Wertheim. Ein Abend wie im Paradies erlebten die Besucher des Konzert von „True Collins“ in Wertheim. Die Band begeisterte mit Liedern von Phil Collins und Genesis auch im zweiten Jahr auf der Burg.
Gleich vom ersten Ton an hatten die fünf Musiker von „True Collins“ ihr Publikum fest im Griff und spätestens nach dem zweiten Stück saß niemand mehr auf den Stühlen. Man stand oder tanzte zu den Klängen der Musik der legendären Gruppe Genesis und oder ihrem genialen Schlagzeuger und späteren Solisten Phil Collins.
Tom Ludwig (Gesang), Ray Bildesheim (Keyboard), Jasper Hanel (Schlagzeug und Loops), Ralf Oehmichen (Gitarren) und Jörg Feser (Bass) verstanden es vortrefflich, den Sound der Originale zu treffen, ohne allzu viele Interpretationen. Das kam beim Publikum bestens an. „Die spielen echt toll“, meinte beispielsweise Otto Vogel. Julia Herbig war extra aus Würzburg gekommen, um die Musik der 80er und 90er so originalgetreu wie möglich zu hören. Während auf dem Würzburger Residenzplatz Weltstar Sting auftrat, fuhr sie lieber nach Wertheim auf die Burg, um der Musik von True Collins zu lauschen und sie einzusaugen.
Schippe draufgelegt
Bereits im vergangenen Jahr war die Band auf der Burg aufgetreten und schon damals waren die Zuhörer mehr als begeistert. In diesem Jahr hatte man allerdings das Gefühl, dass die fünf Musiker noch eine Schippe draufgelegt hatten. Obwohl nur wenige im letzten Jahr beim Konzert dabei waren, es wurden immer wieder Vergleiche angestellt. Das war auch nicht schwer, denn die vielen Hits, die True Collins spielten, machten deutlich, wie groß das Schaffenswerk von Peter Gabriel, Mike Rutherford, Tony Banks, Steve Hackett und Phil Collins war. Vor allem letzterer machte später als Solokünstler noch einen Riesenschritt in Richtung musikalische Unsterblichkeit. Hits wie „Mama“, „Land of Confusion“, „Two Hearts“ oder „Invisible Touch“, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, zogen an diesem Abend auf der Burg die Menschen in ihren Bann.
„Das macht Spaß hier“, meinte dann auch Sänger Tom Ludwig und dieser Spaß und die Freude, endlich wieder live Musik zu hören, entfesselte das Publikum. Es wurde mitgesungen, mitgeklatscht und fleißig mitgeschnitten. Beinahe jeder wollte einen Tonmitschnitt des Konzertes mit nach Hause nehmen.
True Collins begeisterten mit ihrer Liebe zum Detail. Da stimmt jeder einzelne Sound, jede einzelne Nuance des Gesangs, das Bühnenbild mit dem typischen Phil-Collins-Drumset, die ausgefeilten Licht-Effekte, einfach alles bei der Show. Alle großen Hits aus der Collins-Schmiede waren zu hören: „Another day in paradise“, „One More Night“, Sussudio“ und „In the air tonight“, um nur einige zu nennen. Aber auch ruhigere Stücke und Balladen aus der Anfangszeit von Collins wie „Hello, I must be going“ oder „Don’t let him steal your heart away“ kamen gut an.
Was allerdings viele Besucher verwunderte, war die Pause nach etwas über einer Stunde, die die fünf Musiker einlegten, absolut unnormal für eine Band, aber notwendig, um neue Kraft zu tanken, die dann in der zweiten Hälfte nochmals vollends entladen wurde. Tom Ludwig dankte den Veranstaltern Martina und Thomas Hartmann, die auch während Corona den Mut und die Ausdauer bewiesen haben, Veranstaltungen zu planen und Künstler zu verpflichten. Das sei keineswegs selbstverständlich in der heutigen Zeit, so Ludwig. Er versprach, dass True Collins auch im kommenden Jahr auf die Burg Wertheim kommen und erneut ein Konzert geben wird. Zu schön liegt der Burggraben und lässt die Menschen träumen und tanzen. Und dann werden es bestimmt noch mehr sein, als die jetzt über 300 Zuhörer. Die Musiker und die Musik hätten es verdient.
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