Kembach. Fast wäre die Kembacher Ortschaftsratssitzung am Montag ausgefallen. Denn unmittelbar neben der Kembachtalhalle, in der das Gremium tagte, war am selben Tag die neue Volleyball-Anlage eröffnet worden. Kembacher Jugendliche hatten sich dafür eingesetzt und sammelten engagiert das erforderliche Geld. Eigentlich wäre eine feierliche Einweihung dran gewesen statt der regulären Sitzung.
Doch übers Netz sollten auch die vielen Vorhaben des Ortschaftsrats für 2024. Die Kembachtalhalle muss saniert werden. Gemeinsam mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern diskutierte das Gremium, wie umfangreich das in den 1970er Jahren erbaute Gebäude überholt werden soll.
„Hier fallen fast wöchentlich kleinere Reparaturen an“, klagte Ortsvorsteherin Tanja Bolg. Dach und Decke müssen saniert werden. Es gebe Beschwerden wegen defekter Duschen. Die alte Ölheizung funktioniere auch nicht mehr richtig. „Eine Wärmepumpe aber ergibt für uns keinen Sinn“, erklärte Bolg. „Als erster Schritt in diese Richtung muss die Isolierung optimiert werden. Ein Bürger fragte ganz direkt: „Wird das Stückwerk oder ist eine Vollsanierung geplant?“
Eine umfassende Sanierung der Halle ist dem Ortschaftsrat lieber. Tanja Bolg brachte sogar die Option „Abriss und Neubau“ ins Spiel. Der Punkt landete unter den Haushaltsmittelanforderungen für 2024. Entscheiden wird darüber der Gemeinderat.
Auf der Liste steht ebenfalls der Bau eines Radwegs nach Kembach. Ein weiteres Vorhaben ist die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED. Die Ortsvorsteherin erklärte den Vorteil: „Es geht ja nicht nur ums Energiesparen. LED-Leuchten sind leichter dimmbar und damit für die Nacht regulierbar.“ Zurzeit geht in Kembach in der Nacht zwischen 0.30 und 3.30 die Lichter aus.
Auf der Wunschliste für 2024 steht auch die Sanierung der Stützmauer am Ortsausgang auf der Straße nach Neubrunn. Hierfür gebe es keine Zuschüsse. Das Projekt müsse aus dem Stadtsäckel finanziert werden, hieß es. Ebenfalls mit städtischen Mitteln soll ein Anwesen unterhalb der Kirche in der Kembachstraße 40 erworben werden. Das Ziel: Nutzung der Garagen für den Ort. Dort soll Werkzeug und Material gelagert werden, für das es bislang keine eigenen Räume gibt. Das Haus wird nach dem Willen des Ortschaftsrats abgerissen. An dessen Stelle ist ein öffentlicher Platz, ein kleiner Park, geplant.
Tanja Bolg berichte, dass der Spielplatz an der Kembachtalhalle wieder voll genutzt werden könne. Der neu gesäte Rasen sei angewachsen und der Kletterturm habe ein neues Fundament erhalten. Die Ortsvorsteherin informierte auch darüber, dass Kembach zur 200. Wertheimer Michaelismesse mit einem Wagen des Kultur- und Verschönerungsvereins am Messeumzug teilnehmen werde. Für den Messelauf am 7. Oktober werden noch schnelle Läuferinnen und Läufer gesucht.
Nicht zu toppen waren wohl die 103 Stundenkilometer, die bei einer Geschwindigkeitsüberprüfung eines Fahrzeugs innerorts in der Holzkirchhäuser Straße gemessen wurden. Anwohner hatten sich bereits häufig über Raser beschwert.
Gar nicht mehr gefahren werden darf derzeit auf der Blumenstraße. Wegen eines kleinen Erdrutsches ist diese zurzeit gesperrt. Der Hang sei durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage abgerutscht, hieß es im Ortschaftsrat.
Den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern war die Sorge um die Ortschaft anzumerken: „Unsere teilkanalisierten Bäche sind nicht für ein Hochwasser ausgerichtet“, bemerkte ein Kembacher. Hinsichtlich des Zustand s der Gewässer gebe es schon lange Zwistigkeiten mit der Stadtverwaltung.
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