Wertheim. Die „Nacht der Ausbildung“ am Mittwoch in Wertheim zog zahlreiche sehr interessierte Jugendliche und auch viele Eltern an. In 26 Firmen und Einrichtungen in Bestenheid, Bettingen und auf dem Reinhardshof gab es Einblicke in zahlreiche Berufs- und duale Studienfelder. Zudem erfuhr man von Ausbildern und Auszubildenden vieles aus erster Hand. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten die Veranstaltung, um sich bei Unternehmen nach Praktikumsplätzen zu erkundigen.
Das Angebot wurde rege genutzt. Bei der Firma Brand in Bestenheid waren es etwa über 300 Besucherinnen und Besucher. Bei dem Unternehmen gab es neben den Informationen zu den eigenen Angeboten die Möglichkeit, mit einem Professor für Maschinenbau der DHBW ins Gespräch zu kommen.
Das erste Mal bei der Aktionsnacht dabei war der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim. Auch dort war vom ersten Moment an viel los. Informiert wurde über Berufsbilder der Pflege, kaufmännische Ausbildungen, Studiengänge und Ausbildungen im Rettungsdienst. Dazu gehört die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Dieser versorgt Patienten am Notfallort komplett eigenverantwortlich oder zusammen mit dem Notarzt und bringt sie ins Krankenhaus. Die Ausbildung schließt mit einem Staatsexamen ab.
„Das Reizvolle am Beruf ist die Notfallmedizin“, berichtete Notfallsanitäter Steffen Molzer den Interessenten. Außerdem arbeite man mit sehr moderner Technik und mit Menschen. Man bekomme dabei tiefe Einblicke in persönliche Lebensbereiche und müsse auch akzeptieren können, dass ein Patient es manchmal nicht schafft. Molzer betonte aber auch, die Unterstützung, die man beim Umgang mit den Situationen bekomme.
Bei Konrad Bau gab es zahlreiche aktive Einblicke in Ausbildungsberufe der Baubranche, aber auch in kaufmännische Berufe. Es gab ein Wettspiel zur persönlichen Schutzausrüstung und zum Sandtransport. Wer wollte, konnte bei einem Geschicklichkeitsspiel das Baggerfahren ausprobieren. Das Unternehmen bietet insgesamt 13 verschiedene Ausbildungsbereiche. „Dieses Jahr konnten wir leider nicht alle besetzen. Dafür hatten wir aber im Vorjahr die doppelte Anzahl“, stellten Julia Flügel, zuständig für Ausbildung, und Bauleiter Markus Kirschner fest. Wenig gefragt sei der Beruf des Rohrleitungsbauers, wohl auch weil man tagsüber viel unterwegs sei. „Abends ist man aber bei uns immer wieder zu Hause“, betonten sie. Auch im gewerblichen Bereich habe man weibliche Auszubildende, etwa zwei im Straßenbau.
Am Standort Bestenheid des Kurtz-Ersa-Konzerns gab es Mitmachstationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen sowie einen kleinen Lötworkshop. Hinzu kamen Infostände zu den Berufen. Ausbilder Frank Adam erklärte, man habe den Schwerpunkt auf die gewerblichen und technischen Berufe gelegt. „Wir konnten bereits für das Ausbildungsjahr 2025/26 zwei Mechatronikerazubis einstellen“, freute er sich. Dieses Jahr seien bei der Firma alle Ausbildungsberufe besetzt, wenn auch nicht alle Stellen. Positiv an der „Nacht der Ausbildung“ wertete er, dass die Interessierten direkte Einblicke in die Unternehmen vor Ort erhielten. Die Firmen hätten wiederum mehr Platz für ihre Präsentationen als bei klassischen Ausbildungsmessen. So wurden auch Firmenführungen angeboten. „Die Leute sehen auch das Betriebsumfeld.“ Dies sei für die Interessenten und die Unternehmen von Vorteil. Mit der Resonanz zeigte Adam sich zufrieden.
Thomas Mühleck, CEO von Kurtz Ersa, stellte fest, am Standort Bestenheid habe man bei der Aktionsnacht mehr Besucherfrequenz. „Die Jugend kommt gezielt.“ Die Veranstaltung sei eine gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Aktuell habe man 111 Auszubildende und Studierende. Pro Jahr stelle man 30 bis 40 neue ein.
Auch in den anderen Arbeitgebern gab es viele Informationen und Aktionen. Lob für die „Nacht der Ausbildung“ gab es auch von den Besuchern. Hervorgehoben wurden die guten Informationen, die Vielfalt der beteiligten Firmen und die Mitmachstationen. Als Vater war Hans-Walter Kern bei der Veranstaltung dabei. „Sie ist eine super Gelegenheit sich zu orientieren, besonders wenn man jung ist und noch nicht weiß, wo die eigenen Talente liegen.“ Man lerne Betriebe kennen und erlebe das breite Ausbildungsangebot. „Es ist klasse, was die Firmen für einen Aufwand treiben im Bemühen, die richtigen Azubis zu finden.“ Auch einige jüngere Interessierte nahmen an der Nacht teil. So etwa der zehnjährige Collin. Ihm gefiel am besten, dass man so viel ausprobieren und Produkte kennenlernen kann.
Das Resümee der Beteiligten fiel positiv aus. So auch bei der Firma König und Meyer. Uwe Kempf und Sebastian Sturm freuten sich über viele Interessierte und auch Anfragen für Praktika. Man nutzte den Abend sogar, um mit einem bereits bekannten Bewerber einen Ausbildungsvertrag zu schließen. Die Verantwortlichen lobten: „Alle Jugendlichen sind sehr interessiert.“ Deutlich wurde auch, dass Interesse an allen Berufsfeldern war geschlechtsübergreifend. bdg
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