Wertheim. Viele Besucher kamen aus Bayern. Sie nutzten den dortigen Feiertag Mariä Himmelfahrt zum entspannten Bummeln und Genießen in Wertheim.
„Shoppen und Schöppeln“ war aber auch ein Ort, um Bekannte zu treffen. Simone Penning-Spatz aus Altenbuch berichtete, vor einigen Jahren habe man Leute aus Höhefeld kennengelernt. „Mit denen treffen wir uns nun einmal im Jahr immer bei dieser Aktion“, sagte sie. Einen genauen Treffpunkt in der Stadt mache man dazu nicht aus. „Wir wissen, dass wir alle da sind.“ Das besondere Einkaufserlebnis nennt sie „eine schöne Idee“. Toni Spatz ergänzte, die Männer der Gruppe kämen vor allem zum Schöppeln, die Frauen auch zum Shoppen.
Hubert und Magret Kronmüller aus Bestenheid berichteten, sie seien jetzt auf Informationstour, was man demnächst kaufen und anziehen können.
In den Geschäften gab es verschiedene Weine gratis zu verkosten und auch für alkoholfreie Erfrischungen war gesorgt. Voll besetzt waren auch die Tische der Außengastronomie und Cafés vor allem auf dem Marktplatz. Die Stände, die süße und herzhafte Leckereien verkauften, sowie die Verkaufsstände für Wein wurden gut angenommen.
Mit viel Applaus bedacht wurde das musikalische Unterhaltungsprogramm. Verschiedene Straßenmusiker wechselten zwischen verschiedenen Stellen in der Altstadt.
Einer von ihnen war der 35-jährige Sänger und Liedschreiber Philipp Lumpp aus Heilbronn.
Neben bekannten Hits sang er vor allem seine eigenen gefühlvollen Lieder über die Liebe und das Leben. Der Berufsmusiker kündigte vor einigen Jahren seien Job im technischen Bereich, um sich ganz der Musik zu widmen. In Wertheim spielte er das erste Mal. „Es war ein sehr schöner Auftritt“. Den Leuten gefalle seine Musik, freute er sich. der erhaltene Applaus ihn, genauso wie die anderen Musiker , die ebenfalls auftraten. „Der Gitarrenkoffer ist voll mit Geld und die Leute sind dankbar, dass ich spiele,“ resümierte Lumpp. Zu hören gab außerdem „MW the Busker“, Sein Sänger aus Warschau und das süddeutsche Singer-/Songwriter-Duo „Kasita Kanto“. In der Eichelgasse spielte Wolfgang Michel auf der Ziehharmonika Volkslieder.
Bereits zum dritten Mal beteiligte sich Weinhändler Konrad Michel mit seinem Sohn gemeinsam mit dem Restaurant Anatolia Wertheim am Einkaufserlebnis. Auch Konrad Michel zeigte sich mit dem Tag zufrieden. Die Veranstaltung sei ganz toll. Er habe viele Geschäfte mit Wein versorgt, berichtete er.
Bioweingut neu dabei
Erstmals bei der Veranstaltung dabei war das Bioweingut Seitz aus Königheim. Auch deren Mitarbeiter vor Ort zeigten sich zufrieden und lobten die Veranstaltung. Die Leute nutzten die Möglichkeit nicht nur für Weingenuss, sondern auch, um sich über den Bioanbau beim Wein zu informieren. Außerdem konnte das Weingut seinen Wohnwagenstellplatz auf dem Hof während der Veranstaltung vermitteln.
Der Nachwuchs freute sich an der Veranstaltung über die Ballonfiguren von Molli Ballon. Viele kleine und große Zuschauer zog das Puppentheater „Lari Fari“ aus Dorfprozelten an. Es zeigte das Stück „Johnny und das Müllmonster“, dessen Texte und Lieder die Puppenspielerinnen selbst geschrieben hatten. Ziel des Stücks sei es, Kinder für die Müllvermeidung und gegen Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren, erklärten Ingeborg Blos und Bettina Keller.
Mit dem Müllmonstertheater waren sie 2018 für den Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung nominiert. „Lari Fari“ war das dritte Mal dabei. „Der Zollhof ist ein schöner Platz und ruhig für Theatergenuss“, erklärten die beiden Frauen. Von den Besuchern gab es auch Vorschläge für die kommenden Veranstaltungen. So regten Gäste an, zukünftig ein Pfandglas, zum Beispiel mit dem Optimisten als Motiv herauszugeben, dass man von Geschäft zu Geschäft mitnehmen kann. Optimal dazu wäre eine Halterung zum Umhängen.
Junger Wein aus alten Gläsern
Auch die beiden Wertheimer Museen beteiligten sich an der Veranstaltung. Im Glasmuseum gab es jungen Wein aus alten Gläsern und Brigitte Dosch gab zudem dort interessante Einblicke in die Geschichte der Trinkkultur.
Auch an den guten Zweck wurde gedacht. So gab es zum Beispiel beim „Zeitzeichen“ Vanillesofteis gegen eine Spende zu Gunsten der „Tour der Hoffnung“ für krebs- und leukämieerkrankte Kinder.
Viele Spenden
Christine Gesella, Abteilungsleiterin im Geschäft „Zeitzeichen“ und ihr Team freuten sich, dass bei ihrem Spendenprojekt viele Spenden zusammenkamen. Spender hätten dabei auch berichtet, dass es einen familiären Hintergrund zur Thematik gebe, die sie motiviere zu unterstützen. Gesella betonte, die Spendenaktion für die Tour sei ihr ein Anliegen. „Sie tut viel Gutes, dass muss man unterstützen“. Zu Shoppen und Schöppeln generell sagte sie, sie sei immer zufrieden, wenn etwas in Wertheim passiert.
Auch die Resümees von weiteren Geschäftsinhabern und den Verantwortlichen vielen positiv aus. Miriam Swiegot, Inhaberin des Kindermodengeschäft Fuchsnest, freute sich über den regen Besuch beim Kindertheater am Platz neben ihrem Geschäft. Dieses sei ein Magnet für ihr Geschäft und locke Leute auch in die versteckteren Ecken der Altstadt. Sie bot vor ihrem Laden alkoholfreien Bioapfelspritz an und hoffte, damit auch etwas Werbung für das Taubertaler Streuobst zu machen.
„Alles richtig gemacht“
Innenstadt- und Burgmanager Christian Schlager resümierte, in Bayern sei Feiertag, die Wertheimer organisieren etwas und die Stadt ist voll, „also haben wir alles richtig gemacht.“ Die Veranstaltung verbinde die Weinstadt Wertheim mit einem Einkaufserlebnis und Regionalität. Die Weinprobe würde Leute auch in kleinere Geschäfte locken, die sie sonst nicht besuchen würden Das Event senke die Schwelle, einfach mal hinein zu schauen. „Es wird aber auch gut verkauft“, gab Schlager die Rückmeldung der Händler wieder.
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