufen sich dabei ein Eis.
Neben seiner Eisdiele am Engelsbrunnen und den Automaten betreibt De Filippo einen Eiswagen. Im Sommer stellt er mit drei Eismachern pro Woche in der Eisdiele insgesamt etwa 300 Kilogramm Eis in verschiedenen Sorten her: „Wir produzieren quasi rund um die Uhr.“ Insgesamt arbeiten in seinem Unternehmen aktuell zehn Leute plus Aushilfen. Die Automaten machten etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus., sagt er. In allen Geschäftszweigen verkaufe er das gleiche selbst hergestellte Eis, betonte er. „Das ist mir wichtig.“ Und am wichtigsten ist ihm die Qualität seiner Produkte. „Die Leute wissen, unser Eis ist gut“, beschrieb er den Grund, warum sie trotz höherer Preise am Automaten sein Eis kaufen statt es im Supermarkt zu holen.
Eisfabrik soll dieses Jahr in Kreuzwertheim eröffnen
Noch dieses Jahr will De Filippo seine Eisfabrik in der Brückenstraße 9 in Kreuzwertheim eröffnen. Das Gebäude sei gekauft und diene bereits als Lagerfläche. Dort soll später das Eis ausschließlich für die Automaten hergestellt werden. „Die Bauarbeiten der Handwerker haben sich etwas verzögert“, erklärte er, warum man noch nicht am neuen Standort startete.
„Der Verkauf durch die Automaten ist in der Zukunft ein wichtiger Baustein für mich“, betont der Eismacher. Man könne nicht in jedem Ort eine Eisdiele eröffnen oder überall hin mit dem Eiswagen kommen. Zudem werde der Betrieb der klassischen Eisdielen immer teurer. Die Betriebskosten hätten sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Seit 25 Jahren betreibt er den Laden in Wertheim, seit 19 Jahren das Auto. Er überlege, das große Eiscafé wegen der hohen Betriebskosten irgendwann aufzugeben. „Konkrete Schließungspläne gibt es aber nicht“, beruhigte er seine Kunden.
Bei der Eis-Produktion werden die Zutaten zunächst gemischt und kommen dann in die Eismaschine. Von dort fließt das fertige Eis in Boxen für Eiscafé und Eiswagen. Für die Automaten wird die erfrischende Leckerei aus den Boxen per Abfüllmaschine portioniert. Dabei werden die Becher per Hand einzeln befüllt, verschlossen und dann bei minus 30 Grad Celsius schockgefrostet. In den Automaten bleibt das Eis bei minus 17 bis minus 20 Grad Celsius gefroren.
An den Automaten können die jeweils für das Eis verwendeten Zutaten abgerufen werden. Dabei fällt auf: Ganz ohne verschiedene Zusatzstoffe kommt auch De Filippo nicht aus. Bei den Fruchteissorten ohne Milch seien diese nötig, um die Cremigkeit zu erhalten, erklärte er. Bei den Milcheissorten gebe er selbst nichts an Zusätzen zu, in verschiedenen Zutaten wie Schokolade, Pistazien- oder Vanillepaste gebe es aber Zusatzstoffe, die dann auch im Eis zu deklarieren seien.
Nachhaltige Eis-Verpackungen
Bei den Verpackungen für das Eis in den Automaten setzt der Inhaber auf Nachhaltigkeit. Die Becher sind aus Pappe, der Löffel im Inneren des Deckels aus Holz.
Für 2024 hatte sich Marco De Filippo 24 Eis-Automaten als Ziel gesetzt. Das habe er quasi erreicht, freute er sich im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Nächstes Jahr sollen mindestens zehn weitere dazukommen. Es laufe so, wie er es sich vorstelle. „Es steckt aber auch viel Arbeit dahinter. Ich fahre schon mal nachts herum und fülle die Automaten wieder auf“, berichtete er abschließend.
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