Wertherim. Bisher gab es wohl kaum ein Jahr mit so vielen gut besuchten Kundgebungen auf dem Wertheimer Marktplatz. Abgesehen von dem Protest für den Erhalt der Klinik, bei dem sich im Februar 2000 Leute versammelt hatten, war das Thema Demokratie Anlass für zwei weitere größere Veranstaltungen.
Gut 1300 Menschen kamen im Februar auf den Marktplatz, um für Demokratie und Zusammenhalt zu demonstrieren. Motto: „Wertheim zeigt Gesicht – Für Demokratie und Zusammenhalt“. Anlass waren die Enthüllungen zu einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam, bei dem es um einen „Masterplan zur Remigration“ gegangen war, der die millionenfache Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund beinhaltete.
Den Demonstrationsaufruf von Dekanin Wibke Klomp und Kreisrat Thomas Kraft hatten 114 Organisationen – ein breites Spektrum an Parteien, Vereinen, Verbänden und Unternehmen – unterstützt. Die Verantwortung für die Gesellschaft dürfe man nicht in die Hände geben von „Leuten, die meinen Freunden oder auch mir schaden können“, rief beispielhaft Elisa Spielmann, Schülersprecherin am Beruflichen Schulzentrum, der Menge zu.
Eine weitere Aktion gab es gegen die von einem rechtsextremen Magazin veranstaltete „Blaue Welle“. Rund 150 Menschen interessierten sich für das „Volksfest“ der Rechtsextremen auf dem Marktplatz. An der Gegendemonstration mit der anschließenden „Wertheimer Kaffeetafel“ auf dem Mainvorplatz nahmen 550 Leute teil. OB Herrera Torrez sagte: „Wertheim ist eine bunte Stadt, die sich gegen den aufkommenden Rechtsextremismus bisher erfolgreich gewehrt hat und dies auch künftig tun wird.“
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