Ortschaftsrat tagte

Tauberbrücke bei Waldenhausen soll saniert oder neu gebaut werden

Prioritätenliste für Haushaltsmittelanforderung 2025 festgelegt

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Die Tauberbrücke bei Waldenhausen soll saniert oder neu gebaut werden. In der Ortschaftsratssitzung ging es um Lösungen für eine dafür nötige monatelange Vollsperrung des Übergangs. © Birger-Daniel Grein

Waldenhausen. Welche Projekte sind für Waldenhausen im städtischen Haushalt 2025 am wichtigsten? Diese Frage war eine der zentralen Punkte bei der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch im Feuerwehrhaus. Außerdem ging es um die Auswirkung einer Sperrung der Tauberbrücke wegen Sanierung oder Neubau.

Ortsvorsteher Gerrit Lang berichtete, die Haushaltsmittelanforderungen müssen bis 10. Mai bei der Stadtverwaltung eingereicht werden. Bei deren Festlegung bezog man die Kandidatinnen und Kandidaten bei den anstehenden Kommunalwahlen und die Bürger mit ein.

In der Sitzung des Ortschaftsrats Waldenhausen notiert

Waldenhausen war vor einigen Wochen Endstation einer Verfolgungsjagd über mehre Bundesländer hinweg gewesen, berichtete Ortsvorsteher Gerrit Lang in der Ortschaftsratssitzung. Drei Personen landeten damals mit ihrem Fahrzeug in einer Sackgasse der Ortschaft. Sie versuchten dann, weiter zu Fuß vor der Polizei zu flüchten. Eine Anwohnerin beobachtete die Situation, rief sofort die Polizei und lenkte diese per Telefon zu den Verdächtigen, die dann festgenommen wurden. Lang lobte die Zivilcourage der Frau. „Dorfleben“ bedeute auch, sich zu kümmern, wenn etwas ungewöhnlich scheint, betonte Lang. Die Waldenhäuserin habe bewusst auf jede Ehrung für ihren Einsatz verzichtet. Für sie sei ihr Handeln selbstverständlich gewesen. Lang lobte ihren Einsatz und die gezeigte Zivilcourage. Bürger kritisierten die Informationspolitik der Polizeibehörden. Man hätte im Nachgang informieren müssen, dass die Gefahr gebannt sei. Wie es hieß, wurde der Einsatz von der Polizei Hanau geleitet und es habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.

Frank Helm stellte sich als Kandidat für den Gemeinderat vor. Er ist amtierende Ortsvorsteher von Dietenhan. Er betonte, wer in den Gemeinderat wolle, müsse sich für jede Ortschaft so einsetzen, so als ob der dort wohnen würde. Er und Lang betonten, sie würden sich menschlich und fachlich sehr gut verstehen. Kommunalwahl sei Personenwahl unabhängig von der Liste, betonten sie.

Auf Nachfrage kündigte Lang an, dass Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Beier in der nächsten Sitzung über den Glasfaserausbau in Waldenhausen durch sein Unternehmen informiere werde.

In seinem Rückblick freute sich der Ortsvorsteher über die vielen Teilnehmer am Ostergottesdienst mit anschließendem Osterfrühstück. Es sei eine schöne kirchliche Veranstaltung gewesen. Außerdem berichtete er vom erfolgreichen Anfischen an Ostermontag. Bürger kritisierten, dass Angler über Felder und landwirtschaftliche Wiesen fahren. Dies könne negative Auswirkungen für die Landwirte haben.

Der Maibaum wird am 30. April am Dorfplatz aufgestellt. Geschmückt wird er vom Kindergarten. Die anschließende Feier findet am Feuerwehrhaus statt. Mit dem Gewinn aus dem Fest soll ein neues Kochfeld angeschafft werden, da wegen Umstellung auf Nahwärme der Gasanschluss für den Gasherd im Feuerwehrhaus nicht mehr bereitsteht.

Am 3. Mai findet ein Wengertspaziergang mit Christian Ulzhöfer und weiteren Sachkundigen statt. Es geht um Höhlen, Flora und Fauna am Walzenberg. bdg.

Wie Lang sagte, seien für das laufende Jahr folgende Position für die Ortschaft im Haushalt eingestellt: 10 000 Euro für die Sanierung und Erweiterung der Ortsrufanlage, 8500 Euro für die Kindertagesstätte (neue Spülmaschine und 5000 Euro für die Planung Erweiterung/Umgestaltung Außengelände) sowie 11 000 Euro Ortsbudget. Für 2025 sind 65 000 Euro für das Kita-Gelände, 18 000 Euro für die Hangsicherung Talweg (städtischer Anteil) und 10 000 Euro für die Parkettsanierung des Turnraums in der Mehrzweckhalle eingestellt.

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Der letzte Punkt wurde durch die Stadtverwaltung aufgenommen. Einen dringenden Bedarf sieht man n Waldenhausen für die Sanierung noch nicht.

Nicht im Haushalt berücksichtigt sind bisher die Forderung nach Planungsmitteln für den Umbau des Erdgeschosses des ehemaligen Feuerwehrhauses sowie die Sanierung der Steigäckerstraße mit Beleuchtung. Zum Feuerwehrhaus erläuterte Lang, es fehle eine Wirtschaft als Treffpunkt im Ort. Viele ältere Leute könnten die Treppen in den oberen Raum des Feuerwehrhauses nicht mehr hochlaufen. Daher wolle man im Erdgeschoss Möglichkeiten für Treffen und Veranstaltungen schaffen. Marlise Teicke verwies darauf, dass es wegen geflossener Fördermittel für den Bau des Hauses eine Sperrfrist für Umbauten zur Umnutzung gilt. Diese soll aber bald auslaufen.

Lang freute sich, dass zwei Helfer die Lautsprecher der Ortsrufanlage überprüfen und falls nötig möglichst noch 2024 austauschen wollen. Die Hangsicherung am Talweg soll 2025 zusammen mit der Sanierung des Radwegabschnitts Forellenhof – Waldenhausen erfolgen. Mangels geeigneter Fläche ist die Ausweisung eines neue Holzlagerplatzes nicht möglich, erklärte der Ortsvorsteher.

Mit Blick auf 2025 stellte er zwei neue Projekte vor. Auf jeden Fall müssen neue Urnengräber auf dem Friedhof geschaffen werde, da nur noch wenige frei sind.

Es gab ein Vor-Ort-Gespräch mit Uwe Flegler von der Stadt Wertheim. Die Gräber sollen an der Seite des Radwegs entstehen. Vorgesehen sind 15 weitere Urnengräber mit freier Gestaltung.

Als zweites größeres Projekt wurde vorgeschlagen, im Rahmen der Maßnahme am Außengelände der Kita auch den öffentlichen Spielplatz zu überplanen und dort kleinkindgerechte Spielgeräte zu ergänzen. „Es gibt in der ganzen Großen Kreisstadt keinen Spielplatz für Kinder von 0 bis zwei Jahren“, so Lang.

Einstimmig beschloss das Gremium folgende Anforderungen für den Haushalt 2025 mit Priorisierung: Auf Platz eins setzte man den Kita-Außenbereich unter Berücksichtigung von Spielgeräten für bis Zweijährige auf dem öffentlichen Spielplatz. Auf dem zweiten Rang folgen die Mittel für die Ortsrufanlage, insofern diese nicht schon im laufenden Jahr genutzt werden. Die Planung für den Umbau des Erdgeschosses des Feuerwehrhauses steht auf Platz drei, gefolgt von der Erweiterung oder Neuausweisung eines Holzlagerplatzes. Auf Platz fünf stehen die Urnengräber, da diese schon fest geplant sind. Danach steht die Sanierung der Steigäckerstraße auf der Liste.

Zweites großes Thema der Sitzung war die Tauberbrücke bei Waldenhausen. Sie ist Teil der Kreisstraße, welche die Dorfzufahrt bildet. 2022 hatte eine Fachfirma den Zustand der Brücke geprüft. Nun liegen die Ergebnisse vor. Diese zeigen, dass die Brücke entweder saniert oder neu gebaut werden soll. Was genau gemacht werden soll, stehe noch nicht fest, ebenso der Ausführungszeitpunkt, so Lang. Am Donnerstag fand im Rathaus ein erstes Gespräch mit den Experten zum Thema statt. Lang nutzte die Sitzung am Tag davor, um Impulse von den Bürgern zu erhalten, was bei einer Brückensperrung zu berücksichtigen ist.

Er zitierte aus einer E-Mail des Kreisstraßenbauamts. Darin heißt es, für die Sanierung gehe man von einer Vollsperrung von etwa neun Monaten, für einen Ersatzneubau von 14 Monaten aus. Eine Behelfsbrücke für den motorisierten Verkehr sei aus Kostengründen nicht möglich. Die Umleitung soll über Sachsenhausen, nicht aber über die tonnagebeschränkte Brücke über den Teilbach erfolgen, sondern vorbei am Anwesen Teilbachstraße 1. Noch geprüft werden soll der Zugang zur Bushaltestelle an der L 506 zwischen Wertheim und Reicholzheim.

Lang erklärte, den gesamten Verkehr über Sachsenhausen laufen zu lassen, funktioniere nicht. Auch ein Einbahnstraßensystem sei nicht umsetzbar. In der Sitzung wurden zudem weitere Punkte genannt, die berücksichtigt werden müssen: Schülerverkehr, Einsatzfahrzeuge, Anlieferverkehr, Baufahrzeuge für das Neubaugebiet, die Baustelle der Westfrankenbahn, Müllabfuhr, Ernte und Ackerbau, Begegnungsverkehr an Engstellen einer möglichen Umfahrung sowie die ein Kilometer lange deutliche Steigung auf der Strecke Waldenhausen – Sachsenhausen. Auch hieß es, für die Verbreiterung dieser Strecke für den Umfahrungsverkehr wären mehr Natureingriffe nötig als bei einer Behelfsbrücke. Die Breite müsse so sein, dass Traktor und Lkw aneinander vorbeikommen. Lang betonte: „Eine Behelfsbrücke für Fußgänger inklusive Verkehrssicherung an der Straße sind unabdingbar.“ Er wolle darauf bestehen, dass es eine Informationsveranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger gibt, wenn Details vorliegen.

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