Eichel. Zwei riesige Autokräne, Gerüste, dazu zahlreiche Fahrzeuge zu Land und zu Wasser: Wer dieser Tage auf der L 2310 zwischen Eichel und Urphar unterwegs ist, dem fällt schnell auf, dass an der Schleuse Eichel gearbeitet wird. Im Lauf der kommenden Woche soll laut Andreas Dötsch, Leiter der Außenstelle Hasloch des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Main (WSA), ein neues Schleusentor eingesetzt werden.
Am Donnerstag bauten die Mitarbeiter mit Hilfe von Tauchern sogenannte Schleusenrevisionsverschlüsse ein. Am Freitag wird das Wasser aus den Kammern gepumpt und diese mit Treppentürmen zugänglich gemacht. Die bestehenden Schleusentore werden am gleichen oder darauffolgenden Tag entfernt. Die Maßnahme an der Eicheler Schleuse, die einer der Hauptschwerpunkte der diesjährigen Instandsetzungsmaßnahmen des WSA ist, war durch einen Unfall Mitte Dezember 2021 nötig geworden. Damals verursachte das Gütermotorschiff „Kraszna“, das rund 1000 Tonnen Kunstdünger geladen hatte, eine Havarie. Das Schiff war aus Richtung Urphar kommend in die Schleuse eingefahren und hatte mit voller Kraft gegen das Schleusentor gedrückt, das dabei völlig deformiert wurde. Das Schleusentor war damals nach wenigen Stunden ausgebaut, konnte aber vor Ort nicht repariert werden. Ein Ersatztor musste eingebaut werden.
Inspektion alle sechs Jahre
Damit die Arbeiten in Eichel, aber auch an weiteren Schleusen – unter anderem in Freudenberg – erfolgen können, sind die Schleusen zwischen Krotzenburg (Südkammer) und Lengfurt bis einschließlich 23. April gesperrt. „Die Bauwerksinspektionen an den Mainschleusen finden regelmäßig alle sechs Jahre statt. Damit dieser Turnus eingehalten werden kann, werden alternierend jedes Jahr einige Schleusenanlagen leergepumpt und entsprechend untersucht. Wir haben das Binnenschifffahrtsgewerbe bereits vor zwei Jahren über die damit verbundenen temporären Schleusensperrungen informiert,“ so Fachbereichsleiter Stephan Momper.
Rund 200 Beschäftigte des WSA Main, die für den Betrieb und Unterhaltung zuständig sind, werden parallel zur Bauwerksinspektion umfangreiche, routinemäßige Wartungs- und Unterhaltungsarbeiten an den Schleusenkammern durchführen. Rund 20 bis 25 Mitarbeiter, davon 15 Beschäftigte der WSA, sind in Eichel tätig. Für die Prüfungen, Bauwerksvermessungen und für die dringenden Instandsetzungsarbeiten müssen die Schleusen Krotzenburg (Südkammer), Obernau, Freudenberg, Eichel, Himmelstadt, Würzburg, Garstadt und Schweinfurt trockengelegt werden.
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