Wertheim/Kreuzwertheim. Die christlichen Pfadfinder Royal Ranger aus Wertheim bieten auf einer großen Wiesenfläche im Kreuzwertheimer Himmelreich umfangreiche Jugendarbeit an.
Die Pfadfinder gibt es weltweit, die örtliche Gruppe gehört zur Jugendarbeit der Jesus Gemeinde Wertheim, die sie unterstützt. „Wir sind als Pfadfinder deutschlandweit verknüpft, betonte Stammleiterin Rita Thomas im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. In Deutschland gebe es rund 500 Royal Ranger-Stämme.
Jugendarbeit begrüßt
Für das Lagern zahlreicher Materialien für ihre Jugendarbeit brauchen die Pfadfinder, wie sie selbst betonten, einen abschließbaren Geräteschuppen auf ihrem Gelände. Für diesen stellten sie vor kurzem eine Bauvoranfrage. Der Kreuzwertheimer Gemeinderat begrüßte in seiner letzten Sitzung die von der Organisation geleitete Jugendarbeit. Eine Mehrheit für das gemeindliche Einvernehmen für den Schuppen gab es aber nicht, denn er liegt im Außenbereich (wir berichteten).
Die Entscheidung obliegt letztlich dem Landkreis. Rita Thomas sagte zum Thema: „Wir als Organisation wünschen uns eine Privilegierung im Außenbereich für solche Bauvorhaben von uns, wie sie auch Sportvereine haben.“ Sie verdeutlichte weiter die Wichtigkeit des Geländes und die dort geleistete Arbeit. Vor zwölf Jahren habe man sich mit Gründung der Royal Ranger Wertheim zuerst auf dem Grillplatz im Himmelreich getroffen. Später wechselte man auf das Wiesengrundstück nebenan. „Die Marktgemeinde unterstützte uns dabei.“ Sie besteht laut Thomas aus zwei kleinen Stücken, welche die Gemeinde zur Verfügung stelle und fünf gepachteten privaten Grundstücken. „Es reicht vom Weg bis an den Wald.“ Dennoch mache es nur 0,14 Prozent der gesamten Himmelreichfläche aus.
Die Royal Ranger hätten Angebote für Kinder und Jugendliche von fünf bis 19 Jahren. Zusammen mit den Leitern, darunter auch Nachwuchsleiter, seien durchschnittlich 50 Leute aktiv. Sie kommen aus der gesamten Region. Thomas zählte beispielhaft auf: „Wertheim mit Ortschaften, Marktheidenfeld, Schollbrunn, Hasloch, Altfeld und ganz viele Kinder aus Kreuzwertheim mit seinen Ortsteilen.“ Es gebe die jungen Forscher (fünf bis acht Jahre), die Kundschafter (neun bis elf Jahre), die Pfadfinder (zwölf bis 14 Jahre) und die Pfadranger (ab 15 Jahre). Insgesamt habe man sieben Teams. Man treffe sich immer samstags außerhalb der Ferien von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und 17.30 Uhr bis 21 Uhr auf dem Gelände. Außerdem gibt es zusätzlich Treffen für die Pflege des geländes. Aktion außerhalb und teilnahme an Camps in Deutschland und Europa stehen ebenso auf dem Plan.
Die Aktivitäten der Royal Ranger werden in mehrere Bereiche gegliedert. Zu diesen gehöre das Beherrschen pfadfinderischer Techniken, wie das Bauen mit Naturmaterialien (Tische, Feuertische) und Dreibeinbünde. Dabei lernen die Kinder auch vieles über Knoten, Bünde und Statik. Auf dem Gelände sind einige der Bauwerke zu sehen.
Außerdem lernen die Kinder und Jugendlichen das Kochen, während sie auf Wanderungen unterwegs sind. Die Einhaltung von Hygiene, Feuermachen , der Schutz der Natur bei deren Nutzung sind weitere Themen.
Es gebe Touren mit Fahrrad, Wanderungen und Kanufahrten, bei denen die Orientierung mit Karte, Kompass und Pfadfinderzeichen geübt werde. Die Pfadfinder lernen unter anderem Tiere zu erkennen, essbare und giftige Pflanzen zu unterscheiden, den bau von Notunterkünften und erste Hilfe in der Natur. der Bau verschiedenster Zelte auf umweltgerechte Weise wird gelehrt. „Es gibt zum Beispiel Zeltheringe aus Stöcken.“
Ein weiterer wichtiger Bereich sei die Persönlichkeitsbildung, das soziale Lernen, die Förderung von Individualität und Teamgeist zugleich, sowie die Förderung der Talente. Die Heranwachsenden lernen, sich im Team unterzuordnen aber auch Führung und Verantwortung zu übernehmen. „Außerdem vermitteln wir die Werte der Bibel.“ Eine wichtige Rolle spiele zudem die Erlebnispädagogik mit entsprechenden Spielen.
Schuppen dringend benötigt
Zur Fläche im Himmelreich sagte Rita Thomas: „Sie ist unser Zuhause.“ Jedes Team habe dort einen eigenen Teambereich, wo es zusammenkomme und den es immer wieder gemeinsam neu gestalte. „Die Kinder kennen und lieben den Platz.“ An ihm gebe es auch 70 verschiedene Pflanzen, welche die Pfadfinder kennen würden, inklusive ihrer Nutzungsmöglichkeiten.
Den Lagerschuppen benötige man dringend für das sichere Aufbewahren von Werkzeugen, Löscheimern, Fahnen, Spielekisten, Gartengeräten und weiterem Material. dazu gehöre zeitweise Zeltmaterial für die Camps. „Dieses Material muss diebstahlsicher gelagert werden“, betonte die Stammleiterin. Die Kinder tragen selbst die Verantwortung für die Ordnung in der Hütte.
Auf dem Gelände sei schon seit über 30 Jahre ein Geräteschuppen gestanden. Dieser sei nun aber völlig einsturzgefährdet gewesen. Rita Thomas: „Laut meiner Recherche hätten wir die Hütte ersetzen dürfen, ohne Antrag.“ So stellte man an die Stelle eine kleine neue Hütte. Ihre Information war jedoch leider nicht richtig, wie sie später erfuhr.
Nach zwei Treffen mit dem Bauamt des Main-Spessart-Kreises habe das Amt vorgeschlagen, einen Antrag auf Bauvoranfrage zu stellen. Dieser ist aktuell noch in der Prüfung. Ob der Werkzeugschuppen abgebaut werden muss, ist demnach noch offen.
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