Förderverein Bürgerspital Wertheim

Wertheim: Förderung des Defizitausgleichs in die Satzung aufgenommen

Bei Mitgliederversammlung betonen die Redner die wichtige Bedeutung des Vereins für die Unterstützung der Klinik.

Von 
Birger-Daniel Grein
Lesedauer: 
Das Öffnen der Notaufnahme im Bürgerspital rund um die Uhr ist ein Ziel des Fördervereins. © Birger-Daniel Grein

Wertheim. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des neuen Fördervereins Bürgerspital Wertheim waren sich alle Redner einig, dass man gemeinsam die letzten Schritte schafft, damit die Notaufnahme 24 Stunden an sieben Tagen der Woche geöffnet bleibt.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez blickte auf die bisherigen Geschehnisse und den aktuellen Stand in Sachen Krankenhaus zurück. Das Problem der heutigen Gesundheitsversorgung sei, dass eine Notfallversorgung im Dauerbetrieb vor allem in kleinen Häusern nicht wirtschaftlich unterhalten werden könne. Daher sei der Defizitausgleich der Stadt nötig.

Nun sei es die Herausforderung, diese bis zu 2,75 Millionen Euro jährlich gedeckelt sicherzustellen. Dies gelinge nur als Gemeinschaftsaufgabe. Er sei froh, dass die Deckelung vereinbart werden konnte. Größtenteils finanziere die Stadt den Betrag. Weiter sei man auf Unterstützung des Landkreises angewiesen.

Die Unterstützung der Nachbarkommunen in Baden-Württemberg und Bayern sowie Spenden sind ausschlaggebend für einen Betrieb. „Jeder Euro wird helfen“, sagte Herrera Torrez. Man werde deutlich mehr vom Förderverein brauchen als bisher.

Die Aufnahme der Förderung des Defizitausgleichs in die Satzung des Vereins sei keine Selbstverständlichkeit, erklärt er. Nur wenn man all dies zusammenbringe, werde es gelingen.

Der neue Vorsitzende des Vereins, Kreuzwertheims Bürgermeister Klaus Thoma, betonte, die Patienten in der Region Wertheim sollen sich darauf verlassen können, dass sie im Notfall schnell und gut versorgt werden. „Dies beschreibt alles, um was es uns geht.“ Man habe gehofft, gebangt und sei mehrfach enttäuscht worden. Umso glücklicher sei er gewesen, als es hieß, dass es mit der Klinik weitergehe. Dem bundesweiten Trend des Rückgangs der Gesundheitsversorgung habe man damit entgegengewirkt. Dies sei durch das Engagement vieler möglich gewesen.

Es sei besonders wichtig, dass Bevölkerung, Unternehmen und Kommunen im Umkreis zu ihrem Krankenhaus stehen. Man brauche einen starken Förderverein, der die sehr gute Arbeit der Mitarbeiter der Klinik unterstützen, sagte Thoma. Hinsichtlich der Beteiligung bayerischer Kommunen sehe er Licht am Ende des Tunnels.

Zu den Vereinszielen erklärte Thoma, dass der Verein noch mehr Unterstützer für das Bürgerspital gewinnen, eine starke Lobby für die Interessen der Klinik aufbauen und enge Kontakte zu den Beschäftigten der Klinik pflegen wolle, damit diese die Wertschätzung erhalten, die sie für ihre lebenswichtige Aufgabe verdienen. „Ganz wichtig ist, dass das Verhältnis zu den niedergelassenen Ärzten optimal ist.“ Der bevorstehende Weg werde kein leichter sein.

Schriftführerin Gaby Rüppel wünschte sich, dass möglichst viele Mitglieder ihre Beiträge erhöhen und neue Mitglieder dazukommen. Mit der Förderung des Krankenhauses tue man sich selbst etwas Gutes. „Unsere wichtigste Arbeit ist es, Geld hereinzuschaffen.“ Walter Scheurich sagte, dass Politik und Gemeinnützigkeit aufeinandertreffen würden. Er ging auf den Prüfprozess der neuen Satzung ein und lobte die Engagierten für ihre professionelle ehrenamtliche Arbeit.

Stefan Gläser dankte allen für die große Solidarität zum Bürgerspital und dessen Notfallversorgung. Dies sei ein ganz wichtiges und bedeutendes Zeichen, auch mit politischem Akzent Richtung Landkreis. „Sie sind die Bürgerbewegung, die dazu beiträgt, dass es gelingt.“ Franz Rhein erklärte, dass der Förderverein Stand Mittwoch 318 Mitglieder hatte. Während der Pandemie und Insolvenz der Klinik seien einige „verloren“ gegangen. Nun kommen stündlich neue dazu.

Im Auftrag des Vorstands verabschiedete er die bisherige Vorsitzende, Fürstin Elisabeth zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. Übernimmt man ein Ehrenamt, mache man dies, um etwas für die Gemeinschaft zu tun, sagte er. Die Arbeit sei ihr eine Herzensangelegenheit gewesen. Die Sorge, wie es mit der Klinik weiter gehe, hätten ihr und dem restlichen Vorstand schlaflose Nächte bereitet. Die Vorsitzende habe die Idee gehabt, den Verein nicht aufzulösen, sondern „schlafen zu legen“ und sich für eine Zukunft der Klinik einzusetzen. Noch sei nicht alles in trockenen Tüchern. Rhein betonte ebenfalls die Notwendigkeit von Spenden.

Gaby Rüppel verabschiedete die weiteren aus dem Vorstand scheidenden Mitglieder sowie die Kassenprüfer.

Freier Autor

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke