Rezertifizierung - Initiative hat Nachhaltigkeitsgedanken trotz Pandemie am Leben gehalten

Wertheim bleibt Fairtrade-Stadt

Die Wertheimer Aktionsgruppe hat es geschafft: Die Main-Tauber-Stadt darf sich weiter „Fairtrade-Town“ nennen.

Von 
Katharina Buchholz
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Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, Initiativenleiterin Marlise Teicke und Jens Rögener, der die Zertifizierung seitens der Stadtverwaltung begleitet (von links) freuen sich darüber, dass sich Wertheim auch in den kommenden zwei Jahren mit dem Titel „Fairtrade-Town“ schmücken darf. © Katharina Buchholz

Wertheim. Vor zwei Jahren lief es wie am Schnürchen – Wertheim wurde als zweite Stadt mit dem Label „Fairtrade-Town“ ausgezeichnet. Der Aktionskreis um Gemeinderätin Marlise Teicke begeisterte Dörfer und Vereine für die Idee, auf fair gehandelte Produkte zusetzen, Schulen sagten ihre Zusammenarbeit zu. „Wir waren im Flow. Uns flog alles entgegen“, blickt Teicke zurück. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez erinnert sich noch gut an die Stimmung, die im Land herrschte – auch im Hinblick auf die Fridays for Future-Bewegung, die im Sommer 2019 aufkam. „Natürlich kann man die Fairtrade-Initiative nicht mit Fridays for Future gleichsetzen, trotzdem stehen Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und Wertschöpfung in einem Zusammenhang“, sagt Herrera Torrez.

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Dann begann im Frühjahr 2020 die Pandemie und der Fokus der Menschen habe sich verschoben. Auch für die Wertheimer Fairtrade-Gruppe wurde die Arbeit schwieriger: Die Baumpflanzaktionen, die mit den Grundschulen Reicholzheim und Mondfeld und dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium geplant waren, mussten abgesagt werden. „Die Pandemie hat uns aus der Bahn geworfen. Wir konnten gar nichts mehr machen.“ Dann sei der Gruppe die Idee eingefallen, auf dem Marktplatz in Kooperation mit dem Weltladen Tauberbischofsheim faire Produkte zu verkaufen und darüber mit den Wertheimern ins Gespräch zu kommen.

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Trotzdem: Marlise Teicke und ihre Mitstreitenden waren sich unsicher, ob ihr Engagement für eine Rezertifizierung mit dem Label „Fairtrade-Town“ ausreichen würde. Umso mehr habe ihr die Nachricht bedeutet, dass es geklappt hat, sagt Teicke. Wertheim bleibt faire Stadt. „Hut ab an die ganze Gruppe“, schließt sich Jens Rögener, der die Zertifizierung seitens der Stadtverwaltung begleitete, den Gratulationen des Oberbürgermeisters an. Das Label sei ein Qualitätsmerkmal für Wertheim, hebt Herrera Torrez hervor. „Wir unterstützen die Gruppe sehr, aber sie ist auch auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen“, appelliert er an die Bevölkerung. Für die Zukunft haben Marlise Teicke und die Mitglieder des Aktionskreises viele Ideen: Teicke hat kürzlich bei der Stadt bezüglich des Einsatzes von fairen Pflastersteinen angefragt, die Zusammenarbeit mit den Schulen soll wieder aufleben, die monatliche Präsenz auf dem Markt erhalten bleiben.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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