Wertheim. Das Atelier Schwab startet in Wertheim sein „Künstlerresidenz“-Programm. Den Anfang macht die Mainzerin Sandra Trösch. Seit 2017 hat sie bei Besuchen in der Stadt gearbeitet, gefilmt, fotografiert und gezeichnet. Nun werden die Ergebnisse im Atelier Schwab präsentiert. Die Schau mit dem Titel „Ton in Ton spielend“ ist vom 23. April bis 29. Juni zu sehen.
Das Programm „Künstlerresidenz Atelier Schwab“ wird von der Stadt Wertheim gefördert und soll von nun an jährlich vergeben werden. Abschließend stellt eine Präsentation die in der Main-Tauber-Stadt entstandene Arbeit vor.
Wie es in der Ankündigung der Stadtverwaltung weiter heißt, war Sandra Trösch in Wertheim in verschiedenen Firmen, im Stadtarchiv und im Grafschaftsmuseum. Im Sommer filmte sie Einwohner und die täglich durchziehenden Touristenströme. Es entstanden Audio- und Videosequenzen.
„Die Stadt Wertheim, die im Wandel ihrer Geschichte stets vom Wirken der facettenreichen Bewohner und den Reisenden geprägt wurde, bietet vielfältige Möglichkeiten, um sich mit den vor Ort beobachteten gesellschaftlichen Phänomenen künstlerisch auseinanderzusetzen“, so Trösch. So kamen stets auch Künstler, um die Tauber, den Main, die Burg, die Gassen und die Landschaft zu zeichnen oder in Ölgemälden festzuhalten. Wertheim sei als mittelalterliche Residenzstadt stets ein florierender Handelspunkt gewesen, was sich heute durch die weltmarktführenden Familienunternehmen im Zuge der Ansiedelung von glasverarbeitenden Fachleuten aus Thüringen nach dem Zweiten Weltkrieg weiter fortsetzt.“
In Wertheim ist ab dem 23. April im ersten Raum des Ateliers Schwab eine Video-Sound-Installation/Video-Ton-Installation mit dem Titel „Ton in Ton spielend“ zu sehen, die Videobilder mit Zeichnungen und Textfragmenten kombiniert. In den weiteren Räumen werden transparente Zeichnungen von Touristen und Fotoarbeiten aus der Serie „Fragile Frames“ präsentiert, kleinformatige Arbeiten aus der Serie „stage“ (Collage, Scherenschnitt, Mixed media) sowie Zeichnungen mit mehreren transparenten Schichten, die etwa Gesten der Touristen zeigen.
Sandra Tröschs künstlerisches Werk bewegt sich zwischen den Polen Zeichnung, Fotografie und Video. Oft geht es um Fragen der Identität und Wahrnehmung. Ihre Wertheimer Arbeiten drehen sich um das Sehen, die Wahrnehmung des Betrachters, des Besuchers der Stadt. Die Installation schreibt die Bilder, die Besucher und Besucherinnen in Wertheim sehen und erfahren, weiter. Trösch ergänzt sie durch weitere Ebenen und lädt auch Einheimische zum Dialog ein: Bekanntes wird mit Neuem vermischt und in ein neues Licht gesetzt.
Sandra Trösch, geboren 1983 in Trier, lebt und arbeitet in Mainz. Sie studierte Medienkunst und Bildhauerei in Mainz und absolvierte ein Gaststudium in Medienkunst an der HFG Karlsruhe. 2010 schloss sie ihr Studium der Freien Bildenden Kunst als Meisterschülerin von Professor Dieter Kiessling ab.
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