Erneuerbare Energie

Photovoltaikanlage für Wertheim kann auf den Weg gebracht werden

Erst vor wenigen Tagen hat sich der Reicholzheimer Ortschaftsrat mit dem Projekt befasst und Zustimmung signalisiert (wir berichteten). Jetzt empfahl auch der Bauausschuss bei seiner Sitzung am Montag, das Vorhaben planerisch auf den Weg zu bringen.

Von 
Gerd Weimer
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Auf der Fläche zwischen zwei Waldstücken bei Bronnbach (auf dem Bild vom Uissigheimer Aussichtsturm aus betrachtet) soll eine Photovoltaikanlage Strom erzeugen. © Gerd Weimer

Wertheim. Nahe des Schafhofs beim Kloster Bronnbach will das Fürstenhaus zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (katholische Linie) auf 18 Hektar eine Photovoltaikanlage errichten.

Philipp Gantenbein vom Projektierungsunternehmen wpd Onshore erläuterte dem Ausschuss die Eckdaten des Vorhabens, das nach Fertigstellung rechnerisch rund 20 600 Menschen oder etwa 6880 Haushalte mit Strom versorgen kann. Die dafür notwendige Fläche mache nur 0,13 Prozent der gesamten Stadtfläche aus, so Gantenbein.

Kein wertvoller Ackerboden

Das Projekt auf dem sogenannten „Klettenacker“ fand in Reicholzheim vor allem deswegen Zustimmung, weil es im Gegensatz zu einem vorherigen Vorhaben kaum zu sehen ist, wie Ortsvorsteher Sebastian Sturm deutlich machte.

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Lediglich von ein paar höher gelegenen Stellen aus würde es sichtbar sein – am besten vom Uissigheimer Aussichtsturm.

Ein weiterer Punkt, der für die Fläche spricht: Es muss kein wertvoller Ackerboden in Anspruch genommen werden. Es handelt sich bei dem Acker zwischen zwei Waldstücken um ein „landwirtschaftlich vollständig benachteiligtes Gebiet“, wie es im Amtsdeutsch heißt. Laut Stefan Beyer, Betriebsleiter des Fürstenhauses, hänge der Pächter, die Südzucker AG, deswegen nicht allzu sehr an dem Acker. Die notwendige Trasse zum nächsten Umspannwerk, erklärte Gantenbein, werde 80 Zentimeter tief im Boden verlegt.

Auf Nachfrage von Patrick Schönig (SPD) und Michael Althaus (CDU) erläuterte Philipp Gantenbein, dass die Stückelung der vorgesehenen Bürgerbeteiligung zwischen 500 und 20 000 Euro liege.

Am dem Projekt werden sich die Stadtwerke Wertheim mit zehn Prozent beteiligen – laut Geschäftsführer Thomas Beier eine Investition in Erneuerbare Energien. Auf der heimischen Gemarkungsfläche wolle man diesbezüglich präsent sein, erklärte er. Auch bei künftigen Projekten werde man „mit an Bord“ sein.

Beteiligung der Stadtwerke

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez betonte, dass die Stadtverwaltung generell bei Vorhaben dieser Art „Wert auf eine Beteiligung der Stadt oder Stadtwerke“ lege. Es werde kein Projekt geben, „an dem wir nicht beteiligt sind – sofern wir das wollen“, so der OB.

Philipp Gantenbein erläuterte, dass Interessenten Anteilscheine erwerben können, wenn feststeht, dass das Projekt umgesetzt wird, also sämtliche Hürden genommen wurden.

Planungsrechtliche Fragen könnten noch auftauchen. Das Vorhaben berührt laut Stadtverwaltung das „Vorranggebiet Erholung Kloster Bronnbach“. Hier soll soll die „vorbildliche Erholungslandschaft“ erhalten und entwickelt werden, heißt es im Landesrecht. Nun muss die Stadt in den Planungsunterlagen darlegen, dass das Projekt keine negativen Auswirkungen hat.

Redaktion Reporter Wertheim

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