Abschluss

„Tierischer“ Kunstsommer auf der Wertheimer Burg kam gut an

Der „tierische“ Kunstsommer auf der Wertheimer Burg ist am Sonntag zu Ende gegangen. Galerist Axel Schöber blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Wie er sagt, kamen Ausstellung und Vorträge sehr gut an.

Von 
Matthias Ernst
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Wertheim. Er wusste, dass er mit „Dogs – zwischen Instinkt und Zuneigung“ ein Wagnis eingeht. Aber machen wollte Galerist Axel Schöber die Ausstellung im Neuen Archiv auf Wertheimer Burg auf jeden Fall. Die Konzentration auf ein Motiv, den Hund, war ein Experiment, das er gerne einging, um den Menschen aus der Region etwas Neues zu bieten. Schon im Vorfeld, so Schöber beim Kultursommer-Abschlussgespräch mit den Fränkischen Nachrichten, war ihm klar, dass man mit dem besten Freund des Menschen in der künstlerischen Darstellung nur ein ganz spezielles Klientel ansprechen werde. Doch letztlich fanden – neben Hundebesitzern – viele Besucherinnen und Besucher der Burg den Weg in die Ausstellung.

Was ihn überrascht hat, war deren Verweildauer in der Schau. Das liegt seiner Meinung nach am gemeinsamen Thema. Die Bilder und Skulpturen seien dadurch „vergleichbar“. „Seit Jahrhunderten ist der Hund aus dem Alltagsleben des Menschen nicht mehr wegzudenken und ‚Partner‘ fürs Leben“, findet Schöber. Und nicht nur deshalb habe dieser seinen Weg in die Kunst gefunden. Allerdings, so kommunizierte es der Kunstfachmann, habe in den vergangenen 15 bis 20 Jahren ein Wandel stattgefunden. Immer weniger Bilder oder Skulpturen mit Hunden seien entstanden. Dass das zu Unrecht geschehen ist, „das wollte ich mit der Ausstellung zeigen“.

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Über 700 Menschen haben in den vergangenen sieben Wochen die Schau besucht. Und an jedem Ausstellungstag war mindestens ein mit Hund dabei. Herrchen und Frauchen nahmen ihre Vierbeiner einfach mit und brachten so besonderes Leben in das altehrwürdige Gemäuer.

Insgesamt wurden Werke von 30 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt, darunter auch ein von Professor Ottmar Hörl geschaffener Mops. Der Künstler hielt zudem im Rahmenprogramm einen sehr gut besuchten Vortrag über den Kunstmarkt und die Kunst. Die Ausführungen von Axel Schöber über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kunst hätten dafür ein paar mehr Besucher verdient gehabt. Dafür fand der verlegte Vortrag von Dagmar Wolf-Heger „Wolf & Natur – Wolfsnatur“ am letzten Tag der Ausstellung großen Zuspruch.

An diesem Tag war auch Sandra Wörner anwesend, die ihr Atelier auf die Burg verlegt hatte und live vor Publikum den Kopf eines Hundes zeichnete. Wie viel Arbeit und Mühe im Vorfeld nötig sind, um so ein Kunstwerk zu schaffen, das wurde den Betrachtern dabei besonders deutlich vor Augen geführt.

Sei es die hölzerne Skulptur „Die Meute“ von Sieglinde Gros, das mit KI erstellte Bild von Maria Kirchhof von einem Hund und seiner Herrin oder die Werke sowie von Julia Belot wie „Iza und zwei Wölfe“ und von Antje Vega „Klar Sicht“ – sie alle begeisterten das Publikum. Dabei waren Überraschungen dabei, aber auch Alltägliches, doch immer aus der Sicht des Künstlers betrachtet und damit aus einem anderen Blickwinkel, als man selbst es tun würde.

Pläne für 2025

Das machte diese Ausstellung so besonders, findet Axel Schöber, der im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen möchte. Dann allerdings mit einem vollkommen anderen Thema. „Katzen werden es nicht sein“, versprach er schon mal. Aber er hat bereits eine Idee, wie er die Kunstszene in Wertheim mit einer weiteren Ausstellung bereichern will.

Ausdrücklich würdigte er die Stadt Wertheim für die Unterstützung, die sogar ein Zaunbanner mit dem Hunde-Porträt „Paula“ von Sandra Wörner erstellen ließ, um auf den Kunstsommer aufmerksam zu machen.

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