Baumaßnahme (Plus Video) - Auskolkungen im Solbereich des Bachs werden behoben– auch um die Sicherheit der darüber führenden Brücke zu gewährleisten

Schönertsbach bei Dörlesberg erhält ein neues Bett

Von 
Heike Barowski
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Ausspülungen im vor Jahren naturnah angelegtem Bett des Schönertsbachs machen die Arbeiten notwendig, um unter anderem die Sicherheit der Brücke zu gewährleisten. Vor Ort trafen sich (von links): Fachplaner Jürgen Baier, Tiefbauamtsleiter Wolfgang Kron, Bauleiter Gerhard Herrmann und Polier Stefan Baumann. Nicht zu sehen ist Michael Happ vom Tiefbauamt. © Heike Barowski

Dörlesberg. An diesem Mittag brennt die Sonne gnadenlos. Doch Abteilungsleiter Wolfgang Kron und Michael Happ vom Referat Tiefbau der Stadt Wertheim sowie Fachplaner Jürgen Baier vom Planungsbüro ibu haben es mit ihrem Vororttermin gut getroffen, denn die Baustelle liegt in einer Senke, umrahmt von hohen, schattigen Bäumen.

Gerade haben sie sich mit dem Bauleiter Gerhard Herrmann und Polier Stefan Baumann von der Firma Zöller Bau zu einer Besprechung zusammengefunden. „Ich bin mindestens einmal die Woche hier“, sagt Kron und Baier nickt zustimmend.

Seit 22. Juli laufen die Arbeiten am neuen Flussbett für den Schönertsbach, nahe des Gemeindeverbindungswegs zwischen Dörlesberg und Reicholzheim, in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Klärwerk.

Bei einer turnusmäßigen Prüfung des Rohrdurchlasses, der auch als Brücke über den Schönertsbach genutzt wird, wurde festgestellt, dass nicht nur im großen Stahlbetonrohr die Durchgängigkeit für Kleinlebewesen durch Wassermassen zerstört wurde, sondern sich Auskolkungen im Flussbett gebildet hatten.

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Gefahr drohte durch Auskolkung

Auskolkungen sind Vertiefungen in der vor Jahren naturnah angelegten Bachbefestigung. Die damals verbauten Steine wurden durch den Wasserdruck herausgerissen und weggespült. „Hinter der Herdmauer, die den ganzen Bereich stützt, haben wir eine Ausspülung von etwa 1,50 Meter festgestellt. Das birgt die Gefahr, dass die Betonmauer kippt. Dann würde sich das gesamte Gefüge lösen. Das würde zu einem Standsicherheitsproblem der Verrohrung und der Brücke führen“, erklärt Kron die Dringlichkeit der Baumaßnahme.

© Heike Barowski

Um eine langfristige Lösung zu erzeugen, werden aktuell große Steine in ein Betonfundament gesetzt, damit sie nicht wieder durch die Kraft des Wassers herausgerissen werden können, sondern im Bachbett bleiben.

Verwendet werden übrigens spezielle Wasserbausteine aus Sandstein, die unter anderem frostbeständig sind, in einer gewissen Größe und Festigkeit. Sie werden von den Mitarbeitern der Firma Zöller Bau zu einem stabilen Flussbett zusammengefügt und in Beton gesetzt. „Die Geschwindigkeit des Wassers ist so mächtig, dass es bei einer losen Schüttung zu Abspülungen kommen würde“, ergänzt Jürgen Baier. Dabei zeigt er auf die noch sichtbare kleinere Ausspülung unmittelbar hinter der zweiten Herdmauer.

Der Bach wird für die Dauer der Bauarbeiten umgeleitet und über ein Rohr wieder in sein altes Flussbett „entlassen. Gut zu sehen ist auf dem rechten Bild noch die kleinere der beiden entstandenen Ausspülung hinter der zweiten Herdmauer. © Heike Barowski

Froh ist nicht nur Baier, dass es bislang kein Unwetter gegeben hat, denn das würde die Bauarbeiten erschweren. Doch bevor die Arbeiten am Flussbett begonnen wurden, musste ein sogenannter Bypass gebaut werden: die Verrohrung und Umleitung des Baches. „Das ist nötig, damit das Areal, in dem gebaut wird, trocken ist“, so Kron. Zuvor wurden von Mitarbeitenden der ökologischen Baubegleitung Tiere eingesammelt. Unter anderem wurden Fische gefangen und umgesetzt.

Als Bauende gibt Jürgen Baier Ende September an. Dabei spiele vor allem auch der Beginn der Schonzeit für die laichenden Fische eine Rolle, ergänzt Kron. „Aus diesem Grund haben wir auch nur ein sehr begrenztes Baufenster“, so Baier. Für die gesamten Kosten in Höhe von 85 000 Euro kommt die Stadt Wertheim auf.

Teil der Maßnahme ist neben der beschriebenen Solbefestigung aber auch die Wiederherstellung einer Durchgängigkeit im Rohr für Kleinlebewesen. Bei der Montage des Rohrs wurden Bewährungsmatten und Steine eingesetzt, um Molchen, Fischen und Fröschen, die Durchquerung des Rohrs zu erleichtern. „Der starke Abfluss des Wassers und das mitgeführte Schwemmgut hatten diese Vorrichtung bei einem Unwettereignis herausgerissen“, weiß der Abteilungsleiter. Nun werde diese Durchgängigkeit mit Beton und Steinen wieder hergestellt.

Sehr genau zugehört hat Michael Happ vom Referat Tiefbau. Er wird ab kommender Woche Wolfgang Kron unter anderem auf dieser Baustelle mitten im Wald vertreten.

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